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059 - Das Experiment

059 - Das Experiment

Titel: 059 - Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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gleichgemacht wurde.«
    Aus Ul'ias Schuppen war plötzlich jede Farbe gewichen.
    »Das ist unser Ende«, flüsterte sie. »Noch so eine Katastrophe verkraftet Sub'Sisco nicht. Unsere Gemeinschaft wird auseinanderbrechen.«
    Die Nosfera schüttelte traurig den Kopf. »Nein«, flüsterte sie. »Es gibt einen Weg, euer Geheimnis zu wahren. Und so bitter er für mich auch sein mag, ich werde ihn gehen.«
    ***
    Epilog
    Der Himmel färbte sich dunkel wie bei einem nahenden Gewitter, als die Streitmacht näher rückte. Es mussten gut tausend Frekkeuscher sein, die sich auf breiter Front näherten.
    Gut die Hälfte von ihnen war stets in der Luft, während die andere schon wieder zum Sprung ansetzte. Der Boden erbebte, wo immer sie nahten, und alle Menschen, die dieses Schauspiel sahen, rannten um ihr Leben.
    Aber auch die Steppenreiter kannten das Gefühl kalter Furcht in ihren Knochen. Es erfasste sie, als sie die Schädellinie erreichten, eine grausige Grenze, die vor der Todeszone warnte. Whala, ihr oberster Kriegsherr, brauchte nicht einmal das Zeichen zum Stoppen zu geben. Sämtliche Insekten sanken freiwillig vor den mit kahlen Schädeln gekrönten Steinhaufen zu Boden.
    Das bloße Versprechen auf leichte Beute hatte sie zwar hierher gelockt, aber an das Wunder von der leicht besiegbaren Todeszone wollten die Steppenreiter erst glauben, wenn sie hier Skurogs Clan, wie verabredet, trafen.
    Von dem alten Raubein und seinen Schergen war weit und breit nichts zu sehen. Sie mussten warten, bis sie kamen. Die Schlachtlinie zerfiel in kleine Gruppen, die sich um hastig entfachte Feuer scharten. Langeweile machte sich breit. Kaum dass die größte Mittagshitze herum war, gab es die ersten Streitereien zwischen den Clans, bis Whala einen der Häuptlinge erschlug, um endlich für Ruhe zu sorgen.
    Spätestens am Abend würden die Unruhen aber erneut aufflackern, und wenn er nicht Acht gab, zogen bereits am nächsten Morgen die ersten Clans wieder ab, um irgendwo auf eigene Faust Beute zu machen. Steppenreiter mussten ständig beschäftigt werden, sonst gingen sie sich selbst an die Kehle. Das war eine alte Kriegerweisheit.
    Whala wollte schon auswürfeln lassen, ob sie auf gut Glück weiterziehen oder umkehren sollten, als seine Späher eine einzelne Gestalt ausmachten, die durch das hohe Gras auf sie zugelaufen kam.
    »Es ist die Nosfera!«, schrie Enkor, ein Mann aus Skurogs Clan. »Ich erkenne ihren Kapuzenmantel!«
    Whala schickte zwei Frekkeuscher aus, um die Blutsäuferin so schnell wie möglich herbeizuschaffen.
    Kurz darauf stand sie schwankend vor ihm. Ihr Umhang war zerfetzt, als wäre sie durch dichtes Unterholz geflohen.
    »Was ist geschehen?«, fragte er das Weib.
    »Ein Fluch liegt über diesem Land, so wie es die Alten erzählen«, berichtete Blair zitternd.
    »Erst wurde uns vorgegaukelt, dass wir große Schätze finden könnten, doch wir sind nur durch unfruchtbare Ödnis geirrt, so lange, bis Skurog und die anderen den Verstand verloren. Sie gingen sich gegenseitig an die Kehle, ganz ohne Grund. Ich bin die Einzige, die das Gemetzel überlebt hat, weil ich des Nachts entkommen konnte.«
    Erschöpft brach sie ab und brachte kein Wort mehr hervor. Whala hätte der Nosfera am liebsten ins Gesicht geschlagen für diese miese Nachricht, andererseits war sie als gute Späherin bekannt, die nachts so gut sah wie andere am Tag. So etwas konnte er in seinem Clan brauchen.
    »Ich hab's ja immer gesagt«, schimpfte er, um seinem Unmut Luft zu machen. »Die Todeszone ist verfluchtes Gebiet, aber dieser beknackte Skurog wusste ja immer alles besser.« Whala spuckte angewidert aus. »Hoffentlich ist der Kerl schmerzvoll verreckt.«
    Mit mürrischer Miene beorderte er alle Clanhäuptlinge zu sich und setzte sie über die neue Lage ins Bild. Ehe großes Murren ansetzten konnte, befahl er den Rückmarsch.
    Richtung Süden würde sich ebenfalls Beute finden lassen, davon war er überzeugt.
    »Enkor nimmt die Bluthexe mit auf den Sattel«, befahl er abschließend. »Ihr beiden gehört ab jetzt zu meinem Clan.«
    Der angesprochene Krieger schien nicht allzu begeistert über Blairs Gesellschaft, trotzdem wagte er keinen Widerspruch. Er konnte schließlich froh sein, so schnell Anschluss in einen neuen Clan gefunden zu haben.
    Die ersten Frekkeuscher erhoben sich aus dem Gras und machten sich fertig zum Sprung. Nicht lange, und der Himmel würde sich verdunkeln. Enkor machte sich ebenfalls auf den Weg zu seinem Tier. Ungeduldig sah

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