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059 - Homunkula, Luzifers Tochter

059 - Homunkula, Luzifers Tochter

Titel: 059 - Homunkula, Luzifers Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gegen eine Säule lehnte. Er hatte Sicht nach drei
Seiten. Es war eine schlechte Sicht, doch es war zu erkennen, daß jemand die
Treppe herunterkam.
    „Homunkula“,
sagte Turnblogh leise. Seine Stimme klang beinahe zärtlich. „Als Roboter haben
Sie sie vorhin bezeichnet? Sie ist das liebste Lebewesen, das es für mich auf
der Welt gibt, Brent“
    „Einer
Maschine haben Sie Menschen geopfert. War das der Preis, den die Druiden
gefordert haben?“ fragte Larry kalt. Für ihn war dieser Mann mehr als ein
gefährlicher Irrer. In ihm paarten sich Anlagen, wie er sie bei keinem Menschen
zuvor festgestellt hatte.
    „Der Körper
ist Metall und Plastik, richtig. Aber das Gehirn ist menschlich. Es ist das
Gehirn der Frau, die ich einmal sehr liebte. Vor fünfzehn Jahren begann es,
Brent. Da führte ich sie zum erstenmal hierher. Wir hatten uns in einer Loge in
London kennengelernt. Die junge Frau, die ich dort sah, hieß Carmen. Ich
verliebte mich auf den ersten Blick in sie. Es war die erste Liebe, die ich
einem Menschen entgegenbrachte. Bisher gab es für mich nur das Studium der
schwarzen Magie und der Formelbücher, welche die Druidenpriester hier verborgen
hatten.
    Ich weihte
Carmen in meine Kenntnisse ein. Sie wollte das Haus, das bereits meinen
Vorfahren gehörte, kennenlernen. Ich wollte sie an diesem ersten Abend
einweihen, sie die Macht der Druiden spüren lassen. Ich brauchte ein
Menschenopfer. Ich tat etwas, was ich noch nie zuvor getan hatte: ich lockte
jemand in dieses Haus, ich tötete ihn! Ein Ritualmord, wenn Sie es wollen.“
Während Turnblogh sprach, kam er näher auf Larry Brent zu und umrundete den
Altar. Zur gleichen Zeit kam vom anderen Ende des Gewölbes auch Homunkula heran
und blieb stehen.
    Sie trug das
zerfetzte Kleid, das nur spärlich den wohlgeformten Körper verhüllte.
    „Beim
Anzünden der Leiche standen wir beide, wie es Vorschrift war, ziemlich dicht am
Altar. Ich weiß nicht mehr, wie es geschah. Nicht nur der Leib des Opfers -
auch Carmen brannte plötzlich. Sie muß wie in Trance über den Stein gefallen
sein. Sie verbrannte bei lebendigem Leib. Was von ihr übrigblieb, war das
Gehirn. Doch auch das war beschädigt. Ich konnte nur noch wenige lebendige
Zellen retten. Aber in einer einzigen lebenden Zelle sind schon sämtliche
Anlagen des Menschen festgelegt, wußten Sie das?“ Turnblogh redete mit Larry
wie mit einem Schüler.
    „Die
DNS-Struktur. Ja, ich weiß. Es wird viel darüber gesprochen und geschrieben.
Gerade in der letzten Zeit.“
    „Mein
Urgroßvater, der sich mit alchimistischen Studien beschäftigte, war diesen
Dingen schon auf der Spur, noch ehe man etwas von einer DNS- Struktur
eigentlich wußte. Er beherrschte Naturgesetze und magische Formeln. Mit Hilfe
der Magie hatte er monatelang die Leber eines Kaninchens, das er geschlachtet
hatte, am Leben erhalten. Ich stützte mich auf diese Studien und auf die
Formeln. Ich konnte das gerettete Gewebe erhalten - und es baute sich wieder
neu auf. Ich hoffte, so weit zu kommen, daß aus dem Zellenrest der ganze
Organismus wieder wie ein Phönix aus der Asche erstand. Aber meine Hoffnungen
erfüllten sich leider nicht. Das Gehirn wuchs - und dann stoppte das Wachstum.
Ich hielt das lebende Gehirn anfangs in einer Kapsel, in einer Nährflüssigkeit.
Ich sehe die Dinge heute so: Die Druiden wollten, daß ich wieder neue Opfer
darbrachte. Der Vorfall mit Carmen war ein Vorzeichen, das mir zu denken gab.
Ich suchte ein neues Opfer. Und dafür wurde ich mit Erkenntnissen und einem
Können gesegnet, die völlig neu für mich waren. Ich fing an, aus Kunststoff und
bio-synthetischen Substanzen einen Körper zu modellieren. Ich gewann eine
Perfektion, die ungeheuerlich war. Ich war zu Taten imstande, die ich mich
zuvor niemals zu tun getraut hätte. Ich beherrschte Fähigkeiten, die ich nie
studiert oder gelernt hatte. Ich führte das auf das Studium der geheimen
Quellenangaben und der direkten Kontaktaufnahme zu den Druidenpriestern zurück.
    Sie dienten
dem Satan. Das liegt viele tausend Jahre zurück. Die damaligen Menschenopfer
wurden von namhaften Königen verurteilt, die Sekte der Druiden verfolgt und
zerschlagen. Einige Priester aber konnten fliehen. In dieser Gegend wurde der
größte Opferaltar errichtet, den man sich vorstellen kann. Niemand weiß heute,
wie die Findlinge hierher kamen. Der Altar zerfiel, die Steine blieben. Im
frühen Mittelalter baute einer meiner Vorfahren aus den Findlingen dieses Haus.
Der Kern

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