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059 - Homunkula, Luzifers Tochter

059 - Homunkula, Luzifers Tochter

Titel: 059 - Homunkula, Luzifers Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dieses Altars blieb erhalten. In diesem Gewölbe. Jeder Stein, der uns
umgibt, ist mit Blut getränkt, an jedem Stein haben lodernde Flammen geleckt
und die dargebotenen Opfer verzehrt. Die Druiden haben jahrtausendelang ihr
Geheimnis bewahrt.
    Ich bin einer
der Auserkorenen, die ihnen opfern dürfen - und dafür geheime Erkenntnisse und
Wissen mitgeteilt bekommen, das unbezahlbar ist. Ich habe mich der schwarzen
Magie zugewandt und beziehe meine Hilfe und meine Unterstützung aus der Hölle.“
Er redete wie ein Buch. Turnbloghs Augen flackerten. „Dies alles wollte ich
Ihnen sagen, Brent. Jedes einzelne Wort ist wahr. Aber nichts davon wird an die
Öffentlichkeit dringen, weil es für Sie keine Rückkehr mehr gibt! Homunkula ist
der Sinn meines Lebens! Ich habe viel erreicht. Ich habe mehr geschaffen, als
legendäre Gestalten vor mir. Der Künstler in der griechischen Sage, der
Pygmalion schuf, war ein Stümper gegen mich. Man spricht ihm zu, die schönste
weibliche Statue geschaffen zu haben. Sie war so schön, daß er sich in den
Marmorleib verliebte, und seine Liebe war so stark, daß der Leib zum Leben
erwachte. - Oder kennen Sie die Schriften des Alchimisten Zosemos, der im 4.
Jahrhundert lebte? Er beschreibt ein Gefäß in dem Menschen kochen. Und aus dem
Brei entsteht neues, verjüngtes Leben. Zosimos muß sich gefallen lassen, daß es
nur eine Vision war, die er hatte. Ich habe dieses Gefäß. Es ist dieser
verzauberte Altarstein. Dort sterben Menschen und verbrennen. Aber das Blut kam
vorher Homunkula zustatten. Der Lebensträger Blut versorgt das biologisch
funktionierende Gehirn. Homunkula könnte aber dennoch nicht nur von diesem Blut
leben, wenn die Macht der Druiden, die ich gefordert habe, nicht wäre.
Homunkula besitzt einen vollkommenen Leib. Er lebt, und er kann nicht vergehen.
Seit fünfzehn Jahren sieht diese Frau so aus wie am ersten Tag, als sie
geschaffen wurde.“
    Homunkula war
stehengeblieben. Ihre lidlosen Augen waren auf Turnblogh gerichtet.
    „Komm her,
komm nur zu mir“, sagte er. Sie gehorchte. An der Breitseite des Altars standen
sie nebeneinander, und Turnblogh legte die Hand um die Schultern Homunkulas.
Ein seltsames Bild. Der Mensch und die Puppe! Es rührte einen, und es stieß
einen gleichzeitig ab.
    Für vier,
fünf Sekunden schien Turnbloghs Kopf hinweggehen mußte. Der daß es Probleme und
Sorgen gab.
    Larry
handelte blitzschnell. Er beugte sich über den Altartisch, zog den gefesselten
Körper über den Rand und ließ Nancy Watson vorsichtig neben sich herab.
    Turnblogh
merkte zu spät, was los war. Ein Aufschrei gellte durch das Gewölbe. Ein
Verzweiflungsschrei, in dem sich Angst und Entsetzen mischten. Turnblogh
stürzte auf Larry zu.
    X-RAY-3 riß
die Pistole hoch. „Bleiben Sie stehen, Turnblogh!“
    Doch der
Angerufene folgte nicht.
    X-RAY-3
drückte ab. Er zielte so, daß die Kugel drei Zentimeter über Turnbloghs Kopf hinweg
gehen mußte. Der Schuß dröhnte durch das Gewölbe. Die Kugel schlug ins harte
Mauerwerk.
    Turnblogh
warf sich zu Boden.
    Die
Verwirrung und Ratlosigkeit nutzte Larry, den Befreiungsakt für Nancy Watson zu
forcieren. Im Handumdrehen lag das kleine, scharfe Taschenmesser in seiner
Linken. Die Zeit reichte noch, um die Handfesseln zu durchschneiden.
    „Bedienen-
Sie sich selbst“, sagte Larry rasch, während er ihr das Messer in die Hand
drückte.
    Turnblogh
hatte sich von seiner Überraschung erholt. Sein Kopf tauchte hinter dem
Altarvorsprung auf. Langsam schob der hagere Engländer sich in die Höhe.
    Er schien
sich zu besinnen, daß er über teuflische Kräfte verfügte, um diesem armseligen
Menschen ein für allemal den Garaus zu machen.
    „Das hätten
Sie nicht tun dürfen“, sagte Turnblogh leise. Dann steigerte seine Stimme sich.
„Wissen Sie, was Sie getan haben? Diese Frau dort gehört Ihnen nicht mehr. Sie
hatten kein Recht, Sie vom Altarstein zu ziehen. Sie war den Druiden bereits
versprochen.“ Turnblogh hatte die Augen aufgerissen, heller Wahnsinn flackerte
darin.
    Der Herr von
Blackstone Cottage griff nach dem geheimnisvollen, dicken Formelbuch, das auf
dem Rand des Altars lag. „Der Fluch der Druiden wird Sie treffen, Brent!“
Turnblogh stieg auf den schmalen Mauerrand, der den Altar umringte. Er stand
dort wie ein Rachegott, der finstere Mächte anrief. Seine Stimme erfüllte
schauerlich das Innere des Gewölbes und echote verstärkt wider.
    Schritt für
Schritt wich X-RAY-3 zurück. Nancy hatte sich befreit. Sie war

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