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0040 - Die Nebelgeister

0040 - Die Nebelgeister

Titel: 0040 - Die Nebelgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Werder
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Madeleine schaltete das Licht ein und untersuchte ihr Zimmer. Es war alles wie immer.
    Sie steckte sich nervös eine Zigarette an und warf sich in einen Sessel. Nach einigen Minuten hatte sie sich beruhigt und ging wieder ins Bett. Fast übergangslos schlief die junge Frau ein.
    Es dauerte nur Minuten, bis sie sich wieder ruhelos umherwarf.
    Der Schein des Mondes fiel voll durch die Scheiben ihres Zimmerfensters. Wieder riss ein grauenvoller Schrei die junge Lehrerin aus dem Schlaf.
    Als sie ans Fenster stürzte, sah sie gerade noch, wie ein heller, verwaschener Fleck zwischen den Bäumen des nahen Waldes verschwand. Es konnte ein Mensch in heller Kleidung sein.
    In Madeleine festigte sich die Überzeugung, dass der Schrei aus dieser Richtung gekommen war. Sie griff nach ihren Kleidern und zog sich an. Trotz ihrer Erregung dachte sie daran, dunkle Sachen überzuziehen.
    Vorsichtig schlich Madeleine aus ihrem Zimmer und überquerte den Flur, an dem die Räume des anderen Lehrpersonals lagen.
    Verwundert stellte sie fest, dass sich hier nichts rührte. Für einen Moment wurde die junge Frau unsicher, vielleicht hatte sie doch nur geträumt!
    Sie gab sich einen Ruck und ging weiter.
    Die Stufen des alten Gebäudes knarrten leicht und Madeleine drängte sich eng an die Wand, so dass die Geräusche fast unhörbar wurden. Am Fuß der Treppe verharrte die junge Frau und lauschte.
    Doch in der großen Halle blieb es still.
    Trotzdem bewegte sie sich vorsichtig und glitt zum Nebeneingang, der dem Haus- und Lehrpersonal vorbehalten war.
    Als sie den Schlüssel tastend in die Öffnung des Schlosses einführen wollte, stieß sie gegen das Türblatt. Lautlos schwang der Flügel zurück.
    Madeleines Rechte glitt neben dem Rahmen hoch und fand den Lichtschalter.
    Im nächsten Moment flutete grelles Licht durch die Halle. Aufmerksam sah sich die Lehrerin um, konnte aber nichts entdecken.
    Sie löschte das Licht und wartete, bis sich ihre Augen wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Dann zog sie das dunkle Tuch über das Gesicht und glitt nach draußen. Sie lehnte sich an die Mauer und wollte die Dunkelheit erst auf sich einwirken lassen, bevor sie sich auf den Weg machte.
    Als sie die ersten Bäume erreicht hatte, fiel ihr ein, dass der Schulleiter bei ihrer Vorstellung gestern von den Ruinen eines Klosters gesprochen hatte, die in der Nähe liegen sollten.
    Instinktiv wusste die junge Französin, dass diese Ruinen in unmittelbarem Zusammenhang mit den Schreien und ihrem Gang in die Nacht standen.
    Die letzten Wolken verschwanden, und im Schein des Mondes erkannte Madeleine einen Weg, der in den Wald führte.
    Ohne zu zögern schlug sie diese Richtung ein. Nach einigen Metern kam der jungen Lehrerin das Unwirkliche ihrer Situation zu Bewusstsein.
    Sie schlich hier durch die Nacht, um Schreie zu verfolgen, die sie aus dem Schlaf geweckt hatten.
    Außer diesen Schreien hatte sie nur den weißlichen Fleck als Anhaltspunkt dafür, dass hier tatsächlich etwas geschehen war.
    Was suchte sie hier, in der Nähe der Moore? Was trieb sie in die Wälder, jetzt, um Mitternacht?
    Madeleine Rimbaud fühlte einen Widerwillen in sich aufsteigen.
    Der Drang, umzukehren, wurde immer stärker.
    Dann schüttelte sie diese Empfindung jedoch ab und konzentrierte sich auf den Weg. Der Drang, zum Internat zurückzugehen, ließ immer mehr nach. Aufmerksam registrierte das Mädchen diese Entwicklung ihrer Gefühle und erkannte, dass sie beeinflusst werden sollte.
    Nach einigen hundert Metern erreichte Madeleine eine Lichtung, die im Schein des Mondes geisterhaft aufglänzte.
    Mitten auf diesem fast kreisförmigen Platz stand eine Gestalt in einem weißen Nachthemd.
    Die bloßen Füße spielten mit dem taunassen Gras, der übrige Körper bewegte sich in einem seltsamen Rhythmus wie zu einer unhörbaren Melodie. Erschrocken erkannte die Lehrerin, dass es sich um einen Zögling aus dem Internat handeln musste. Dass hier Dinge im Spiel waren, die keinen natürlichen Ursprung hatten, lag auf der Hand.
    Madeleine beobachtete einige Minuten lang die regungslose Mädchengestalt, und ihr Blick verharrte besonders lange bei den sich immer noch bewegenden Füßen.
    Dann entschloss sie sich, ebenfalls auf die Lichtung zu gehen.
    Sie hatte gerade den ersten Schritt getan, als sich die Büsche, die ihr gegenüberlagen, lautlos teilten.
    Vorsichtig glitt Madeleine wieder auf ihre alte Position und starrte auf den anderen Rand der Lichtung.
    Für einen Moment schien

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