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059 - Homunkula, Luzifers Tochter

059 - Homunkula, Luzifers Tochter

Titel: 059 - Homunkula, Luzifers Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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etwas.“
    „Das hätte
mich auch gewundert. Am besten, Sie fragen im Hotel selbst mal nach. Wenn Sie
morgen früh ...“
    „Ich fahre
heute abend noch, Mister Franklin!“
    Der Mund des
Wirts blieb offen stehen. „Aber so spät! Es ist bald Mitternacht! Und dann bei
diesem Wetter!“ „Wo liegt das Hotel?“
    „Richtung
Exeter.“
    „Dann fahr
ich gleich los!“
    „Das ist
nicht so einfach. Bei dem Nebel könnten Sie leicht das Hinweisschild am Wegrand
übersehen.“
    „Ich paß
schon auf. - Was steht drauf?“
    „Der Name des
Hotels: Hunter Village. Ungefähr zwölf Meilen von hier. Warten Sie doch das
Tageslicht ab!“. Das kann ich nicht. Ich kann nicht warten, wenn ich das Gefühl
habe, etwas gleich erledigen zu können. Hunters Village. Interessanter Name.
Was jagt man dort? Hübsche Frauen, wenn man Cohen glauben darf. Wie sagt man
doch, Mister Franklin? Kinder, Betrunkene und Narren sagen die Wahrheit! Cohen wirft
möglicherweise etwas durcheinander. Aber er weiß etwas. Sie brauchen keine
Angst zu haben! Ich komme wieder. Das Zimmer, das ich für diese Nacht gemietet
habe, bezahle ich. Ich zahle sogar zwei weitere Tage voraus, weil ich der
festen Ansicht bin, noch mal hierherzukommen. Halten Sie mir Cohen warm und
geben Sie ihm nicht zuviel zu trinken! Ich möchte ihm noch mal begegnen, ehe er
an Alkoholvergiftung eingegangen ist.“
     
    ●
     
    Peter Blacker
mußte dem Wirt im stillen recht geben, als er sich hinter das Steuer des
mausgrauen Mini-Cooper setzte und den Schlüssel im Zündschloß drehte. Es war in
den letzten beiden Stunden sehr neblig geworden.
    „Es ist
gefährlich!“ warnte Franklin ihn noch mal, als Blacker das Fenster
herunterkurbelte, um bessere Sicht zu haben. „Wenn Sie vom Weg abkommen, sind
Sie verloren! Sie haben keine Ahnung, wie tückisch das Moor an manchen Stellen
ist. Am gefährlichsten wird es dann, wenn Sie am Hinweisschild nach rechts
abbiegen müssen. Eine kurvenreiche Straße mitten durch eine bewaldete Ebene. Da
kann leicht etwas passieren.“
    „Keine Angst,
Mister Franklin! Es wird schon schief gehen. Verdammt klein diese englischen
Autos. Wenn ich kräftig aufs Bremspedal treten muß, rutschte ich garantiert mit
dem Fuß durch die Kühlerhaube. Pech, daß der Leihwagenhändler kein anderes
Fabrikat mehr zur Verfügung hatte. - Gute Nacht, Mister Franklin!“
     
    ●
     
    Der Nebel war
so dicht, daß Blacker teilweise nur im Schrittempo fahren konnte.
    Der
Amerikaner hatte das Gefühl, allein auf der Welt zu sein. Niemand begegnete
ihm, am Wegrand kein Licht, das auf eine menschliche Behausung hinwies, und
selbst wenn in der Nähe eine Siedlung gewesen wäre, er hätte sie nicht mal
wahrgenommen.
    Blacker
kurbelte das Fenster wieder herunter. Die Luft, die sein Gesicht fächelte, war
kühl und unangenehm. Aber ständig beschlugen die Scheiben, so daß die an sich
nicht gute Sicht noch schlechter wurde.
    Nach einer
Fahrt von dreißig Minuten hatte er sieben Meilen zurückgelegt, und er mußte in
der Tat froh sein, daß er nicht vom Weg abgekommen war.
    Blackers
Gesicht war angespannt. Die Tatsache, daß er das Fenster heruntergekurbelt
hatte, machte ihn auf die fernen, qualvollen Schreie aufmerksam.
    Im ersten
Moment glaubte Blacker, sich verhört zu haben. Dann bremste er, stellte den
Motor ab und lauschte.
    Die Schreie
kamen von links. Jemand befand sich in Gefahr!
    „Hiiilfeee!
Hiiilfeee!“ Langgezogen und schrecklich hörte es sich an, als erwarte ein
Mensch jeden Augenblick seinen Tod.
    Blacker riß
die Tür auf und stürzte ins Freie.
    Sekundenlang
verharrte er in der Bewegung, hielt den Atem an, lauschte und starrte in die
dichte Wand aus Nebel, die sein Blickfeld begrenzte.
    „Hiiilfeee!“
    Da war es
wieder! Näher, verzweifelter! Im Nebel vor ihm ein schweres Atmen, eilige,
knirschende Schritte auf dem feuchten Boden, die näher kamen,
    „Hier ist
jemand! Hallo - können Sie mich hören?“ Blacker schrie es hinaus so laut er konnte. Sein Rufen hallte durch Nacht und Nebel.
    „Hier! Hier!“
Es war die Stimme einer jungen Frau. Blacker erkannte die schemenhaften Umrisse
des Körpers, der taumelnd und wankend hinter Nebelfetzen auftauchte.
    Sofort sprang
der Amerikaner nach vorn und entfernte sich aus dem Lichtkreis der
Scheinwerfer.
    Die junge
Frau, die offensichtlich auf der Flucht war, konnte kaum noch auf den Beinen
stehen. Sie taumelte Blacker in die Arme.
    „Schnell!“
keuchte sie. Ihr Atem flog. Schweiß perlte auf ihrer Stirn.

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