Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
Als Sirona die Augen aufschlug, erblickte sie als Erstes die wunderbaren weißen Rosen in den Amphoren an ihrem Bett.
H inter sich spürte sie Darken, der sich an sie schmiegte. Diese Nacht war ganz anders gewesen als die Nacht zuvor, sie war bestimmt von sanftem Entdecken. Obwohl sie sein Verlangen und seine Gier mit jeder Faser ihres Körpers gespürt hatte, war er unglaublich zärtlich gewesen. Sirona hatte sich fallen lassen, hatte alles mit sich geschehen lassen und war vollkommen auf ihre Kosten gekommen. Das Sternennetz, das Sirona in den Augenblicken höchster Lust um sie beide wob, war erst vor wenigen Stunden verschwunden, dennoch fühlte sie sich entspannt und ausgeruht. Unglaublich!
Ein schnurren des Raunen erklang in ihrem Nacken, dann knabberte und saugte jemand an ihr, und Sirona räkelte sich wohlig, ehe sie sich umdrehte. Sie kam nicht weit, da lag sein Arm schon auf ihrer Hüfte und zog sie mit einer sicheren Drehung noch fester an sich heran. In der Bewegung fand er bereits ihren Mund und küsste sie. Dieser Mann schmeckte so gut, mittags, abends und am besten morgens früh, wenn man noch nicht ganz wach war, fand sie. Sie öffnete sich und gab sich ihm hin, während das Sternennetz wieder zu funkeln begann und ihre Körper umspielte.
Als Darken sich anschließend über sie schob, um sie warmzuhalten, flüsterte er: „Ich will nie wieder aufwachen, ohne dich neben mir zu spüren.“
Sirona hielt die Luft an. Nie wieder? Gab es denn eine Zukunft für sie beide? War es wirklich möglich, dass sie und ihre kleine, normale Familie ein Leben an der Seite dieses atemberaubenden Unsterblichen führen könnten? An der Seite des Mannes, mit dem ihre eigene Seele seit Tausenden von Jahren verbunden war, ohne dass sie dieses vor Kurzem überhaupt geahnt hatte?
Die Realität holte Sirona ein. Sie drehte sich auf den Rücken, nahm Darkens Kopf und legte ihn auf ihre Brust. Sie streichelte seinen Kopf, wühlte zärtlich in seinem Haar, strich mit den Händen über seinen Nacken, die Schultern und wieder zurück. Ihre Finger ruhten für einen unmerklichen Augenblick auf dem Tattoo, das quer über seinen gesamten Schulterbereich ging. Ohne, dass sie hinsehen musste, sah sie die leuchtend gekreuzten Schwerter über den nicht zu entziffernden Schriftzügen, dem angeblichen Gebet der Dog Rib Rae Indianer. Sie erinnerte sich, als sie das erste Mal ein Tattoo dieser Art gesehen hatte, auf Taamins linker Schulter, als er sich provokativ das T-Shirt auszogen hatte und zu ihrer Familie und ihren Freunden in den Pool gestiegen war.
Ihr e Familie. Sirona dachte an Kim. War sie wirklich erst seit ein paar Tagen hier und war es wirklich erst gestern gewesen, dass sie ihrer Teenagertochter am Telefon erzählt hatte, sie hätte sich verliebt und würde noch ein wenig länger fortbleiben?
Darken schien zu spüren, dass es in Sironas Kopf arbeitete und blieb still liegen, genoss ihre Zärtlichkeit und wartete.
„Darken, ich liebe dich.“
Darken drückte sein Gesicht in ihren nackten Bauch, hielt die Luft an und sah dann zu ihr hoch.
Sie lächelte und strich ihm die langen, dunklen Haare aus dem Gesicht, um seine Augen besser sehen zu können. „Du siehst aus wie ein wildes Tier, völlig zerzaust und so herrlich animalisch.“
Er küsste ihre Brust und wollte gerade nach ihrer Brustwarze schnappen, als ihre Hand ihn davon abhielt. „Ich liebe dich, aber ich muss gehen, heute oder spätestens morgen.“
S ie spürte, wie er zusammenzuckte. Seine Augen wurden schmal, aber ihr herrliches Azurblau, das das bedrohlich dunkle Blau verdrängt hatte, das ihn bei ihrer ersten Begegnung noch so bestimmt hatte, blieb klar und offen.
„So schnell ?“
„So schnell ?“, antwortete sie leise. „Du hältst mich schon ganze zehn Tage auf Trab.“
„Du bist aber erst seit zwei Tagen bei mir, ich kann dich noch nicht gehen lassen!“
S ie sah ihn ernst an. „Du wirst mich gehen lassen, erinnerst du dich? Ich bin reiner Geist, frei von allen Grenzen, man kann mich nicht halten, ohne mich damit zu verlieren.“
Darken rutschte von ihr herunter, setzte sich auf die Bettkante und stand auf. An der Tür zum Bad drehte er sich um. „Ich werde dich nicht aufhalten, du bist nicht meine Gefangene!“ Seine Stimme klang ruhig, aber es lag keine Zärtlichkeit mehr in ihr.
Sirona stieg aus dem Bett, ging auf ihn zu und baute sich vor ihm auf. „Wenn du mir etwas zu sagen hast, dann aber bitte nicht in diesem Ton!“ Ihre Stimme
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