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0590 - Der Satan und der Schatten

0590 - Der Satan und der Schatten

Titel: 0590 - Der Satan und der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dessen plötzlich nicht mehr so sicher. Sollte ihn der Dämon, der ihm diesen Tip gab, belogen haben, nur um einen raschen Tod zu erleiden statt längerer Qual?
    Konnte ein Sterbender überhaupt lügen?
    Oft wird behauptet, daß jemand, der den Tod vor Augen hat, nur noch die Wahrheit sagt. Yves hatte schon einige Male das Gegenteil erlebt. Und bei Dämonen war er nicht sicher, wie weit ihr Verhalten dem von Menschen entsprach.
    Yves machte einige Schritte in die offene Wüstenlandschaft hinaus. Die Regenbogenblumen standen in einer Ebene, offen und ungeschützt. Hier und da ragten Steinbrocken aus dem Boden auf. In einiger Entfernung wurden diese Brocken immer größer, bis sie sich zu Hügeln am Horizont auftürmten.
    Kein Insekt surrte durch die Luft, kein Vogel klagte unter dem dunklen Himmel, und keine Giftschlange wand sich zwischen den Steinen.
    Kein Baum, kein Gras.
    Nicht einmal Moose und Flechten.
    Diese Welt war tot.
    Yves war stehengeblieben und hatte jetzt plötzlich das Gefühl, daß der Boden unter seinen Füßen nachgab. Überrascht sah er, daß er bereits zentimetertief eingesunken war.
    Er sprang zur Seite und stürzte, weil die aufgeweichte Masse des Bodens an seinen Schuhen festkleben wollte. Er riß die Füße mit einem Ruck zurück, bekam sie frei…
    Und sah, wie die fädenziehende, schleimige Masse sofort zu Stein erhärtete.
    Gleichzeitig sank Yves mit dem am Boden liegenden Körper ein…
    So schnell wie möglich sprang er wieder auf. Diesmal wollte die Masse auch an seiner Kleidung haftenbleiben. Zerrte am Stoff, wollte ihn nicht freigeben. Etwas riß. Aber noch hielten die Nähte und das Gewebe.
    An seinen Handflächen, mit denen er sich beim Aufspringen abgestützt hatte, konnte sich die Masse nicht schnell genug festsetzen, aber Cascal fühlte ein leichtes Brennen. Es klang schnell wieder ab, aber es hatte sich, angefühlt, als hätte er in einen Brennnessel-Strauch gegriffen…
    »Verdammt noch mal…«
    Mit allem Möglichen hatte er gerechnet, aber nicht damit, daß ausgerechnet der Boden dieser Welt sein Feind sein würde!
    Wie, zum Teufel, konnten die Regenbogenblumen hier gedeihen? Sie besaßen mit ihren riesigen Stengeln, Kelchen und Blättern doch auch ein Gewicht, und das mußte sie tief in den Boden treiben! Warum blieben sie an der Oberfläche, während Yves im Boden einsank?
    An einer Gewichtsverteilung über die Wurzeln konnte es nicht liegen. Denn als Cascal nach seinem Sturz flach am Boden gelegen hatte, war sein Gewicht, seine Körpermasse, auch über eine größere Fläche verteilt gewesen als die seiner Schuhsohlen. Trotzdem war er genauso schnell eingesunken wie zuvor, als sich sein Körpergewicht nur auf einen kleinen Bereich konzentriert hatte.
    Yves bewegte sich rasch hin und her, während er über dieses Phänomen nachdachte. Nur immer in Bewegung bleiben, nicht länger als ein paar Sekunden an einem Punkt verharren, um nicht wieder einzusinken!
    Das war keine gute Basis, um gegen einen Dämonen anzutreten. Vor allem nicht gegen einen von der Stärke und Macht eines Lucifuge Rofocale!
    Der Höllenfürst brauchte ihn bloß für ein paar Sekunden an einen bestimmten Ort zu bannen. Das würde bereits reichen, um Yves mit dem Boden förmlich verwachsen zu lassen, in den er dann einsinken würde.
    »Das ist's nicht wert«, knurrte Yves. »Also wieder zurück!«
    Er war stinkwütend. Da hatte er endlich die Gelegenheit, Lucifuge Rofocale an die Hörner zu gehen - vorausgesetzt, sein Informant hatte ihn nicht belogen -, und dann war er nicht in der Lage, einen Kampf zu führen, weil er mit der Landschaft hier nicht zurechtkam!
    Unverrichteter Dinge mußte er wieder gehen, das tat weh!
    Aber dann konnte er gar nicht gehen!
    Vor seinen Augen verschwanden die Regenbogenblumen!
    Yves reagierte schnell, sehr schnell.
    Mit einem wilden Hechtsprung versuchte er die Blumen noch zu erreichen, während sie einfach verblaßten, durchsichtig wurden.
    Er war zu langsam.
    Er prallte dort auf den Boden, wo es die Blumen schon nicht mehr gab.
    Er rollte sich herum und griff um sich. Er hätte eigentlich ihre Stengel und Blätter berühren müssen, wenn sie nur unsichtbar geworden wären.
    Aber sie waren nicht nur unsichtbar geworden.
    Sie waren fort…
    Aufgelöst…
    Und er war in dieser verdammten, teuflischen Welt gefangen!
    ***
    Mit einer Verwünschung erhob sich Ombre wieder. Panik erfaßte ihn. Er war gefangen in einer Welt, in der er schlichtweg nicht überleben konnte
    Er mußte

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