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0590 - Der Satan und der Schatten

0590 - Der Satan und der Schatten

Titel: 0590 - Der Satan und der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ein letztes Mal überprüfte er seine Ausrüstung. Dann trat er zwischen die Blumen, die auf einem abgezäunten Stück im Hinterhof wuchsen.
    Schon oft genug hatten die anderen Bewohner dieser Häuserblocks gestaunt über die phantastischen Blumen mit ihren mannsgroßen Blütenkelchen. Über diese Blumen, die das ganze Jahr über blühten. Sogar im Winter, der im US-Bundesstaat Louisiana aber nie so streng war wie in anderen Teilen der Welt.
    Trotzdem waren diese Blumen für jedermann ein Phänomen. Ihre Blüten schillerten in allen Farben des Regenbogenspektrums, je nach Perspektive des Betrachters.
    Welche Funktion sie wirklich hatten, ahnte außer Yves und Angelique Cascal kein Mensch. Der Zaun drumherum wurde respektiert, und wenn Yves die Blumen mal benutzte, um schnell größte Distanzen zu überbrücken, tat er das zumeist in tiefster Nacht.
    Er war ohnehin meistens nachts unterwegs. Er war der Mann, den sie den Schatten nannten. Ein Mann, der sich stets hart am Rande der Legalität bewegte. Ein Mann, der diesen Rand auch schon mal überschritt, wenn er der Meinung war, daß es nicht anders ging.
    Er war ein Außenseiter, der in den Slums von Baton Rouge aufgewachsen und von der Gesellschaft nie eine echte Chance bekommen hatte. Es war ihm dennoch immer gelungen, die kleine Familie über die Runden zu bringen.
    Aber Lucifuge Rofocale, der Oberteufel, Satans Ministerpräsident, hatte Maurice getötet. Ausgerechnet Maurice, das schwächste Glied der Familie!
    Einfach so, völlig sinnlos…
    Um ein Haar wäre auch Angelique in seinen Klauen umgekommen.
    Und Yves hatte Rache geschworen.
    Ombre, der Schatten, der Rächer, würde diese Rache jetzt vollenden.
    Er wußte jetzt, wo er Lucifuge Rofocale finden konnte. Ein sterbender Dämon hatte ihm den entscheidenden Hinweis gegeben.
    Zum ›Dank‹ hatte Cascal ihm mit dem Ju-Ju-Stab die Gnade eines schnellen Todes gewährt.
    Ombre verschwand in dieser Nacht zwischen den Blumen. Er konzentrierte sich auf sein Ziel. Im nächsten Augenblick gab es ihn auf der Erde nicht mehr.
    Er befand sich in einer anderen Welt…
    Eine Welt, in der das Grauen zu Hause war…
    ***
    Verwirrt sah sich Magnus Friedensreich Eysenbeiß in der völlig fremden Landschaft um. Unter einem dunklen Himmel ragte ein riesiger, wie ein Totenschädel geformter Felsen empor, dessen leere Augenhöhlen ihn höhnisch anstarrten.
    Ein Schädelfelsen…
    Eysenbeiß versuchte sich zu erinnern, ob er eine derartige Landschaftsformation schon mal gesehen hatte. Aber das war nicht der Fall.
    Er befand sich in einer fremden Welt!
    Und diese Welt versuchte ihn festzuhalten, als er sich bewegte.
    Erschrocken stellte er fest, daß der Boden unter ihm nachzugeben begann. Je länger er an einem Fleck verharrte, desto weicher wurde dieser Boden unter seinen Füßen.
    Harter Fels verflüssigte sich, wurde zu saugendem, zähen Schlamm, der lange Fäden zog, wenn Eysenbeiß sich bewegte, um sich loszureißen von der klebrigen Masse.
    Fels, der zum Sumpf wurde…
    »Bei Luzifers Hörnern, wohin bin ich hier geraten?« stieß Eysenbeiß wütend hervor. »Und vor allem, wie?«
    Das letzte, woran er sich erinnern konnte, war das Tor zum Dynastie-Arsenal, das in den Kellerräumen einer Villa in Rom lag. Diese Villa gehörte einem Mann namens Ted Ewigk. Aber auch ein Mann namens Zamorra war dort aufgetaucht.
    Mit Zamorra hatte Eysenbeiß vor kurzem in London schon einmal zu tun gehabt. Dieser Mann trug die Verantwortung dafür, daß auf der Erde die Sekte der Jenseitsmörder nicht mehr bestand.
    Um die Sekte, deren Großer er vor einer kleinen Ewigkeit gewesen war, ging es Eysenbeiß schon lange nicht mehr. Er war jetzt der ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN.
    Aber er war auf der Erde gestrandet und suchte nun nach einem Weg zurück zum Kristallplaneten. Auf dem befand sich sein Herrschaftspalast, und von dem aus wurde das Imperium auch regiert und verwaltet. Ein Imperium, das nach tausend Jahren endlich wieder expandierte.
    In dem Arsenal in Rom hatten sich Hilfsmöglichkeiten für Eysenbeißens Rückkehr befunden! Dort sollten auch Kleinstraumschiffe stehen, Zwei-Mann-Boote, die fernflugtauglich waren. Zumindest aber eine Funkeinrichtung, mit der Eysenbeiß ein Raumschiff der Ewigen zur Erde hätte lotsen können.
    Aber es war ihm nicht gelungen, dieses Arsenal zu betreten. Obgleich er schon vor der geöffneten Tür gestanden hatte!
    Den Delta Brins hatte er vorgeschickt, um die grobe Arbeit für ihn zu verrichten. Brins war

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