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0590 - Ritter Tod

0590 - Ritter Tod

Titel: 0590 - Ritter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich setze Vertrauen in Sie.« Seine Art, mit Mitarbeitern umzugehen, kam an. Kitty fühlte sich geschmeichelt, dass Dr. Franklin ausgerechnet sie, die Schwester, derart tief in seine Pläne eingeweiht hatte. Das war schon super.
    Kitty fühlte sich wie neugeboren, als sie in Richtung Tür schwebte. Auf dem hellen Teppich waren ihre Schritte kaum zu hören. Die Eichentür ließ sich lautlos öffnen und fiel ebenso leise wieder hinter ihr zu. Der Blick des Arztes traf nicht mehr Kittys Rücken, er hatte sich zudem verdüstert und zeigte einen lauernden Ausdruck.
    ***
    Der Patient befand sich in einem anderen Trakt, den Kitty durch einen direkten unterirdischen Zugang erreichte. Mit dem Lift fuhr sie hoch in das Sonnenhaus, so wurde das Gebäude genannt, in dem sich die Patienten aufhielten.
    Den Weg kannte sie im Schlaf. Leichtfüßig lief sie durch die Gänge und sah keinen Menschen. Die Klinik kam ihr auf einmal leer und verlassen vor, was sich auf die hier herrschende Stimmung niederschlug. Sie hatte nichts Positives mehr an sich.
    Kitty spürte im Hals einen Kloß. Er hing dort wie eine übergroße Traube. Nicht, dass sie die Worte des Arztes beunruhigt hätten, nur ihre Stimmung war eine andere geworden. Dr. Franklin hatte gesprochen wie jemand, dessen Erfindung noch nicht ganz ausgereift war und der noch weitere Versuche abwarten wollte. Nach Kittys Ansicht war dies nicht notwendig, aber er war der Chef, nicht sie.
    Die helle Tracht der Schwester stand ihr gut. Die Kleidung war modern, mini der Rock, so dass ihre hübschen Beine zur Geltung kamen. Darauf legte Dr. Franklin großen Wert. Sein Personal musste Optimismus ausstrahlen, positiv wirken, damit dieses Flair auch überkam und die Patienten motivierte.
    Vor der Tür blieb sie stehen. Beinahe hätte sie noch geklopft. Ihr fiel ein, dass der Patient sie nicht hören konnte, weil die Mind-Maschine ihn von den Geräuschen der Außenwelt abschirmte. So legte sie ihre Hand auf die Holzklinke und öffnete die Tür, indem sie ihr einen leichten Druck gab.
    Kitty betrat den Raum, wo das sanfte Grün der Wände und an der Decke die gelbe, aufgemalte Sonne Freude verströmen sollten.
    Der Patient saß noch immer. Der bequeme Ledersessel war nach hinten gekippt. Der Helm saß auf seinem Kopf und zeigte ebenfalls einen goldenen Schimmer. Das Gesicht war hinter der Scheibe nur zu ahnen. Wer die Mind-Maschine trug, musste das Visier nach unten klappen, sonst erzielte er keinen dieser überragenden Erfolge.
    Sie schloss die Tür hinter sich und ging auf den Patienten zu, dessen Hände auf den Oberschenkeln lagen, wobei die rechte ein wenig zur Seite gedreht war.
    »Hallo«, sagte Kitty, beugte sich vor und lächelte das Sichtvisier des Helms an.
    Der Mann ließ sich Zeit. Nur langsam oder widerwillig hob er den linken Arm und schob das Sichtvisier in die Höhe.
    Die beiden schauten sich an. Kitty strahlte, doch Sekunden später zerbrach dieser Ausdruck wie altes Glas.
    Da hatte der Patient schon den rechten Arm gehoben, und Kitty blickte auf dessen Hand, die so unförmig durch den klobigen Revolver zwischen den Fingern wirkte.
    Sie richtete sich auf, stand steif vor dem Mann und konnte die Szene nicht fassen. Die Mündung glotzte sie an wie eine leere Augenhöhle, die noch um eine Winzigkeit angehoben wurde, bis sie direkt auf ihre Brust zeigte.
    »Was soll das, Sir? Ich…«
    »Sterben, Süße!«
    Da schoss er. Zweimal peitschte ein Schuss auf. Kitty hatte keine Chance, den Kugeln zu entgehen. Sie schlugen in ihren Oberkörper, und auf der weißen Kleidung breiteten sich die roten Flecken aus wie blutende Augen.
    Kitty fiel zu Boden. Den harten Aufschlag spürte sie nicht mehr, denn sie war längst tot.
    Ihr Mörder aber lächelte. Er rieb mit seiner linken Handfläche über das Hosenbein, als wollte er sie von irgendwelchem Schmutz befreien…
    ***
    Dr. Franklin schaute öfter als gewöhnlich auf die Uhr. Dass er nervös war, konnte er nicht verbergen. In Gedanken verfolgte er den Weg seiner Krankenschwester. Kitty kannte er gut, er hatte sie lange genug beobachtet. Er wusste, wie lange sie benötigen würde, um das Zimmer des Patienten zu erreichen.
    Ein schlechtes Gewissen verspürte er nicht. Manchmal verlangte die Wissenschaft eben Opfer. Dass ausgerechnet Kitty dazu werden sollte, war ihr Pech.
    Ob die Mind-Maschine allerdings genauso gewirkt hatte, wie es geplant war, stand noch auf der Kippe.
    Nach einer Weile erhob er sich aus seinem Sessel und streckte die Arme

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