0594 - Der Kampf der Paramags
daß ich eine Bestätigung möchte."
„Nun gut", erwiderte der Arkonide. „Natürlich ist die Lichtgeschwindigkeit keine konstante Größe. Sie kann es gar nicht sein, weil die Kontinuum-Parallelität eine variable Zeitkrümmung voraussetzt und damit die Fixierbarkeit derartiger Voraussetzungen irrational macht."
Atlan sah zu dem Haluter hinauf. Er glaubte, in dessen drei Augen ein eigentümliches Funkeln erkennen zu können. Er senkte den Kopf und stieg zu der Gangöffnung hinauf. Jetzt mußte sich zeigen, ob er die richtige Taktik angewendet hatte.
Alle Karten waren ausgespielt. Wenn die Asse nicht gestochen hatten, dann würde sich keine Gelegenheit für weitere Psychospiele gegen die Paradox-Intelligenz ergeben.
Schnell, aber nicht übereilt, gingen Atlan, Icho Tolot und Wuriu Sengu durch den Gang. Schon nach wenigen Minuten stießen sie auf mehrere Terraner, die zögernd vor einem Roboter standen. Der Automat verhielt sich ruhig. Er hatte seine Waffenarme gesenkt und die Energieprojektoren ausgeschaltet.
„Er wird nicht mehr kämpfen", behauptete Atlan. „Die Paradox-Intelligenz ist zum Bundesgenossen geworden."
*
Betty Toufry und Tako Kakuta bemerkten die Veränderung sehr schnell und viel deutlicher als die Terraner außerhalb der PEW-Adern. Waren sie zunächst in ein einziges Farbenchaos gestoßen, so schwebten sie jetzt durch eine Welt mathematischer Ordnung. Die PEW-Adern verwandelten sich in gradlinige Stränge, die von kreisförmigen Halterungen umgeben waren.
Sie bemerkten keine Angreifer.
Die beiden Mutanten glitten unbehindert und ungestört dahin.
Und doch war etwas vorhanden, das für eine ständige Spannung sorgte. Sie glaubten jeden Moment, von irgendwoher eine Gefahr herannahen zu sehen, und sie mußten immer wieder feststellen, daß sie sich geirrt hatten. Doch ein Gefühl des Unbehagens blieb.
Betty sah das Paratransauge als erste. Sie machte Tako sofort darauf aufmerksam. Gemeinsam glitten sie darauf zu und ließen sich hinausfallen. Sie atmeten erleichtert auf, als sie Atlan begegneten, der in großer Eile durch einen Gang lief. Er blieb stehen und lächelte.
Für ihn schien sofort klar zu sein, daß sie keine feindlichen Paramags waren. Betty bewunderte ihn für seine Gabe, sie an kleinsten Äußerlichkeiten zu erkennen und zu unterscheiden. Die anderen Männer des Einsatzkommandos hatten offensichtlich größere Schwierigkeiten dabei, sie zu identifizieren.
Atlan ging auf sie zu und legte ihnen die Hände auf die Schultern.
„Es ist jetzt alles gut. Ich habe mich mit der Paradox-Intelligenz verständigt."
Tako wunderte sich, daß der Arkonide die Wunde nicht bemerkte. Er griff nach seiner Hüfte und stellte verblüfft fest, daß er keine Verletzung mehr hatte.
„Wartet hier", bat der Lordadmiral. „Ich komme gleich zurück."
Er eilte weiter und sprang auf eine schmale Antigravplattform, mit der einige Männer vorbeiflogen. Sie hielten ihn fest und stützten ihn.
„Sir, wir haben das Datenzentrum wiedergefunden", berichtete einer der Männer.
Atlan antwortete nicht. Er blickte mit tränenden Augen nach vorn. Sehr bald würde sich entscheiden, ob sie Erfolg hatten oder nicht. In den letzten Stunden hatte er sich voll und ganz auf den Dialog mit der PEW-Intelligenz konzentriert. Als er jetzt auf sein Chronometer sah, erschrak er. Es war bereits 18.09 Uhr.
Unmittelbar vor dem Ziel begegnete er Rhodan.
Der Großadministrator stand zusammen mit Ras Tschubai am Eingang einer großen Halle. Über die Köpfe der Männer hinweg konnte Atlan lange Schalt- und Speicherbänke erkennen, wie er sie aus vielen anderen Informationssammelpunkten kannte. Hier hatten die Paramags versucht, die Koordinaten von Zeut zu finden, die vor fast 50.000 Jahren aufgezeichnet worden waren.
Zahlreiche Wissenschaftler der MARCO POLO arbeiteten an den Vorrichtungen. Sie bemühten sich, in kürzester Zeit soviel Informationen zu bekommen wie nur möglich.
Atlan sprang ab.
„Kann man schon etwas sagen?" fragte er.
Rhodan schüttelte den Kopf.
„Bis jetzt ist nicht eindeutig festgestellt worden, ob die Paramags die Daten gefunden haben oder nicht", erwiderte er, „aber ich fürchte, wir sind ein wenig zu spät gekommen."
Fellmer Lloyd kam aus der Halle. Er sah besorgt aus. Perry wandte sich ihm sofort zu.
„Was gibt's?"
„In den PEW-Adern ist wieder Unruhe aufgekommen", berichtete der Telepath. „Betty ist kurzfristig wieder hineingegangen. Sie hat ein Gespür dafür. Eben hat
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