0594 - Der Kampf der Paramags
sie mich gewarnt. Sie behauptet, daß die gesunden Paramags sich fluchtartig aus dem Meteorit zurückziehen."
Er wollte offensichtlich noch mehr sagen, verstummte jedoch und blickte Rhodan fragend an. Der Großadministrator überlegte kurz, dann ging er an Atlan und dem Mutanten vorbei und betrat die Halle. Geoffry Waringer kam ihm entgegen.
„Aktion sofort abbrechen", sagte Rhodan und wiederholte den Befehl einem der Offiziere gegenüber. „Vernichten Sie die Datenbänke und alle Aufzeichnungen. Danach ziehen wir uns sofort zurück. Ich rechne damit, daß die Paramags versuchen werden, den Meteorit zu sprengen. Beeilen Sie sich."
Der Offizier gab die Anweisung sofort weiter. Die Wissenschaftler verließen die Speicherbänke fluchtartig. Sie hasteten aus dem Saal und gaben den Weg frei für die Kampftruppen. Innerhalb einer Minute hatte sich das Speicherzentrum geleert.
Die Befehle kamen knapp und präzise. Mannschaften und Roboter eilten durch die Gänge des Meteorits zurück. Rhodan selbst blieb, bis die Energiestrahler ihr Vernichtungswerk begannen. Desintegratoren lösten die Anlagen auf, und sonnenheiße Blitze aus Impulswaffen zerstörten, was noch übrig blieb. Innerhalb weniger Minuten verwandelte sich das, was Jahrzehntausende unbeschadet überstanden hatte, in Schutt und Asche.
Perry Rhodan sprang auf einen Antigravgleiter und floh zusammen mit einer Gruppe von fünf Offizieren. Ein Luftschwall glühend heißer Gase folgte ihnen.
Ein grauer Schatten schnellte sich zu ihm und klammerte sich an seinen Arm. Fellmer Lloyd war ebenfalls bis zuletzt geblieben.
Das Fluggerät beschleunigte immer mehr. Die Fluchtaktion verlief, als wäre sie tausendfach vorher geübt worden. Obwohl die Einsatzkommandos sich in höchster Eile zurückzogen, gab es keine Stauungen.
„Ich habe versucht, Betty und den anderen Mutanten klar zu machen, daß sie sich ebenfalls zurückziehen müssen", berichtete der Telepath.
„Obwohl sie es waren, die uns gewarnt haben, scheinen sie selbst noch nicht ganz begriffen zu haben, um was es eigentlich geht. Ich habe das Gefühl, daß sie sich nicht von dem Meteorit trennen mögen, weil sie das PEW-Metall für ihre Existenz benötigen."
„Das finden sie auch auf den anderen Trümmerstücken."
„Aber sie wissen nicht, wie es dort aussieht, und ob man sie dort dulden wird", erwiderte Lloyd.
Rhodan wollte etwas sagen, doch der Telepath gab ihm mit einer Geste zu verstehen, daß er sich auf einen telepathischen Ruf konzentrieren wollte.
„Betty. Jetzt scheint ihr ein Licht aufgegangen zu sein."
Der Großadministrator beobachtete den Mutanten besorgt. Er fragte sich, wie die Paradox-Intelligenz reagieren würde. Längst mußte auch ihr bewußt geworden sein, was geschah. Sie mußte erkannt haben, daß ihr Ende gekommen war, wenn der Meteorit explodierte. Würde sie die Schuld für ihren nahen Tod nicht bei Atlan suchen? Würde sie nicht meinen, von ihm getäuscht worden zu sein?
Wo war Atlan überhaupt?
*
Der Arkonide war zusammen mit Icho Tolot auf einen Antigravgleiter gestiegen und mit ihm gestartet.
Als Rhodan mit Fellmer Lloyd zusammentraf, hatte der Lordadmiral den Ausgang aus dem Meteorit fast erreicht. Hier ging es langsamer voran. Die Mannschaften konnten nicht so schnell ausgeschleust werden, wie sie nachrückten, obwohl mittlerweile mehrere Notschleusen errichtet worden waren, mit deren Hilfe der Strom schneller nach außen gelenkt werden konnte.
Atlan sprang von der Plattform, als er zwei Paramags entdeckte. Er glaubte, in ihnen Betty Toufry und Tako Kakuta wiederzuerkennen.
Als er auf sie zuging, blitzte es plötzlich vor ihm auf. Die beiden Magnetiseure schnellten erschreckt zurück. Atlan hob die Hand vor die Augen und wartete einen kurzen Moment, bis er sich wieder an das Licht gewöhnt hatte. Verwundert stellte er fest, daß die beiden Paramags verschwunden waren. Er ging einige Schritte in einen dunklen Gang hinein und rief: „Betty? Wo sind Sie?"
Erst dann schaltete er seinen Helmscheinwerfer ein. Das Licht fiel von kahlen, weißen Wänden zurück.
Atlan glaubte, sich geirrt zu haben. Er drehte sich um - und stand vor einer geschlossenen Wand. Verblüfft streckte er die Hände vor. Er irrte sich nicht. Wo eben noch ein offener Gang gewesen war, befand sich jetzt eine Wand, die hier schon seit undenkbaren Zeiten zu stehen schien.
Der Arkonide hörte jemanden atmen. Es klang mühsam und asthmatisch, als ob der andere kurz vor dem Ersticken
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