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0600 - Die Fee und die Horror-Reiter

0600 - Die Fee und die Horror-Reiter

Titel: 0600 - Die Fee und die Horror-Reiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zweitrangig. Als viel schlimmer betrachtete ich etwas anderes. Über den Inspektor schwebte dieses verdammte Schwert, das sich in gewissen Abständen mit einem Ruck nach unten bewegte und auch jetzt wieder ein Stück tiefer fiel, so daß sich die Spitze nicht mehr weit von Sukos Brust entfernt befand. Die Distanz war mit der Länge eines Unterarms zu vergleichen.
    Zwei Intervalle weiter, und Suko wurde von der Klinge durchbohrt.
    Auf meiner Stirn hatte schon zuvor der feine Schweißfilm gelegen.
    Jetzt verstärkte er sich noch. Ob Suko mich überhaupt wahrgenommen hatte, wußte ich nicht, jedenfalls hatte ich genug gesehen. Mir war klargemacht worden, daß die andere Seite nicht bluffte.
    Aber wer war diese Seite? Welcher Gegner besaß die Kraft, Suko und mich außer Gefecht zu setzen oder für seine Ziele einzuspannen. Ohne Überheblich zu sein, einige Erfolge hatten wir uns schon an die Fahnen heften können.
    Der Unbekannte hörte mich atmen. »Na, Sinclair? Bluff oder kein Bluff? Wie sieht es aus?«
    »Ihr habt ihn.«
    »Sicher, und wir werden ihn auch behalten, er wird auch sterben, falls du nicht tust, was wir von dir verlangen.«
    »Wer seid ihr?«
    »Das wirst du schon früh genug erkennen können. Du bist also im Prinzip bereit, in den Fall einzusteigen?« Die Frage hatte er lauernd gestellt, auch unter dem Druck des Messers, das über meine Nackenhaut schabte.
    Mir blieb gar nichts anderes übrig, als in seinem Sinne zu antworten. »Ja, ich werde sehen, was sich machen läßt. Doch es gibt Dinge, zu denen lasse ich mich nicht zwingen. Ich übertrete keine Gesetze, das heißt, ich werde für euch nicht töten.«
    Das hätte ich lieber nicht sagen sollen, denn der Druck verstärkte sich. Zum erstenmal spürte ich den zuckenden Schmerz, als der scharfe Gegenstand mein Fleisch einschnitt. »Das tut mir leid für dich, und deinen Freund. Dann werdet ihr beide…«
    »Laß mich ausreden!«
    Der Unbekannte lachte. »Doch noch einen Rückzieher, Sinclair?«
    »Nicht direkt. Es kommt alles darauf an, was ich für euch tun soll.«
    »Es fällt in deinen Aufgabenbereich. Ich kann dir nur soviel sagen, du wirst begeistert sein, du wirst jubeln, und du mußt immer daran denken, daß wir dich nicht grundlos ausgesucht haben. Wir sind keine Unmenschen, auch wenn du es vermutest. Wir wollen nur etwas Bestimmtes erreichen.«
    »Und weshalb habt ihr Suko gefangengenommen?«
    »Um Druck auf dich auszuüben. Wir waren uns nicht sicher, ob du unseren Bitten gefolgt wärst, Sinclair.«
    »Bestimmt, wenn es in mein Gebiet fällt.« Ich konzentrierte mich auf den feinen Blutstreifen, der meinen Nacken hinabglitt und im Hemdkragen versickerte.
    »Wir wollten sichergehen.« Der Unbekannte wechselte das Thema.
    »Du mußt dich entscheiden, Sinclair, erst dann stellt mein Freund den Mechanismus des Messers ab. Noch drei weitere Intervalle, und das Schwert dringt in die Brust deines Freundes. Würdest du mit dem Gedanken weiterleben können, schuld am Tod deines besten Freundes zu sein?«
    »Nein.«
    »Dann muß deine Entscheidung feststehen.«
    Ja, sie stand fest. Ich würde auf die Bedingungen des Unbekannten eingehen. Er hatte recht. Wenn Suko tatsächlich durch meine Sturheit sein Leben verlieren würde, wäre ich wohl durchgedreht.
    »Nun?«
    »Okay, ich nehme an.«
    Daß er zufrieden war, merkte ich nicht. Kein tiefes Ausatmen oder zustimmendes Wort. Ich spürte nur, wie der Druck in meinem Nacken verschwand und atmete zunächst tief durch. Ein leichter Schwindelanfall hatte mich überkommen, den ich allerdings ausglich, als ich mich an der Hauswand abstützte.
    »Kann ich mich umdrehen?«
    »Sicher – aber Vorsicht!«
    »Keine Sorge, ich werde schon nicht durchdrehen.« Ich war tatsächlich gespannt, was auf mich zukommen würde und wer uns da die Falle gestellt hatte.
    Die Hütte und ihre Umgebung war in tiefe Dunkelheit getaucht.
    Blaue Schatten, vermischt mit einem tiefen Grau wechselten sich ab.
    Es hoben sich nur schwer die Konturen, auch die eines Menschen.
    Der Unbekannte stand nicht weit von mir entfernt. Er starrte mich an. Ich suchte sein Gesicht, das sich heller als der übrige Körper abzeichnen mußte und fand es nicht.
    Körper und Gesicht waren eins, sie gingen praktisch ineinander über, was mich doch irritierte.
    War es ein sprechender Schatten?
    Nein, ich erkannte an der Bewegung, daß der Unbekannte einen kleinen Schritt auf mich zuging, dann stehenblieb und fragte: »Erkennst du mich nicht?«
    »Sorry,

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