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0602 - Krieg der Träume

0602 - Krieg der Träume

Titel: 0602 - Krieg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Pülverchen.
    »Was ist das?«
    »Die Ausrüstung vom Chef«, sagte Fooly und rülpste erneut.
    Diesmal loderten ein paar Flämmchen hervor. »Er konnte sie nicht mitnehmen, als er entführt wurde.«
    »Entführt?« murmelte Julian betroffen. »Laß dir doch nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen! Was ist passiert?«
    Da begann Fooly endlich zu erzählen.
    Von den Knochenmännern, von dem seltsamen Anruf vom Silbermond, von dem Überfall der Skelette auf Zamorra und Nicole sowie dem Verschwinden der beiden. Wobei die Aktentasche Zamorra entfallen und im; Château zurückgeblieben war.
    »Normalerweise hat er die Sachen ja in einem Metallkoffer«, fuhr der Drache fort. »Aber der ist schon vorher verschwunden, glaube ich.«
    »Glaubst du?«
    »Na ja, mir sagt ja keiner was«, maulte Fooly. »Und mich läßt auch jeder verdursten. Und erfrieren!«
    Er schien gar nicht zu merken, daß seine Schwanzspitze jetzt tatsächlich im Kamin lag. Statt dessen rieb er sich mit den vierfingrigen Händen den Oberkörper, als könne er sich dadurch besser wärmen.
    Julian ging nicht darauf ein. Er wartete nur ab, was sich aus Drachenschweif und Kaminfeuer entwickelte.
    »Na ja, und da bin ich dann losgezogen, um ihm die Sachen zu bringen.« Fooly wies mit einer Kopfbewegung auf die Tasche. »Durch die Regenbogenblumen vom Château Montagne nach Spooky Castle und von da zu Fuß durch dieses englische Sauwetter hierher.«
    »Sir Henry bist du nicht zufällig begegnet?« fragte Julian etwas spöttisch.
    Bei dem Genannten handelte es sich um ein uraltes Gespenst, dem Spooky Castle vermutlich seinen Namen verdankte. Der Legende nach sollte dieses Spooky Castle vor einer halben Ewigkeit mal das eigentliche Stammschloß der Llewellyns gewesen sein, aber jetzt existierte es nur noch als Ruine. Es war nur ein paar Meilen von Llewellyn-Castle entfernt.
    Immerhin wuchsen die Regenbogenblumen dort und nicht in Llewellyn-Castle. Es waren magische Blumen, die eine Reise über große Distanzen innerhalb einer einzigen Sekunde ermöglichten. Bisher hatte niemand daran gedacht, auch Regenbogenblumen in Llewellyn-Castle anzupflanzen…
    »Er schläft um diese Tageszeit wohl«, vermutete Fooly.
    »Jedenfalls habe ich diesen Sir Henry nicht gesehen.«
    »Aber Zamorra hat vom Silbermond aus einen Anruf erhalten, wie?« hakte Julian kopfschüttelnd nach.
    MacFool nickte ernsthaft.
    »Das ist völlig unmöglich«, sagte Julian. »Es gibt keine technische Verbindung von dort nach hier. Die Traumbarriere verhindert…«
    Er verstummte. Der Angriff auf die Traumwelt…?
    Sollte etwa…?
    Aber das konnte doch nicht sein! Niemand konnte gegen seinen Willen die Traumbarriere durchbrechen!
    Er schluckte.
    Das mußte er auf jeden Fall herausfinden! Ganz egal, ob dieser Drache ihn dazu aufforderte oder nicht. Hier ging es nicht darum, Zamorra zu helfen oder wieder mal einen der Fehler Merlins auszubügeln. Hier ging es um Julians ureigenste Interessen.
    Wenn es jemandem gelang, die Schranke seiner Träume zu durchdringen, waren alle seine Träume in Gefahr!
    Er entsann sich, daß das Amulett-Wesen Shirona es einst geschafft hatte. Aber Shirona war etwas Besonderes. Sie war kein Mensch, sie war kein Dämon oder sonst irgend etwas. Sie war reines Bewußtsein, reine magische Energie, und das damals wie heute, nur war sie heute nicht mehr an das sechste der sieben Amulette Merlins gebunden.
    »Also gut, Untier«, sagte Julian jetzt und nickte.
    »Ich bin kein Untier!« Protestierend stampfte Fooly auf. »Ich bin ein Drache, merk dir das! So dumm kannst du doch gar nicht sein, um das nicht im Kopf zu behalten! Aua!«
    Er machte einen Sprung vorwärts und wedelte heftig mit dem Schweif. Ein paar Funken sprühten, und es stank plötzlich bestialisch nach verbrannten Hornschuppen.
    »Du bist schuld!« zeterte Fooly. »Du hast das gesehen und mich nicht gewarnt! Ich verabscheue dich, Mr. Peters!«
    »Damit«, brummte der Träumer, »kann ich wohl leben. Nimm jetzt diese Aktentasche, und dann gehen wir zum Silbermond.«
    ***
    Teri Rheken sah zu Reek Norr hinüber. Sie konnte deutlich spüren, daß der Sauroide allmählich wieder genas. Sein kalter Körper begann sich zu erwärmen, und in ihm erwachte neue Vitalität.
    Zu sehen war es nicht, vermutlich auch mit Meßinstrumenten nicht festzustellen. Aber den Para-Sinnen der Druidin blieb es nicht verborgen.
    Sie atmete erleichtert auf. Rrach und der andere Kälte-Priester hatten recht, es gab keinen Grund mehr, sich um

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