0602 - Krieg der Träume
Norr Sorgen zu machen. Sein Erwachen war nur noch eine Frage der Zeit.
Besonders erleichtert darüber war Vali. Immerhin war sie es gewesen, die in ihrer anfänglichen Panik die beiden KälteNadeln auf den Sauroiden abgefeuert hatte. Ihre anschließende Flucht hatte sie dann mit Teri und Ted zusammengeführt.
Und schließlich wieder hierher.
Plötzlich spürte Teri etwas Fremdes, das von außen auf sie eindrang. Im ersten Moment hielt sie es für einen magischen Angriff der Sauroiden.
Vielleicht hatten sich Kälte-Priester zusammengeschlossen und versuchten jetzt, alle Fremden zu überwältigen?
Doch dann begriff sie, daß es etwas ganz anderes war. Etwas, das sie in dieser Form noch nie gespürt hatte.
Und doch war etwas Bekanntes in diesem Fremden, etwas seltsam Vertrautes.
Vertraut nicht in dem Sinn, daß es ihr gefiel. Nein, es stellte eine Bedrohung dar.
Eine Kraft, die sie von anderen Begegnungen her kannte, die sich ihr hier aber in einer völlig neuen Form zeigte, aber sie erkannte sie einwandfrei als feindlich.
Auch die Schwarzhaarige bemerkte etwas.
Auf ihrem Körper bildete sich eine Gänsehaut.
»Was ist das, Teri?« flüsterte sie. »Was kommt da auf uns zu? Es ist so… so alptraumhaft…«
Teri nickte. Und ihr wurde in diesem Moment auch klar, daß Vali dieser fremden, alptraumhaften Kraft weit weniger Energie entgegenzusetzen hatte als sie selbst.
Vali war immer noch geschwächt. Sie besaß jetzt zwar ein erheblich stärkeres magisches Potential als zu Anfang, dafür hatte Rrach gesorgt, er hatte sie stofflich stabilisiert. Vorher war sie nahe daran gewesen, einfach zu sterben, weil sie nicht in der Lage war, abgegebene Kraft wieder zu regenerieren.
Das konnte sie jetzt endlich, und irgendwie schien ihr das auch neues Selbstvertrauen gegeben zu haben. Sie wirkte jetzt stärker, selbstbewußter als zuvor.
Dennoch, sie hatte sich erheblich verausgabt, schon als sie versuchte, gegen Reek Norrs Magie anzugehen, woran sie gescheitert war und deshalb zu der Nadelwaffe gegriffen hatte, die zufällig in Griffweite gelegen hatte.
Jetzt war sie dem Unheimlichen ebenso ausgeliefert, wie es ein ganz normaler Mensch gewesen wäre.
Teri versuchte, das Unheimliche abzublocken und nicht an sich heranzulassen, und sicher hätte sie auch die Schwarzhaarige schützen können, aber sie hatte dazu eigentlich gar keine Lust. Deshalb beschloß sie, einen anderen Weg zu gehen.
Sie hatte es schon mal versucht, ehe Rrach Vali stabilisierte.
Aber da war ihre Energie einfach verpufft, weil Vali sie nicht wirklich aufnehmen und verwerten konnte. Jetzt war das anders.
Natürlich konnte und wollte Teri der anderen nicht ihre ganze eigene Energie zuströmen lassen. Denn dann würde für sie selbst nicht mehr allzuviel übrigbleiben. Und immerhin hatte Teri selbst auch schon einige magische Anstrengungen hinter sich, seit sie gemeinsam mit Ted Ewigk auf den Silbermond gelangt war.
Aber sie hatte sich von Anfang einigermaßen von diesen Anstrengungen erholen können, Vali dagegen nicht.
Zumindest einen kleinen Energieschub konnte Teri ihr also gewähren. Wenigstens so viel, daß die Schwarzhaarige die alptraumhafte fremde Kraft von sich aus abwehren konnte.
»Entspann dich«, rief sie.
Vali begriff, was die Druidin mit dem hüftlangen goldenen Haar beabsichtigten, und sie streckte sich einfach auf dem Boden aus, schloß die Augen und versuchte, alles Bedrückende einfach zurückzudrängen, die ständige Anspannung, unter der sie stand, für einen Augenblick zu vergessen.
Teri kauerte neben ihr. Ihre Fingerspitzen berührten sanft Valis Schläfen.
Und Kraft begann zu fließen, von einer Druidin zur anderen.
Und da war plötzlich noch etwas zwischen ihnen…
***
Grekkainss
träumte.
Der Kälte-Priester, der von Zamorra niedergeschlagen war, glitt aus der Bewußtlosigkeit in den Traum-Zustand hinüber.
Der Traum beinhaltete Gewalt.
Grekkainss sah sich töten. Er vernichtete Silbermond-Druiden, zerfetzte ihre Körper mit seiner magischen Kraft, setzte die Macht des Tempels ein und die entropischen Energien, mit denen umzugehen er noch vor dem Exodus auf der zerfallenden Echsenwelt gelernt hatte.
Er empfand Haß auf die Druiden und auch auf jeden anderen, der sich einzumischen versuchte. Haß auf Zamorra, der ihm entkommen war. Haß auf die gemäßigten Kräfte.
Auf jeden, der sich ihm entgegenstellen wollte!
Auch Sauroiden wie Reek Norr gehörten dazu, auch die tötete Grekkainss. Er watete im Blut
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