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061 - Der Blutgraf

061 - Der Blutgraf

Titel: 061 - Der Blutgraf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ausgesehen, als ob das mein letzter Fall wäre.
    Nun saßen Noel Bannister, der sympathische CIA-Agent mit dem Pferdegebiß und dem gefärbten grauen Haar, und ich im Metroliner, tranken Kaffee und waren froh, daß der Kampf vorbei war.
    Noel hatte mich überredet, ihn nach Langley ins CIA-Hauptquartier zu begleiten, wo er mich mit seinem unmittelbaren Vorgesetzten, General Mayne, bekannt machen wollte.
    »Mayne wird dir gefallen«, sagte Noel Bannister.
    »Das ist nicht nötig«, erwiderte ich schmunzelnd. »Ich habe nicht die Absicht, ihm einen Heiratsantrag zu machen.«
    »Er hat zwar ab und zu seine Mucken, aber wenn man ihn zu nehmen weiß, kommt man prima mit ihm aus.«
    »Ich bin sicher, du weißt ihn zu nehmen.«
    Noel bleckte seine großen Zähne.
    »Ich weiß jeden zu nehmen. Das ist mein Erfolgsrezept. Aber behalt's für dich.«
    Es war ein sehr kurzweiliger Flug. Man konnte sich mit Noel großartig unterhalten.
    In Langley lernte ich einen nüchternen Militaristen kennen, der einen Ladestock verschluckt zu haben schien.
    Noel Bannister hatte sich eigens nach London begeben, damit ich ihn im Kampf gegen Professor Kuli unterstützte. Kein CIA-Agent war ihm als Partner recht gewesen. Das wußte General Mayne, deshalb nahm er an, ich wäre etwas ganz Besonderes, und so behandelte er mich auch.
    Bannisters Bericht schien vor Unglaubwürdigkeiten zu strotzen, und mir fiel auf, daß General Mayne seinem besten Mann kaum glauben konnte, was er erzählte.
    Da war von der Hölle, dem Teufel, der schwarzen Macht und schwarzer Magie die Rede. Begriffe, die dem General zwar nicht fremd waren, in seiner realen, nüchternen Welt aber keinen Platz hatten und keine Rolle spielen durften.
    Aber Noel Bannister hatte die Kraft der Hölle am eigenen Leib zu spüren bekommen, deshalb dachte er anders über diese Dinge als der General.
    »Mortimer Kuli hat sich einen schwarzen Verbündeten zugelegt, Sir. Wollen Sie im Klartext hören, was das heißt? Wir werden machtlos sein gegen diesen Superverbrecher. Man bringt uns Agenten der Agency bei, wie man gegen feindliche Agenten, Attentäter, Terroristen oder auch gewöhnliche Gangster kämpft, aber einen Kampf gegen die Hölle würden wir verlieren, weil niemand von uns eine Ahnung hat, wie er sich in einer solchen Ausnahmesituation verhalten soll. Vielleicht wollen Sie mir dagegenhalten, daß es im langen Bestehen des CIA so einen Kampf noch nie gegeben hat. Aber eine solche Auseinandersetzung kommt auf uns zu, und wenn wir dann nicht richtig gewappnet und geschult sind, gehen wir mit fliegenden Fahnen unter. Vielleicht denken Sie, ich übertreibe. Ich aber sage Ihnen, wir sollten schnellstens darangehen, eine Spezialabteilung zu gründen, die dann in solchen außergewöhnlichen Fällen eingesetzt werden kann. Tony Ballard kämpft seit Jahren gegen die Hölle. Er hat viele Siege errungen, weiß die schwarze Macht immer wieder schmerzlich zu treffen. Wir können von ihm sehr viel lernen, Sir. Wenn er die Ausbildung einiger unserer mutigsten Agenten übernimmt, werden wir bald auch an dieser Front bestehen können. Tony Ballards Wissen ist für uns immens wichtig. Lassen Sie uns rechtzeitig an die Arbeit gehen, General, denn die Hölle schläft nicht.«
    Mayne massierte sein Kinn. »Eine Spezialabteilung… Sie wissen, daß ich nicht der oberste Chef des CIA bin.«
    »Ich würde sagen, Sie nehmen es auf Ihre Kappe, und reden mit niemandem darüber.«
    »Wie stellen Sie sich das vor? Ich kann ohne Genehmigung von oben doch keine Spezialeinheit aufbauen.«
    »Sie können, wenn Sie wollen«, sagte Noel Bannister. »Die Männer dafür suche ich aus, wenn's recht ist. Sie werden sich eher die Zunge abbeißen, als daß auch nur ein Sterbenswörtchen davon über ihre Lippen kommt. Lassen Sie uns erst mal Erfolg haben, dann wird es keiner wagen, Ihnen wegen der Heimlichtuerei einen Vorwurf zu machen.«
    »Das hört sich an, als wollten Sie sich zum Leiter dieser Abteilung machen.«
    »Ihr Einverständnis vorausgesetzt - ja«, sagte mein draufgängerischer Freund. Er wußte, wie man den General überfahren konnte.
    »Haben Sie es bisher nicht vorgezogen, allein zu arbeiten?«
    »Das werde ich auch weiterhin tun, so lange ich es verantworten kann.«
    »An wie viele Männer haben Sie gedacht?«
    Noel Bannister grinste breit. Er hatte den General da, wo er ihn haben wollte. »Nur zwei, drei. Und aus Tony Ballard machen wir so etwas wie einen fliegenden Sonderagenten, den wir dann um Hilfe

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