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061 - Der Blutgraf

061 - Der Blutgraf

Titel: 061 - Der Blutgraf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Fledermäuse mit dem Colt Diamondback abgeschossen hatte, packte ich das widerliche Biest. Meine Finger krallten sich in das Fell des Tiers. Es zuckte und zappelte, und ich zerrte es von meiner Schulter.
    Der Schmerz war höllisch, aber ich schaffte es, schleuderte das Ungeheuer auf den Boden und vernichtete es mit einer Silberkugel.
    Nachdem ich drei weitere Fledermäuse abgeschossen hatte, war der Weg frei, doch Conte Cassandrini war inzwischen verschwunden.
    Wütend stieß ich den Colt in die Schulterhalfter und schrie Vickys Namen. Als sie mir antwortete, wußte ich, wohin ich laufen mußte. Über eine Steintreppe gelangte ich in den Keller des Schlosses.
    Immer wieder rief ich Vicky, um sich zu orientieren.
    Als ihre Stimme schrill wurde, krampfte sich mein Herz zusammen, denn ich wußte, daß Conte Cassandrini nun bei ihr war.
    Atemlos jagte ich einen Gang entlang, wieder ein paar Stufen hinunter, immer tiefer hinab, dorthin, wo sie früher Gefangene eingesperrt und vergessen hatten.
    Eine der Kerkertüren stand offen, und im nächsten Augenblick erschien der Blutgraf mit meiner Freundin.
    Meine Kopfhaut spannte sich.
    »Tony!« schrie Vicky, als sie mich sah. Angst und tiefes Erschrecken drückten ihre Augen aus.
    In meinem Colt befand sich keine Kugel mehr, aber das konnte der Vampir nicht wissen. Ich bluffte, riß die Waffe aus der Halfter und legte auf Conte Cassandrini an.
    »Laß das Mädchen los, Blutsauger!« schrie ich hart.
    Der hagere Graf preßte Vicky Bonney an sich. »Wenn du schießt, triffst du sie!«
    Rückwärtsgehend entfernte sich Marco Cassandrini. Ich ließ nur einen Moment verstreichen, dann folgte ich ihm.
    Er zerrte Vicky Bonney über eine Treppe hinauf. Ich blieb dran. Meine Freundin war nicht zum erstenmal in einer so kritischen Situation, aber es wäre übertrieben gewesen, zu behaupten, daß sie solche Gefahren nicht mehr zu erschüttern vermochten.
    Bleich wie der Vampir war sie, aber sie war noch kein Schattenwesen. Dafür dankte ich dem Himmel.
    Und jetzt sollte es Conte Cassandrini auch nicht mehr schaffen, eine Untote aus ihr zu machen.
    Die beiden erreichten eine Tür. Cassandrini öffnete sie, zog sich mit Vicky zurück, gab der Tür einen Tritt und wollte sie abschließen, doch ehe ihm das gelang, rammte ich die Tür mit der blutenden Schulter auf.
    Der Schmerz war entsetzlich, doch ich ertrug ihn für Vicky. Die Tür prallte gegen meine Freundin und den Blutsauger.
    Vicky knickte ein. Ich sah, daß sie das absichtlich machte. Sie sackte so unverhofft nach unten, daß sie dem Griff des Blutsaugers entglitt. Conte Cassandrini riß sie nicht wieder hoch, sondern bewaffnete sich mit einem Schwert, das neben einem blanken Schild an der Wand hing. Damit drang er sofort auf mich ein.
    Und ich konnte nicht auf ihn schießen!
    Blitzschnell steckte ich den Diamondback weg. Der Vampir hatte meinen Bluff durchschaut, und nun ließ er mich tanzen. Hin und her mußte ich springen, und Cassandrini hieb immer wilder auf mich ein.
    Vicky Bonney sprang auf. Sie hatte zwei Speere entdeckt, nahm beide von der Wand, warf mir einen zu und schleuderte den andern nach Marco Cassandrini.
    Der Vampir wich Vickys Speer reaktionsschnell aus. Ich fing die andere Waffe auf, schleuderte sie jedoch nicht, sondern stach damit auf das Schattenwesen ein.
    Der von Vicky Bonney geworfene Speer verfehlte den Blutsauger knapp und hackte mit der Metallspitze ein Loch in die Wand.
    Ich traf den Untoten an der Hüfte, merkte, wie das Metall in seinen Körper drang. Das machte ihn rasend vor Wut. Kraftvoll führte er den nächsten Schwertstreich. Die Klinge traf den Speerschaft und hieb ihn wie ein Streichholz entzwei. Das Metall blieb in Cassandrinis Hüfte stecken.
    Mir stand nur noch der Schaft als Waffe zur Verfügung. Und den setzte ich augenblicklich gegen den Vampir ein. Ehe er zum nächsten Schwertstreich ausholen konnte, setzte ich ihm das schlanke Holz in Herzhöhe an die Brust.
    Er begriff die Gefahr, die ihm drohte, nicht sofort, und als sie ihm bewußt wurde, war es bereits zu spät, denn ich preßte ihm den Speerschaft in die Brust und traf damit sein dämonisches Herz.
    Er brüllte entsetzt auf, ließ das Schwert fallen, griff mit beiden Händen nach dem aus seiner Brust ragenden Holz und wollte es sich herausziehen, doch es gelang ihm nicht.
    Schlagartig verfiel er.
    Vicky eilte zu mir. Ich legte meinen Arm um sie, und gemeinsam verfolgten wir, wie es mit dem Blutgrafen zu Ende ging.
    Rom war um eine

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