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0619 - Das Para-Mädchen

0619 - Das Para-Mädchen

Titel: 0619 - Das Para-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bedrohung nun doch endlich zu stellen.
    Das weiße Tier gab ein schrilles, verängstigtes Wiehern von sich, aber es gehorchte dem Schenkeldruck, mit dem Eva es lenkte und antrieb. Unwillkürlich tastete sie nach dem langen Dolch in der Metallscheide.
    Sie wollte sich nicht länger jagen lassen. Sie wollte den Jäger töten.
    Sie fühlte sich so stark wie nie zuvor!
    ***
    Zamorra murmelte eine Verwünschung. Noch mehrere Male drehte er den Zündschlüssel. Aber der Anlasser orgelte nicht einmal. Es war, als existiere die Antriebseinheit unter der Motorhaube der metallicsilbernen Limousine überhaupt nicht.
    Es war genauso wie bei Claire!
    Demzufolge mußte gleich die Bedrohung auftauchen, der Angriff auf ihn erfolgen!
    Ihm war jetzt klar, daß er aus der Wirklichkeit hinausgeglitten war in eine andere Sphäre. Denn unter normalen Umständen konnte der Motor überhaupt nicht streiken. Nicht einfach so ohne Vorwarnung! Einen Schaden hätte Zamorra schon vorher feststellen müssen.
    »Was nun? Scheint, als wärest du doch nicht ganz so furchtsam, wie? Aber versteckst du dich gleich doch wieder hinter deinen Wölfen, oder kommst du selbst?« überlegte er.
    Er stieg wieder aus. Der Wagen nützte ihm jetzt nicht viel. Er war natürlich stabiler als der Twingo mit seinem Stoffverdeck, und die Wölfe würden es sicher nicht schaffen, einzudringen. Das einzige, was ihnen vielleicht gelang, war, die Reifen zu zerbeißen. Aber Zamorra aus dem Wagen holen konnten sie auf keinen Fall.
    Er hätte also in aller Gemütsruhe drinnen Sitzenbleiben und abwarten können. Irgendwann mußte die Magie ihre Kraft wieder verlieren.
    Aber er war nicht der Typ Mensch, der nur abwartete und alles auf sich zukommen ließ. Er mußte selbst etwas tun.
    Trotzdem blieb er vorsichtig und ließ die Autotür offen, um rechtzeitig wieder flüchten zu können.
    Um ihn herum war roter Nebel!
    Immer noch reagierte das Amulett nicht.
    Dabei hätte es jetzt ansprechen müssen! Die Alternative, daß jemand anstelle Schwarzer Magie Hypnose anwandte, fiel aus. Zamorra gehörte zu den Menschen, die gegen ihren Willen nicht hypnotisiert werden konnten.
    Also - was geschah hier?
    »Soll ich es dir sagen?« kicherte eine Stimme hinter ihm.
    Er fuhr herum. Im ersten Moment konnte er niemanden entdecken. Dann aber sah er das rote Licht im Innern des Wagens.
    Auf dem Beifahrersitz saß sein Gegner!
    ***
    Nicole zögerte nur wenige Augenblicke. Sie mußte Eva aufhalten. Hier im Château war sie geschützt. Draußen würde sie dem Unheimlichen wieder ausgesetzt sein, das ihren Zustand hervorgerufen hatte. Und diesmal würde es vielleicht noch schlimmer werden.
    Sicher bestand die Möglichkeit einer magischen Entladung. Aber Ni cole glaubte nicht, daß es wirklich gefährlich wurde. Beide Male, als sie schwebte und als sie sich mit Gwaiyur herumschlug, war sie nicht aggressiv gewesen. Warum sollte es diesmal anders sein? Es gab nichts, wovon sie innerhalb der Châteaumauern angegriffen werden konnte. Wenn sie schon die Abwehrattacke des Zauberschwerts gemeistert hatte, warum dann nicht auch alles andere?
    Nicole lief hinter der Flüchtenden her und sah sie gerade noch mit Claires Auto vom Hof fahren.
    »Auch das noch«, murmelte sie. »Jetzt rastet sie total aus und Claire anschließend ebenfalls! Aber wenigstens hat sie mein Auto in Ruhe gelassen…«
    Das stand noch in der offenen Garage.
    Nicole erklomm ihren gehegten und gepflegten Oldtimer, den chromblitzenden und heckflossenbewehrten Straßenkreuzer, Baujahr '59, und schaukelte damit hinter Eva her. Logischerweise konnte sie mit dem Cadillac-Cabrio die Kurven nicht so schnell durchfahren wie mit einem kurzen, wendigen Twingo, der zudem das moderne Fahrwerk besaß. Aber Nicole beherrschte ihren Wagen erstklassig und verlor über die gesamte Strecke nur ein paar hundert Meter.
    Und dann, unten an der Fernstraße, glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen, als Eva mit dem Wagen in Richtung Dorf abbog und auf dem Rücken des weißen Einhorns einer rot schimmernden Hölle entgegengaloppierte…
    »Oh, verdammt«, entfuhr es Nicole. »Und ich habe keine magischen Waffen mit dabei, um ihr zu helfen! Jetzt geht's um die Wurst…«
    Entschlossen folgte sie Eva mit ihrem Schlachtschiff.
    ***
    Zamorra schwang sich entschlossen auf den Fahrersitz zurück. Er mußte die Herausforderung annehmen. So, wie der Unheimliche mit ihm spielte, war es unerheblich, wo sie sich schließlich gegenüberstanden.
    »Du bist also doch nicht der

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