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062 - Schiff der verlorenen Seelen

062 - Schiff der verlorenen Seelen

Titel: 062 - Schiff der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Arrabell unterhalten, der an den Begräbnisfeierlichkeiten nicht teilgenommen hatte.
    War es möglich, daß eine Pflanze sprechen konnte? In meinem früheren Leben hatte ich einige seltsame Dinge erlebt; auch als Georg Rudolf Speyer; ich war mit Vampiren und Dämonen konfrontiert worden, aber eine sprechende Pflanze - das war neu.

    Der Dämonenkiller saß mit geröteten Augen vor dem Tonbandgerät. Dreimal hatte er sich schon angehört, was er vergangene Nacht auf Band gesprochen hatte.
    „Das hilft uns auch nicht weiter", sagte Dorian mürrisch.
    „Schade, daß Sie nicht mehr erzählten", warf Sullivan ein, der einen ausgeruhten Eindruck machte. „Ich hörte plötzlich mit meinem Bericht auf', sagte Dorian nachdenklich. „Weshalb?"
    „Du schlugst plötzlich die Augen auf', sagte Coco. „Ich sprach auf dich ein, doch du reagiertest nicht. Du sahst mich an, aber es war ein Blick, der nichts sah. Du atmetest ganz schwach, und da bekam ich Angst. Ich holte dich aus dem Trancezustand. Du bliebst einige Minuten sitzen, dann standest du auf und gingst auf den Balkon. Jeff und Trevor rissen dich zurück. Du wolltest hinunterspringen."
    Dorian schüttelte verständnislos den Kopf.
    „Wir mußten dich fesseln", sagte Coco. „Du benahmst dich wie ein Wahnsinniger. Es dauerte fast eine Stunde, bis du dich beruhigtest. Dann schliefst du ein. Aber es war ein unruhiger Schlaf. Immer wieder wachtest du auf und schriest."
    „Was habe ich geschrien?"
    „Hekate", sagte Coco. „Immer wieder Hekate."
    Dorian trank eine Tasse Kaffee. Er fühlte sich hundemüde. „Wo steckt Jeff?"
    „Er ist zum Hafen gefahren", antwortete Trevor Sullivan. „Er will eine Jacht chartern."
    Der Dämonenkiller nickte. An einige seiner früheren Leben konnte er sich mühelos erinnern, doch seine weiteren Erlebnisse als Georg Rudolf Speyer waren in seinem Unterbewußtsein vergraben. So sehr er sich auch anstrengte, er konnte sich nicht erinnern, wie es weitergegangen war. Aber vielleicht steckte Hekate dahinter. Sie hatte erwähnt, daß er sie zu diesem Zeitpunkt kennengelernt hatte. Zwar hatte sie prophezeit, daß er sich eines Tages an die damaligen Ereignisse würde erinnern können, aber vielleicht wollte sie das jetzt noch verhindern. Er war sicher, daß sie noch am Leben war. Und er war mit ihr intim gewesen - damals im Eishaus im Himalajagebiet. Vielleicht hatte sie ihn da verhext und konnte ihn jetzt beherrschen.
    „Ich muß wissen, was damals 1539 geschehen ist", sagte der Dämonenkiller. „Du hypnotisierst mich noch mal, Coco!"
    Coco schüttelte den Kopf. „Das ist mir zu gewagt. Dein gestriges Verhalten war mir Warnung genug."
    „Das spielt keine Rolle", sagte der Dämonenkiller entschieden. „Wenn wir nicht wissen, was damals auf der ,Torquemada' geschehen ist, werden wir einige Schwierigkeiten haben, falls wir das Geisterschiff tatsächlich entdecken."
    „Ich glaube nicht, daß es besonders wichtig für uns ist, zu wissen, was damals auf dem Schiff geschehen ist", sagte Sullivan.
    Der Dämonenkiller stand auf und ging ruhelos im Hotelzimmer auf und ab. Einmal blieb er vor dem Fenster stehen. Es war ein trüber Tag, und es regnete stark. Die Regenzeit hatte eben begonnen. „Worüber denkst du so angestrengt nach?" fragte Coco nach einigen Minuten.
    Dorian blieb stehen und räusperte sich.
    „Über unser Abenteuer im Himalaja", antwortete er. „Hekate hatte dich, Jeff und mich gefangengenommen. Dich und Jeff wollte sie zu Wirtskörpern der Alraunenwurzeln machen. Sie war zu diesem Zeitpunkt sicher, daß ihr beiden keine Gefahr mehr darstellen würdet. Ihr wärt zu willenlosen Sklaven geworden und rettungslos verloren gewesen. Ich stand unter der Wirkung einer Droge und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Mich wollte sie auch zu ihrem willenlosen Sklaven machen, und sie war sicher, daß es für mich keine Hilfe mehr gab. Deshalb erzählte sie mir einige Dinge, die sie sonst niemals preisgegeben hätte. Sie sagte, daß sie die Herrschaft über die Schwarze Familie anstrebe. Ich kann mich noch ganz deutlich an Hekates Worte erinnern: ,Wir sind uns schon früher begegnet', fuhr sie fort. Es wird dir später alles einfallen. Damals war dein Name Georg Rudolf Speyer. Du wirst dich an mich und das Schiff der verlorenen Seelen erinnern, das heute noch die sieben Meere befährt. Seither versuchte ich vergeblich, mich zu erinnern, wann ich sie gesehen habe. Hekate ist eine Frau, die man nicht vergißt. Es gibt für mich nur eine

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