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062 - Todeskuss vom Höllenfürst

062 - Todeskuss vom Höllenfürst

Titel: 062 - Todeskuss vom Höllenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Jo-Anne. „Innerhalb von zwölf
Stunden jedoch sind sie verwelkt. Sie sehen aus, als stünden sie seit Wochen
hier.“
    „Seit Wochen?“ Die Hauptbeschäftigung der zyklamroten
Dame schien darin zu bestehen, zunächst mal einen Teil der Worte Jo-Anne
Hathrys wie ein Echo zu wiederholen. „Unsere Zimmermädchen sind sehr
ordentlich. In diesem Haus wird dafür gesorgt...“
    „So habe ich das nicht gemeint. Es war ein Vergleich,
wissen Sie? Wie können diese Blumen in dieser kurzen Zeit ein solches Aussehen
bekommen?“ Das Angstgefühl in ihr verstärkte sich. Sie sah sich um.
    „Die Atmosphäre in diesem Zimmer ist anders. Merken Sie
das nicht?“
    „Nein. Sie haben ein bißchen viel Phantasie, mein Kind“,
meinte die Zyklamrote.
    „Aber etwas stimmt hier doch nicht. Das müssen auch Sie
merken!
    Wo ist Doreen? Sie müßte doch hier sein.“
    „Müßte. Ist sie aber nicht.“
    „Sie kann das Zimmer nicht verlassen haben. Es war doch
von innen verschlossen!“
    Die Empfangsdame atmete hörbar auf. „Da muß ich Ihnen
allerdings recht geben. Das ist mysteriös.“ Ihre Blicke folgten denen der
Neunzehnjährigen, die in die Runde schaute in der Hoffnung, vielleicht einen
Hinweis zu finden, der bei der Suche nach der Verschwundenen weiterhalf.
    Jo-Anne ging auf den Schrank zu und öffnete ihn. Alle
Kleider und Wäschestücke Doreens waren vorhanden.
    Das Bett war benutzt, die Decke zurückgeschlagen. Es sah
so aus, als wäre Doreen erst vor wenigen Minuten aufgestanden.
    Die Empfangsdame seufzte. „Bitte, rühren Sie nichts an!
Ich fürchte, wir kommen nicht umhin, die Geschäftsleitung zu benachrichtigen.
    Dann wird wohl eine Information der Polizei auch nicht zu
umgehen sein. Das gibt Ärger. Reden Sie nicht zuviel herum, mein Kind! Ein
Gerücht verbreitet sich in einem Haus wie diesem schnell. Machen Sie mir ja
nicht die Gäste verrückt!“
    Sie verließen das Zimmer. Wie eine Puppe folgte Jo-Anne
Hathry der Hotelangestellten. Das Mädchen war nicht in der Lage, einen
vernünftigen Gedanken zu fassen.
    Der Morgen verging, der Nachmittag neigte sich seinem
Ende zu. Die Sonne stand schon ziemlich tief, aber sie verbreitete noch immer
angenehme Wärme. Acht Stunden waren seit Jo-Anne Hathrys Entdeckung vergangen,
daß Doreen Shelter nicht da war. Und bis zur Stunde gab es noch immer keine
Spur von ihr. Das ganze Hotel und das Gelände hatte man nach ihr abgesucht.
Ohne Ergebnis. Es war ein reiner Routinevorgang gewesen, damit die Beamten sich
später keine Vorwürfe zu machen brauchten, nicht jede Möglichkeit in Betracht
gezogen zu haben.
    Folgerichtig jedoch war diese Handlungsweise keineswegs.
    Dreh- und Angelpunkt war die Aussage Jo-Anne Hathrys, daß
sie selbst gestern abend - gegen zehn etwa - Doreen in deren Zimmer
verabschiedete.
    Captain Moris Daniel blieb an den Aussagen der blonden
Amerikanerin immer wieder hängen. Das war mit ein Grund, weshalb er am späten
Nachmittag noch mal im Hotel auftauchte. Jo-Anne sah ihn kommen. Sie saß in der
Halle und starrte dumpf und brütend vor sich hin.
    Die Neunzehnjährige lächelte kaum merklich, als sie den
Captain durch das Portal kommen sah. Der Mann steuerte auf Jo-Anne zu.
    „Hello“, sagte er und streckte ihr die Hand entgegen.
„Wie ich sehe, haben Sie mich schon erwartet.“
    „Ich warte, das stimmt. Aber nicht auf Sie, Captain“,
lautete die ablehnende Antwort. Jo-Anne war nicht zum Flirten zumute, obwohl sie
das ganz gern tat. Sie war in diesen Minuten mit ihren Gedanken woanders.
    „Wer ist der Glückliche?“ wollte Daniel wissen. „Sieht er
so gut aus wie ich?“
    „Eingebildet sind Sie gar nicht, Captain! Es ist ein
Freund Doreens.
    Sie wollten nächsten Monat heiraten. Ich habe mit ihm
gesprochen. Er hat sich sofort auf den Weg gemacht.“
    Daniel biß sich auf die Lippen. „Sie haben mir erzählt,
daß Doreen Shelter außer ihrem Vater, der sich so gut wie nicht um sie kümmert,
keine Verwandten hat. Wir haben schon gedacht, daß ihr Verschwinden unter
Umständen mit dem Streit zwischen ihr und ihrem Vater zusammenhängen könnte.
Aber dafür gibt es auch bis jetzt nicht den kleinsten Hinweis.“
    Jo-Anne kniff die hübschen Augen zusammen. „Es wäre auch
schlecht möglich gewesen, sie aus einem verschlossenen Raum zu entführen.
    Und warum sollte so etwas gerade ihr eigener Vater tun?“
    „Warum sollte er - das haben wir uns auch gedacht. Aber
würden Sie die Zeit aufbringen, Miß Hathry, mit mir einen kleinen Spaziergang
zu

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