Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0620 - Teris Jagd

0620 - Teris Jagd

Titel: 0620 - Teris Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Energie entzog, während sie in den Bach stürzte.
    Teri fing sich wieder.
    »Es hat keinen Sinn«, murmelte sie. »Ich bin völlig erschöpft.«
    »Das war wieder ich, nicht wahr?« fragte Eva schuldbewußt. »Es tut mir leid.«
    »Schon gut. Ich wollte dich ja in der Nähe haben. Aber ich glaube, ich bin jetzt nicht mehr stark genug, um mich dem Dämon zu stellen. Es ist zum Heulen. Vorhin hätte ich ihn noch angreifen können. Jetzt aber… ich glaube, ich schaffe nicht mal mehr einen kurzen zeitlosen Sprung.«.
    Dann sollten wir ganz schnell von hier verschwinden, riet Fenrir. Eva, du hast Teri hierher gebracht Bring sie schnellstens wieder zurück ins Château. Und wenn's geht, mich ebenfalls. Dann brauche ich nicht die ganze Strecke zurückzulaufen.
    »Du meinst, es geht so schnell? Wie ein Fingerschnipsen? Und dann sind wir wieder im Château?« zweifelte Teri. »Wir haben immerhin eine gehörige Strecke zurückgelegt.«
    Versuch ’s einfach.
    »Es wird gehen, denke ich«, sagte Eva. Sie streckte die Hand aus, um nach Teri zu greifen. Beim Wolf zögerte sie. In ihr gab es immer noch eine unterbewußte Abneigung gegen Wölfe. Sie konnte nicht vergessen, wie die Alptraumwölfe des Magiers sie gehetzt hatten… auch wenn sie alles vergessen hatte, was vorher gewesen war.
    Teri hockte sich zu Boden. Sie legte einen Arm um Fenrir. »Ist's so recht?« fragte sie verständnisvoll.
    Eva nickte. »Danke, ja.«
    Es war der Moment, in dem der Vogelköpfige angriff!
    ***
    Julian spürte, daß etwas falsch lief. Er hatte sich zu lange mit dem Drachen aufgehalten. Er hätte ihn sofort zurückschicken sollen, statt sich erst noch mit ihm zu unterhalten.
    Außerdem hatte er den Vogelköpfigen unterschätzt. Er hatte damit gerechnet, daß der sich feige verkriechen würde, sobald er merkte, daß die Zeichen auf Sturm gegen ihn standen, daß er in der Falle steckte und nicht mehr hinauskam.
    Statt dessen ging er zum Angriff über.
    »Warte, Freundchen«, murmelte Julian. Er konzentrierte sich darauf, die Eigenschaften der Traumwelt ein wenig zu verändern. Für ihn selbst spielte diese Veränderung ebenso wenig eine Rolle, wie es Entfernungen taten. Er träumte sich selbst in die Nähe des Geschehens, und er sah, wie der Dämon herankam.
    »Mit arg gebremstem Schaum«, murmelte Julian.
    Aber was dem Dämon zu schaffen machte, behinderte auch seine Opfer. Daran ließ sich nicht viel ändern; sie waren einander schon zu nahe. Julian vermochte vieles, aber auch er brauchte Zeit, um Veränderungen durchzuführen. Zeit, die er jetzt nicht mehr hatte.
    Außerdem hatte er seit einiger Zeit das Gefühl, daß er schwächer geworden war als früher. Es konnte eine Täuschung sein, aber manchmal bedurfte es größerer Anstrengungen als einst, Traumwelten zu erschaffen oder zu verändern.
    Vielleicht lag es aber auch daran, daß er sie heute gleich von Anfang an viel komplexer schuf, bereits in der Anfangsphase mehr Wert auf Details legte, statt später ständig nachzubessern. Dasselbe galt für die nachträglichen Veränderungen; er bezog nun auch Auswirkungen in ihrer Gesamtheit, nicht nur im Detail, in seine Gedanken ein.
    Er sah den Vogelköpfigen, aber der Dämon konnte Julian nicht sehen.
    Der Träumer hatte diesen Teil seiner Welt so geformt, daß er selbst auf keinen Fall erkannt werden konnte. Er warf nicht einmal einen Schatten.
    Zorn wallte in ihm auf, als er daran dachte, mit welch spielerischer Leichtigkeit der Dämon zum Silbermond gelangt war. Gerade so, als gäbe es die Barrieren nicht. Julian bedauerte es, daß er auf den Vogelköpfigen nicht schon lange vorher aufmerksam geworden war. Er hätte ihn unverzüglich getötet. Aber er hatte nicht einmal gewußt, daß es diesen Burschen gab.
    Bei Eva und Teri, auch dem Wolf und dem Drachen, war es anders gewesen. Ihnen hatte er ja die Möglichkeit gegeben, die Traumwelt zu betreten. Gegen Zamorra dagegen hatte er sie gesperrt; er wollte einfach nicht, daß der Meister des Übersinnlichen schon wieder glaubte, unentbehrlich zu sein. Er wollte Zamorra zeigen, daß es auch ohne ihn ging!
    Außerdem war Zamorra ihm oft zu sehr von Skrupeln behaftet. Julian dagegen handelte. Statt sich erst lange auf eine Diskussion mit Teri über die Notwendigkeit eines Köders für den Vogelköpfigen einzulassen, hatte er ihr einfach die fremde Welt gezeigt -und Eva und sie waren hinübergegangen. Damit war Teri automatisch zum Köder geworden!
    Sie ahnte es wohl nicht einmal.
    Sie brauchte es

Weitere Kostenlose Bücher