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0620 - Teris Jagd

0620 - Teris Jagd

Titel: 0620 - Teris Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wirkte in ihrer Hand nicht. Sie konnte den Pfeilen keine Magie mehr mitgeben.
    Der Träumer zuckte mit den Schultern.
    »'s ist mal wieder wie immer«, murmelte er. »Wenn man nicht alles selber macht… aber dann wollen wir dem komischen Vogel doch mal zeigen, wer hier der Boss ist.«
    ***
    Der Vogelköpfige begriff zwar nicht, wieso die Druiden-Energie plötzlich in der Blonden steckte und nicht in der Goldhaarigen, aber er orientierte sich dorthin, wo sich die Energie befand.
    Er hielt es für einen Trick der beiden, ihn zu verwirren.
    Nun, so würde er zuerst einmal die Blonde töten und die magische Kraft in sich aufnehmen, und danach die Goldhaarige trotzdem vernichten. Sie sollte nicht glauben, sie käme so billig davon, indem sie ihm ein anderes Opfer an ihrer Stelle anbot.
    Er war erzürnt und kaum noch eines klaren Gedankens fähig. Die Nähe der magisch aufgeladenen, unglaublich starken Energie machte ihn rasend. Er stürzte sich auf die Blonde nieder.
    Sie setzte alle Kraft ein, um ihn abzuwehren. Eine gigantische, magische Kraftflut schlug ihm entgegen. Damit versuchte sie sich zu retten und ihn zu vernichten.
    Diese Närrin!
    Wußte sie nicht, wie gut ihm diese Kraft tat? Er wurde dadurch nur stärker!
    Er sog die Energie in sich auf!
    Komplett!
    Mit einem einzigen Schlag wurde er stärker, konnte über diese Lebenskraft verfügen.
    Aber er konnte seinen Sturzflug nicht abbremsen.
    Wozu auch?
    Mit vorgestreckten Klauen und Schnabel stieß er auf die Blonde nieder. Auch wenn sie ihm ihre ganze Druidenkraft entgegengestrahlt hatte, mußte er sie ja nicht unbedingt am Leben lassen.
    Er warf sich auf sie und brachte ihr den Tod.
    ***
    »Nein!« schrie Teri auf.
    Sie konnte die magische Entladung spüren, die Eva aussandte. Schließlich war die Energie ihr, der Druidin, ja artverwandt! Aber Teri sah auch, daß dieser Energieschlag wirkungslos verpuffte. Alle magische Kraft, die Eva einsetzte, wurde von dem Dämon aufgesogen!
    Sie hielt ihn nicht auf!
    Teri schoß den Pfeil ab. Wieder durchdrang er den Dämon wirkungslos. Aber noch ehe die Druidin den Fehlschlag registrierte, hatte sie schon das nächste Geschoß ausgewählt, spannte die Sehne erneut. Trotz des hohen Luftwiderstandes, der sie auch bei diesen einfachen Bewegungen behinderte, war sie sehr schnell. Bogenschießen war eines ihrer Hobbys; unter normalen Umständen schaffte sie es, etwa alle drei Sekunden einen Pfeil abschießen zu können - und auch noch ins Schwarze zu treffen. Es war alles eine Frage der Übung und der Konzentration.
    Auch wenn sie sich hier kaum konzentrieren konnte; schnell war sie immer noch.
    Und sah erstaunt, wie die Pfeilspitze diesmal zu glühen begann.
    Da ließ sie die Sehne aber auch schon los. Der Pfeil mit der seltsamerweise glühenden Spitze traf den Vogelköpfigen.
    Er kreischte auf, machte eine Torkelbewegung und stürzte zu Boden, nur wenige Meter von Teri entfernt. Er verfehlte Eva zwar mit Klauen und Schnabel, aber ein Flügelschlag - oder war es ein Hieb mit dem schattenhaften Arm? - traf die Blonde, schleuderte sie durch die Luft.
    Irgendwie schaffte sie es, so aufzukommen, daß sie sich nicht verletzte.
    Teri sprang auf, hetzte zurück und wäre dabei fast über Fenrir gestrauchelt.
    Der Dämon tobte.
    Er wand sich hin und her, stieß schrille Adlerschreie aus. Seine Gestalt, die schattenhaft blieb, veränderte sich fortwährend. Aus den Schreien wurde ein entsetztes Kreischen.
    Langsam nahm Teri einen weiteren Pfeil aus dem Köcher. Wieder glühte die Spitze auf.
    Sie schoß den Pfeil direkt in den Adlerkopf des Monsters.
    Der Dämon litt nicht länger, sondern starb.
    Er zerfiel zu einer bräunlichen, stinkenden Masse.
    Im gleichen Moment begann die ganze Welt um Teri herum sich aufzulösen. Die Druidin sah, wie Eva sekundenlang irgendwo im Nichts schwebte, mit weit aufgerissenen Augen und rudernden Armen, mit denen sie sich festzuhalten versuchte. Aber da gab es nichts, woran sie sich festhalten konnte.
    Fenrir jaulte.
    Und dann waren sie alle wieder im Kaminzimmer von Château Montagne.
    ***
    Nur Julian Peters nicht.
    Er hatte es vorgezogen, sich Zamorra und den anderen vorerst nicht zu zeigen. Er wollte die zu erwartende Diskussion vermeiden.
    Mit sich selbst war er jedenfalls zufrieden. Er hatte den Pfeilen das mitgegeben, was nötig war, den Dämon zu vernichten. Und in den letzten Sekunden seiner Existenz mußte der Vogelköpfige begriffen haben mit wem er sich angelegt hatte: mit dem Herrn der

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