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0623 - Ein Tropfen Ewigkeit

0623 - Ein Tropfen Ewigkeit

Titel: 0623 - Ein Tropfen Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lebens hier nachdenken soll, wird sich keiner erheben. Vielleicht bietet mir Avalon eine Chance. Der Wunder- oder Zauberkessel ist auch bei vielen Menschen bekannt, die sich mit der Insel beschäftigt haben. Der Legende nach soll er ein gewaltiges Gefäß sein, in das die Menschen hineinklettern, entweder sterbend oder als Tote hineingeworfen werden, um geläutert wieder herauszukommen. Das Geheimnis von Avalon, möglicherweise sogar das Geheimnis des ewigen Lebens.«
    Mehr konnte ich nicht tun. Ich hatte versucht, den Riesen zu überzeugen. Ob Julien de Lacre darauf einging, war fraglich.
    Er wartete. Stille umgab uns, die nur hin und wieder durchbrochen wurde, wenn ein Windstoß über den Park fuhr und auch den Spielplatz nicht ausließ.
    Wie würde er sich entscheiden?
    Ich versuchte es noch einmal. »Denke daran, daß ich Melusine geholfen habe.«
    »Nicht freiwillig.«
    »Ich nahm sie auf und…«
    Etwas anderes geschah. Wir hatten beide nichts davon bemerkt. Es war gewissen Personen tatsächlich gelungen, sich so gut wie lautlos in den Park zu schleichen und den Spielplatz zu umstellen.
    Plötzlich flammte Licht auf!
    Ich wurde geblendet, riß meinen Arm hoch und schirmte die Augen ab. Gleichzeitig hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Die Stimme kannte ich.
    »John! John, warte, ich komme!«
    Nein, ich wartete nicht. Ich wollte nicht zu ihm, ich hatte etwas anderes vor.
    So schnell wie möglich startete ich und rannte nach vorn, genau auf den riesenhaften Schattenreiter zu.
    Dabei öffnete ich wieder die Augen, sah die schwenkenden Lichter wie blitzende Strahlen an mir vorbeihuschen, senkte den Kopf und lief weiter.
    »Nicht schießen!« schrie Suko. »Um Himmels willen, tut es nicht!«
    Ich schaute nach oben.
    Wie eine übermächtige Statue wuchsen beide vor mir auf. Das Pferd und der Riese.
    Julien de Lacre aber streckte seinen gewaltigen Arm vor. Im nächsten Moment erwischte mich seine Pranke, aber nicht so wie die beiden Mugger. Mich ließ er leben.
    »Dann komm mit nach Avalon!« schrie er, schleuderte mich hoch und drehte sein Pferd um die Hand.
    Ich hatte die Augen noch immer aufgerissen, sah die Menschen am Rand des Spielplatzes, aber auch den rötlichen, wolkigen Nebel, in den wir hineinritten.
    Einen Moment später hatte er uns verschluckt. Julien de Lacre und ich befanden uns auf der magischen Reise nach Avalon…
    ***
    Es war für alle schlimm, die Tatsachen fassen zu müssen, aber es führte kein Weg daran vorbei. John Sinclair war in eine magische Zone hineingeraten, der selbst er nicht hatte widerstehen können.
    Nun begann das Warten.
    Suko, Bill Conolly, Jane Collins – sie alle hatten die Wohnung des Geisterjägers nicht verlassen und hofften darauf, eine Chance zu bekommen.
    Sir James wollte es durch eine Fahndung versuchen. Jane Collins hatte mit Sarah Goldwyn telefoniert, damit sie in ihren Unterlagen nachschauen konnte, ob sie dort etwas über Avalon fand.
    Bisher war noch kein Rückruf erfolgt, und so dauerte die Warterei an. Die Nervosität steigerte sich. Da wurden aus Sekunden Minuten, und der Druck nahm zu.
    Bill ging wie ein Tiger im Käfig unruhig im Zimmer auf und ab. Er hatte zwischendurch mit seiner Frau telefoniert und ihr einige Erklärungen gegeben.
    Sie wollte die Daumen drücken, denn mehr konnte sie einfach nicht tun.
    Jane saß auf der Couch. Sie starrte ins Leere. Manchmal schüttelte sie den Kopf, bewegte die Lippen, doch sie sprach mehr mit sich selbst, Worte waren nicht zu hören.
    »Was können wir tun?« flüsterte Bill. »Verdammt noch mal, weiß denn niemand eine Lösung?«
    Suko hob die Schultern. Sein Gesicht war unbewegt. »Wer von uns ist denn in der Lage, eine Zeitreise zu unternehmen?« flüsterte er.
    »Wer – sagt es mir!«
    Kopf schütteln.
    »Ich schaffe es auch nicht. Die einzigen, die eine Chance hätten, Grenzen überwinden zu können, wären Kara und Myxin. Die Schöne aus dem Totenreich ist in der Lage, die andere…«
    Das Telefon schlug an.
    Drei Augenpaare starrten wie hypnotisiert auf den Apparat. War das der Erfolg?
    Suko traute sich und hob ab. Bevor er sich noch melden konnte, hörte er die Stimme des Superintendenten. »Wir haben eine Spur«, erklärte Sir James.
    »Von John?«
    »Möglich. Es kam die Meldung durch, daß sich im Hyde Park oder über ihm und an einer bestimmten Stelle ein gewaltiges Schauspiel abläuft. Man meldete mir die Projektion eines riesigen Reiters, der plötzlich aus dem Himmel erschienen war.«
    »Aber nicht

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