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0631 - Die Bluteulen

0631 - Die Bluteulen

Titel: 0631 - Die Bluteulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hunde!«
    Ich ging auf den wütenden Hausmeister zu. »Beruhigen Sie die Menschen. Sagen Sie ihnen, dass es vorbei ist.«
    »Was ist denn vorbei?«
    »Die Gefahr.«
    »Ich hole die Polizei!«, keuchte er. »Ich werde die Polizei holen, verlasst euch darauf.«
    »Tun Sie das.«
    Er verschwand mit stampfenden Schritten und bekam vor der Tür Ärger mit den Bewohnern.
    Suko blickte mich besorgt an. »Das war nicht gut, John«, sagte er. »Das war verdammt nicht gut. Weißt du, was der Tengu mit seinen menschlichen Opfern anstellt?«
    »Ja, ja«, erwiderte ich ärgerlich und breitete die Arme aus. »Ich glaube einfach nicht, dass es so simpel ist und man uns die tote Bettina vor die Füße wirft.«
    »Was macht dich denn so sicher?«
    »Das kann ich auch nicht sagen. Mir scheint es, als würde er einen Plan verfolgen. Der hat etwas vor.« Ich hob die Schultern. »Möglicherweise kann Shao uns mehr sagen.«
    »Falls sie kommt.« Suko schluckte. »Sie müsste eigentlich schon hier sein, verflixt.«
    Dass die Strigen eventuell stärker gewesen waren, darüber sprach keiner. Das behielten wir für uns.
    Der Hausmeister hatte es tatsächlich geschafft, die Bewohner zurückzuscheuchen. Nun stand er vor den Trümmern und schaute sie kopfschüttelnd an.
    »Das glaubt mir keiner!«, keuchte er. »Erst der verdammte Wagen, dann das hier.«
    »Sie hätten uns einen neuen Leihwagen bestellen können, wenn Sie schon anrufen«, sagte ich.
    Da schaute er mich mit einem Blick an, als wollte er mir jeden Augenblick an die Gurgel fahren.
    »Beruhigen Sie sich«, sagte ich. »Gehen Sie wieder ins Haus. Wir werden hier draußen Wache halten.«
    »Und dann abhauen, wie?«
    »Meinen Sie?« Ich lachte. »Womit denn? Womit sollen wir abhauen? Wir können die Flunder da höchstens wegtragen.«
    »Da sind andere Wagen.«
    »Hören Sie auf. Wir sind keine Diebe. Was haben Sie denn der Polizei gesagt?«
    »Alles!«, schrie er. »Alles!«
    »Okay. Und wie reagierte man?«
    »Das sage ich lieber nicht.«
    »Hat man Sie ausgelacht?«
    »So ähnlich. Aber sie kommen. Es weiß nur keiner, wann sie erscheinen werden.«
    »Ist gut.«
    Während ich mich mit dem Hausmeister unterhalten hatte, war Suko auf den Waldrand zugegangen.
    Er hatte dort eine Bewegung gesehen, die nicht vom Wind stammte.
    »Suko?«
    Über das Gesicht des Inspektors huschte ein glückliches Lächeln. Es war Shao gewesen, die ihn gerufen hatte. Sie hatte es also geschafft, dem Tengu zu entwischen.
    Sekunden später lagen sich beide in den Armen. »Es war furchtbar«, flüsterte sie, »der Tengu ist nicht zu packen. Diesmal stehe auch ich vor einem Rätsel.«
    »Er hat sich verändert.«
    »Wie sieht er jetzt aus?«
    Suko beschrieb ihn. Shao nickte dazu. »Ja, das habe ich mir gedacht. Er hat genügend Helfer an seiner Seite, um andere Gestalt annehmen zu können.«
    »Redest du von den Strigen?«
    »Sicher.«
    Suko breitete die Arme aus, eine typische Geste in diesem verdammten Fall. »Wo gibt es die Verbindung? Ich begreife das nicht, Shao!«
    »Warum willst du es kompliziert machen?«
    »Weil er sich Bettina geholt hat.«
    Jetzt erschrak die Chinesin. »Doch?«, hauchte sie. »Hat er es wirklich geschafft?«
    »Sicher.« Ohne extra dazu aufgefordert zu werden, berichtete Suko von den Vorgängen, und Shao nickte nur.
    »Eine Wolke«, murmelte sie. »Eine pelzige Wolke. Was kann das gewesen sein?«
    »Der neue Körper.«
    »Dann habe ich ihn gehört, wie er sich den Weg durch den Wald gebahnt hat. Ich weiß nicht, aber ich habe den Eindruck, als wäre der Fall noch nicht beendet.«
    »Das befürchte ich auch.«
    »Was machen wir?«
    »Abwarten, Shao. Wenn er sich wieder zeigt, müssen wir eingreifen, ansonsten haben wir den Kürzeren gezogen.«
    »Gut, Suko. Ich werde mich zurückhalten und mich den Leuten dort nicht zeigen, das ist besser. Aber du kannst dich darauf verlassen, dass ich mich in der Nähe aufhalte.«
    »Schon verstanden.«
    Shao war mit wenigen Schritten wieder verschwunden. Sie hatte sich in die Lücke zwischen zwei Nadelbäume gedrückt und blieb auch dort stehen.
    Suko kam wieder zu mir. Ich hatte gesehen, mit wem er gesprochen hatte. »Was sagt Shao?«
    »Irgendwie ist auch sie ratlos. Das läuft alles an uns vorbei.«
    Ich sagte Suko, dass ich mit einer Rückkehr der Strigen rechnete.
    »Was willst du dagegen tun?«
    »Nichts vorerst. Nur warten. Aber im Freien und nicht in der Herberge.«
    Damit zeigte sich mein Freund einverstanden. »Außerdem lauert Shao im

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