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0631 - Die Bluteulen

0631 - Die Bluteulen

Titel: 0631 - Die Bluteulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hochspannung und Krisenstimmung zugleich!
    Das waren Dinge, die ich überhaupt nicht liebte, aber man musste mit ihnen leben.
    Ich spürte es, als ich das Büro betrat. Ich sah es an Glenda Perkins' Gesicht, die im Vorzimmer saß, die Stirn in Falten gelegt hatte, etwas blass wirkte und mit beiden Händen abwinkte.
    »Ärger?«
    »Für mich nicht, John.«
    »Etwa für uns?«, fragte Suko, der sich ebenfalls über die Schwelle schob. »Klar.«
    Ich reckte mich. Draußen hing ein trüber Tag. Der Himmel sah aus, als könnte er sich nicht entscheiden, ob er regnen sollte oder nicht. »Reicht denn die Zeit für einen Kaffee?«
    Glenda Perkins lächelte. »Aber immer.« Sie hatte ihn schon durchlaufen lassen.
    Ich schenkte meine Tasse voll und fragte nach den ersten Schlucken: »Dass wir antanzen müssen, steht fest. Aber weshalb diese Stimmung?«
    »Ist von Sir James mitgebracht worden.«
    »Und wer hat ihn geärgert?«
    »Unter anderem ihr.«
    Ich schaute Glenda überrascht an. Sie trug eine schwarze Jacke und darunter eine weiße Bluse. So sah sie richtig brav aus. »Was haben wir denn getan?«
    »Der letzte Fall.«
    »Die Tengu-Sache?«
    Sie nickte.
    »Ist doch verständlich, dass das Kreise ziehen würde«, meldete sich Suko. »Oder hast du etwas anderes erwartet? Die Japaner werden auf Hundert sein, wir haben schließlich in ihren Angelegenheiten herumgewühlt und sie ganz schön durcheinandergebracht.«
    Ich fragte Glenda. »Wer ist denn überhaupt bei ihm?«
    »Hohe Tiere aus der Botschaft. Möglicherweise auch von der Industrie. Ich kann es dir nicht sagen. Jedenfalls war Sir James nicht gerade angetan. Ich habe ihn selten so wütend gesehen. Der hat den gestrigen Tag schon nicht gut überstanden. Er bekam von allen Seiten Druck.«
    »Weißt du mehr?«
    Glenda hob die Schultern und schaute auf ihre Maschine. »Das ist so eine Sache. Ich bin mir nicht sicher, aber Sir James hat von Vertuschung gesprochen.«
    »Was sollte denn vertuscht werden?«
    »Frag mich was Leichteres. Ihr beide habt doch für den Wirbel gesorgt.«
    »Entschuldige«, mischte sich Suko ein, »wir taten nur unsere Pflicht. Es war der verdammte Tengu, dieser schrecklichste der japanischen Dämonen. Auf ihn haben wir Jagd gemacht, und es ist uns nicht einmal gelungen, ihn endgültig auszuschalten. Was er hinterließ, war eine Spur des Grauens.«
    »Das weiß Sir James. Dennoch hat es Stimmung gegeben.« Sie winkte ab. »Was erzähle ich euch? Ihr werdet es ja selbst merken, wenn ihr zu ihm geht.«
    »Hat er einen Zeitpunkt genannt?«
    »Er ruft an.«
    »Wie schön.« Ich trank meine Tasse leer und schenkte anschließend nach. Im Büro fand ich Suko hinter seinem Schreibtisch sitzend. Er hatte sein Kinn aufgestützt.
    »Das gefällt mir nicht, John.«
    Ich setzte mich. »Denkst du mir?«
    »Die kokeln sich hinter unserem Rücken einiges zusammen, mit dem wir nicht einverstanden sein können. Ich habe das Gefühl, als wollte man uns zu Sündenböcken stempeln.«
    »Dann sollen Sie sich demnächst andere suchen, die den Job machen. Ich nicht.«
    »Dass es Ärger geben würde, wussten wir doch. Da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Die Sache ist verflucht gefährlich. Es ist auch kein Ende abzusehen.«
    »Genau«, murmelte ich. »Japaner«, fügte ich dann hinzu. »Wer kennt diese Menschen schon? Was wissen wir über ihre Psyche, über ihre Mystik, über ihre Magie…?«
    »Wir wissen aber, dass wir den Tengu nicht erledigt haben. Seine Seele hat sich einen neuen Wirtskörper gesucht. Erst wenn wir die Seele töten, gibt es den Tengu nicht mehr. Denk mal darüber nach, John. Wir haben auf der Rückfahrt die Eule gesehen. Eine Strige? Eine dieser Killer- oder Bluteulen?«
    »Mit dem Geist des Tengu.«
    »Genau. Wer sagt uns denn, dass er sich nicht regeneriert? Der kann doch wieder von vorn anfangen. Ich habe das Gefühl, dass noch einiges auf uns zukommt.«
    Widersprechen konnte ich nicht. Wenn aus der normalen Eule tatsächlich durch den Geist des Tengu eine Strige geworden war, sah es schlimm aus.
    Lange hatten wir nichts mehr von den Strigen und ihrem Anführer Strigus gehört. Es war uns praktisch gelungen, ihn in die Tiefen der Verdammnis zu schleudern, und er war von dort auch nicht wieder aufgetaucht. Was allerdings nicht hieß, dass er für alle Zeiten erledigt war. Vielleicht hatte er nur deshalb so lange gewartet, bis sich eine Möglichkeit auftat, um befreit zu werden.
    Uns war klar, dass wir die Bluteule finden mussten, und zwar so

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