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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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HEYNE-BUCH Nr. 06/4158
    im Wilhelm Heyne Verlag, München
     
     
     
    Titel der amerikanischen Originalausgabe
     
    ROGUE OF GOR
     
    Deutsche Übersetzung von Thomas Schlück
    Das Umschlagbild schuf Vicente Segrelles/Norma
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Redaktion: F. Stanya
    Copyright © 1981 by John Lange
    Copyright © 1984 der deutschen Übersetzung
    by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
    Printed in Germany 1984
    Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München
    Satz: Schaber, Wels
    Druck und Bindung: Ebner Ulm
     
    ISBN 3-453-31110-8
    1
     
     
    Ich schob mich hinter das Mädchen und ergriff sie abrupt, den Mund fest über ihren Mund pressend. Der Müll, den sie aus dem Haus schaffen sollte, ergoß sich über den Boden. Ich zerrte sie rückwärts. Sie wehrte sich und stieß gedämpfte Laute aus. Im Schutz der Reihe der Müllbehälter hinter dem Haus des Oneander von Ar warf ich sie zu Boden. Meine Hand lag an ihrer Kehle und schob den dünnen Stahlkragen unter das Kinn hoch. »Kein Laut!« sagte ich warnend. Sie war blond und trug die kurze, ärmellose weiße Tunika der Haussklavin. Sie war barfuß. »Nimm mich schnell«, sagte sie. »Ich muß bald zurück sein.«
    »Wo ist Oneander?« fragte ich nachdrücklich. Mit den Wächtern am Tor des Anwesens hatte ich wenig Glück gehabt. Ich wußte kaum mehr, als daß er zur Zeit nicht in der Stadt war.
    »Fort«, antwortete sie. »Nach Norden, geschäftlich.«
    »Wohin?« fragte ich. »Wohin?« Meine Hand krampfte sich um ihre Kehle.
    »Ich weiß es nicht, Herr«, flüsterte sie. »Ich weiß es nicht! Ich bin doch nur eine Sklavin!«
    »Ist die Sklavin Veminia im Haus?« fragte ich. »Eine kleine dunkelhaarige Barbarin aus Vonda, eine Ware des Hauses Andronicus?«
    »Sie wurde von Oneander mit zehn anderen nach Norden gebracht«, flüsterte sie.
    »Wohin?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wer könnte es wissen?«
    »Die Männer in seiner Begleitung«, antwortete sie. »Oneander behält meistens für sich, was er plant.«
    »Wer kann es noch wissen?« drängte ich. »Es muß andere geben.«
    »Alison«, antwortete sie. »Tanzsklavin im Glockenkragen – sie weiß es vielleicht. Oneander sucht bei ihr oft sein Vergnügen.«
    Ich ließ sie los. Erschrocken faßte sie sich an den Sklavenreifen, so fest war mein Griff gewesen.
    Ich betrachtete Bauch und Hüften des Tanzmädchens, das vor mir im Takt der lebhaften Musik kunstvolle Verrenkungen machte.
    »Hast du schon das Neueste gehört?« fragte der Mann neben mir.
    »Nein«, erwiderte ich.
    Bis auf zahlreiche Juwelenketten und Armbänder war das Mädchen nackt. An den Ketten und Bändern baumelten zahlreiche Glocken, die einen angenehmen Klang verbreiteten. Sie war blond und stammte angeblich von der Erde. In der Mitte ihrer Stirn hing an einer dünnen Goldkette eine einzelne Perle; sie sah wie ein Tropfen aus.
    »Die langerwartete große Schlacht hat stattgefunden«, sagte mein Nebenmann. »Südlich von Vonda. Mehr als viertausend Mann waren darin verwickelt. Es wurde heftig gekämpft. Im Anfang war die Beweglichkeit unserer Formation von großem Vorteil; sie trennten sich, um die angreifenden Tharlarion zwischen unsere Linien zu lassen, und isolierten die Ungeheuer schließlich.« In großer Massierung, das wußte ich, konnten Infanteristen gegen einen Tharlarionangriff wenig ausrichten, allenfalls mit Grabenanlagen oder angespitzten Pfählen. »Dann aber«, fuhr der Mann fort, »wälzte sich die gegnerische Phalanx auf uns zu. Der Kampf schien verloren, es wurde zum Rückzug geblasen, aber dieser Rückzug war von vornherein auf trügerisches Gelände vorgesehen, auf Felshänge und zwischen zerklüftete, rauhe Steinformationen. Unsere Generäle hatten sich das gut überlegt.« Ich wußte auch, daß der mächtigen Phalanx keine starre militärische Formation gewachsen war. In den verschiedenen Reihen der »Phalanx« werden unterschiedlich lange Speere gehalten, die längeren von den hinten stehenden Kämpfern. Gleich einer Lawine braust sie vor, dröhnend, kreischend, vor Stahl strotzend. Ihre Wucht ist unglaublich. Sie vermag Mauern zu zerdrücken. Wenn sich auf dem Schlachtfeld zwei solche Formationen begegnen, ist der Aufprall pasangweit zu hören. Einer Phalanx ist nur mit einer zweiten Phalanx zu begegnen – sonst meidet man sie, versucht darum herumzumanövrieren. »Unsere Hilfstruppen trieben die wildgewordenen und fauchenden Tharlarions in die Phalanx zurück. Am Himmel

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