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0633 - Zoraks Höllenschwur

0633 - Zoraks Höllenschwur

Titel: 0633 - Zoraks Höllenschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ausgeheilt. Aber Zorak war wieder da. Er war eine Gefahr, mit der Zarkahr würde rechnen müssen.
    Zorak schwor Rache.
    ***
    »Tooor!« brüllte der Chor.
    Gläser klirrten. Zwei, drei Männer sprangen auf, klatschten in die Hände. Einer zeigte sich vom Spiel gleich so begeistert, daß er dem vor ihm Sitzenden einen Tritt gegen den Stuhl verpaßte. Worauf der Stuhlbesetzer herumfuhr und den Treter anfuhr: »Paß doch auf, Mann! Ich bin nicht der Schiri!«
    »Nee, sonst würde ich dich gleich auf Händen tragen!« rief der Wirt aus dem Hintergrund. »Habe ich da gerade was von einer Runde gehört?«
    »Klar!« brüllte André Goadec, der größte Weinbergpächter im Dorf. »Zamorra zahlt!«
    Pater Ralf, der Dorfgeistliche, wandte sich derweil ebenfalls, aber händeringend, an den Wirt: »Den Schiedsrichter auf Händen tragen? Bist du wahnsinnig geworden, mein Sohn? Dem kann man doch höchstens eine Brille kaufen!«
    »Schenkt ihm lieber 'nen Blindenhund!« verlangte Charles, der Schmied. »Der sieht doch nicht mal, wenn er selbst gefault wird!«
    »Ihr zwei seid wohl für die anderen, wie?« fuhr Pascal Lafitte auf. »Ein Tor ist ein Tor, und der Schiri pfeift ganz anständig, verdammt!«
    »Du sollst nicht fluchen, mein Sohn«, belehrte ihn Pater Ralph, »und der Knabe hat jetzt schon das dritte Foul an einem von unserer Mannschaft übersehen!«
    »Aber unsere Jungs treten den Saudis auch ganz gehörig in die Hacken«, erwähnte Pascal.
    »Erstens haben es unsere Jungs gar nicht nötig, die anderen zu foulen, und zweitens wäre das völlig egal!« erklärte der Pater.
    »Sie meinen wohl, weil es sich bei den Saudis um Mohammedaner handelt, wie?« knurrte Pascal.
    »Wo denkst du hin, mein Sohn?« wehrte Pater Ralph ab. »Diese Muslime mögen vielleicht so denken, aber ich doch nicht! Ich weiß schließlich, daß sie eigentlich den gleichen Gott haben, nur mit einem anderen Namen. Was die Apostel und ihre Nachfolger einerseits und der Prophet und seine Nachfolger andererseits aus den beiden Religionen gemacht haben, muß zwar nicht jedem von uns gefallen, ist aber nicht unbedingt der falsche Weg, sondern nur ein anderer. Und sowohl Christen als auch Muslime und Juden haben die gleiche Schöpfungsgeschichte, sie kennen Jesus Christus… nur ihre Oberprediger legen diese Geschichten dann jeweils unterschiedlich aus und erzählen uns, der eine sei des anderen Konkurrent. Ich glaube, wenn diese Religionsstreitigkeiten nicht so traurig wären, würde sich Jahwe, Allah, Gott oder wie auch immer er heißen mag, über uns närrische Menschlein kranklachen.«
    »Und das sagen ausgerechnet Sie als Vertreter der christlichen Kirche?« staunte Pascal.
    »Irgendeiner muß es ja mal sagen. Also setz dich wieder anständig hin, trink dein Bier und verfolge weiter das Spiel gegen diese gottlosen Heiden, ohne hinter meinem Rücken zu fluchen.«
    »Gottlose Heiden hat er gesagt«, ächzte Pascal Lafitte. »Hast du das gehört, Zamorra? Erst erzählt er was über die geringen Unterschiede der Religionen, und dann schimpft er die guten Leute gottlose Heiden! Zamorra, hast du das gehört? Hast du es?«
    Der winkte ab.
    »Was ich auf gar keinen Fall niemals nicht gehört habe, ist, daß ich die nächste Runde zahle. Ich bin nur ein armer Professor, der ständig am Hungertuch nagt und…«
    »…ein großes Schloß besitzt, einen BMW 74 Oi fährt und seiner Sekretärin ständig die neuesten und teuersten Klamotten kaufen kann!« grinste Goadec, der nur zu gut über Zamorras Einkommensverhältnisse Bescheid wußte; immerhin hatte Zamorra ihm einen Großteil seiner zu Château Montagne gehörenden Ländereien verpachtet. Aber der ganze Streit war ohnehin nur ein harmloses, fröhliches Geplänkel.
    »Das Schloß habe ich nur geerbt, muß aber ein immenses Vermögen hineinstecken, um es instand zu halten, und der BMW ist nur geleast! Und die Subventionierung der Kleidung meiner Sexretärin hört ab sofort auf! Wozu braucht die Frau teure Modellkleider? Ein Stirnband und ein möglichst schmaler Lendenschurz reichen völlig aus.«
    Er erhielt breite Zustimmung; nur einer der Anwesenden wandte zaghaft ein, daß vielleicht auch das noch eine überflüssige Verschwendung sei und daher ein gewisses, nicht ganz unbeträchtliches Einsparpotential böte.
    »Auch wieder wahr«, gestand Zamorra zu. »Auf solchen Luxus wird sie auch noch verzichten können.«
    »Sagt mal«, brummte Charles, der Schmied. »Wollt ihr euch jetzt über Frauen unterhalten oder

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