0633 - Zoraks Höllenschwur
Häusern.
»Du solltest es ihnen so schnell wie möglich sagen«, murmelte der Ex-Teufel. »Zorak ist nicht tot. Zorak lebt noch, und T’Carra ist bei Zarkahr. Sie wird von ihm gefangengehalten. Zarkahr, Zorak und Lucifuge Rofocale werden aufeinander losgehen. Und so wie ich Zarkahr einschätze, wird er nicht nur damit drohen, T’Carra zu ermorden, wenn er sich bedrängt fühlt, sondern seine Drohung auch wahr machen.«
»Woher hast du all diese Informationen?« fragte Fooly.
Sid grinste. »Ein Beduinen-Sprichwort sagt: Die beste Möglichkeit, eine Quelle zu verschütten, ist, ihren Standort zu verraten. - Das gilt für Wasserquellen in der Wüste ebenso wie für Informationsquellen überall im Universum. Geh einfach davon aus, daß ich sehr viele Informanten kenne. In meiner Lage muß man über alles, was irgendwo geschieht, wesentlich schneller Bescheid wissen als alle anderen. Das ist mein Vorteil.«
»Und was soll Zamorra nun tun?« fragte der Jungdrache. »Ich meine, niemand darf es zulassen, daß T'Carra etwas geschieht, denn sie hat mit all den Intrigenspielen doch gar nichts zu tun! Ich habe sie damals kennengelernt, sie ist ein sehr seltsames Wesen, aber sie ist nicht wirklich eine Dämonin. Man könnte ihr helfen und…«
»Genau das ist es«, sagte Amos. »Versucht, sie aus den Klauen von Zarkahr zu befreien.«
»Und was wirst du tun? Hilfst du uns dabei, Mister Sid?«
Der Ex-Teufel schüttelte den Kopf.
»Das kann ich nicht. Ich würde mich ihnen allen gegenüber zu erkennen geben müssen. Aber sie sollten nicht mit mir rechnen. Ich darf nicht selbst eingreifen. Aber ihr könnt es tun.«
»Was ist für dich daran so wichtig?« wollte Fooly wissen.
»Daß T'Carra die Auseinandersetzung überlebt«, sagte Amos. »Überrede Zamorra, daß er eingreift. Ich hinterlasse eine Nachricht, wo er Ansatzpunkte findet. Tut etwas. Ich kann es nicht.«
Er drehte sich um sich selbst, stampfte auf, rief einen Zauberspruch und war in einer Schwefelwolke verschwunden.
Fooly sah kopfschüttelnd die Stelle an, wo der Ex-Teufel sich gerade eben noch befunden hatte.
Amos hatte ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt.
Es ging ihm nicht nur um T’Carra.
Zarkahr selbst plante, Zamorra anzugreifen und dabei T'Carra als Druckmittel zu benutzen, und da war auch noch Zorak, die versuchen würde, ihr Kind zurückzubekommen. Zamorra würde also ohnehin in das Geschehen einbezogen werden. Da war es besser, wenn er den anderen mit einem schnellen Angriff zuvorkam, oder zumindest vorbereitet war. Dann konnte er die Aktionen der Dämonen stören.
Die mußten in Panik versetzt werden!
Jede ihrer Aktionen mußte zu einem Fiasko führen. Immer wieder. Nichts durfte funktionieren.
Der Nutznießer würde Sid Amos sein…
Aber das brauchte er ja keinem direkt auf die Nase zu binden. Und schon gar nicht dem ohnehin immer mißtrauischen Jungdrachen.
Der überlegte jetzt, was er tun sollte. Sid Amos hatte ihn gebeten, die Information so schnell wie möglich weiterzugeben. Und wo waren der Chef und Mademoiselle Nicole jetzt?
Unten an der Flußbiegung.
Fooly setzte sich dorthin in Bewegung…
***
Am nächsten Tag traute er sich zuerst kaum, dem Chef und Mademoiselle Nicole wieder über den Weg zu laufen. Schließlich rieb er sich das blaue Auge, faßte sich ein Herz und stammelte mit traurig hängenden Flügeln: »Also, ich wollte euch ja gestern abend wirklich nicht stören! Ich konnte doch nicht ahnen, daß ihr… äh… und… und, ja, Mister Sid hatte doch gesagt, es sei sehr dringend und sehr wichtig, und…« Er schluckte heftig. »Seid ihr mir denn immer noch böse?«
»Ach was, kleiner Freund«, winkte Zamorra ab. »Das ist Schnee von gestern. Und wenn du deinerseits Nicole nicht mehr böse bist…«
»Schnee?« staunte Fooly, wieder nach seinem Auge tastend. »Mitten im Sommer? Aber ich habe doch gar keinen Schnee gesehen! Nur Sterne!«
»Jedenfalls solltest du nicht immer so viel darauf geben, was Asmodis sagt«, tadelte ihn Nicole. »Vergiß nie, daß er einmal der Fürst der Finsternis war. Einmal Teufel, immer Teufel!«
»Ich weiß gar nicht, was du gegen ihn hast, Mademoiselle Nicole«, seufzte Fooly. »Ich finde ihn ganz nett.«
»Obgleich er dir immer wieder Streiche spielt?«
»Du meinst…«, Fooly starrte sie entgeistert an. »Daß er mir gestern abend damit auch einen Streich gespielt hat?«
»Das wohl weniger«, mischte Zamorra sich ein. »Allerdings wundert es mich ein wenig, wie gut ihr euch gestern
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