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In Ewigkeit verflucht

In Ewigkeit verflucht

Titel: In Ewigkeit verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Das wollte Reto Kirchner auf keinen Fall hinnehmen. Lange genug hatte er sich geweigert, daran zu glauben. Doch die Stimmen waren immer lauter geworden. Zudem begleitet von bestimmten Blicken, die ihn glauben ließen, welch ein armer Mensch er doch war.
    Das ärgerte ihn nicht nur, es brachte auch sein Gefühlsleben durcheinander. Und so empfand Reto das Gegenteil von dem, was er früher für seine Verlobte empfunden hatte.
    Es regierte der Hass!
    Auf der vorletzten Stufe blieb er noch einmal stehen und schaute sich um. Die Schatten der Dämmerung waren lang und tief. Sie lagen über den Hängen der Berge und hüllten auch die letzten Schneereste des Winters ein, die noch nicht getaut waren. Ansonsten boten die Bergwiesen dem Betrachter ein wunderbares Bild, denn sie standen in voller farbiger Blüte.
    Die alte Kirche stand seit Jahrhunderten auf dem flachen Hügel. Sie war zu einem touristischen Kleinod geworden. Sie hatte die Stürme der Zeit überstanden und zeigte den Menschen, wie man zur Zeit der Romanik gebaut hatte.
    Wer wollte, der konnte an der Kirche rechts und links Vorbeigehen. Er erreichte stets den kleinen Friedhof mit seinen schmalen Wegen und engen, aber sehr gepflegten Gräbern.
    Kirchner grinste, als er daran dachte. Der Kirchhof wäre eigentlich der richtige Platz für Elisa gewesen. Für immer tief in der Erde liegen. Dann hätte er sie auch mit gutem Gewissen besuchen können, ohne davon ausgehen zu müssen, dass sich seine Verlobte mit einem anderen Kerl getroffen hatte.
    Dass Elisa nur in die Kirche gegangen war, um zu beten, daran glaubte er nicht. Sie hatte einen anderen Grund. Und wenn es tatsächlich so sein sollte, dass sie wirklich nur betete, dann wäre er der glücklichste Mann der Welt gewesen.
    Ein letzter Blick zurück!
    Die Kulisse der Berge interessierte ihn nicht. Er schaute auf den kleinen Ort Celerina, der sich eigentlich schon zu dem mondänen St. Moritz zählte und mit ihm praktisch durch eine Bobbahn verbunden war.
    Lichter schimmerten matt in der Dämmerung. Die engen Gassen wurden von den Häusern zusammengepresst und hellten sich nur auf, wenn ein Auto sein Scheinwerferlicht hindurchschickte. Ansonsten war der Ort in einen Tiefschlaf gefallen.
    Reto Kirchner glaubte nicht, dass er beobachtet worden war. Er hatte sich aus Celerina weggestohlen und sich auch immer wieder umgeschaut, ob sich jemand auf seine Fersen geheftet hatte.
    Keiner war da.
    Keine fremden Geräusche.
    Nur der säuselnde Wind, der ihm die Düfte der in Blüte stehenden Alpenwiesen in die Nase drückte.
    Er packte den Griff seines Beils fester. Wenn er Elisa erwischte, sollte sie durch diese Waffe sterben. Nicht durch eine Kugel und auch nicht durch den Stich eines Messers. Eben durch das Beil, das er einem Nachbarn aus dem Stall gestohlen hatte. Der Mann hackte damit sein Holz für den Winter. Bald würde die Klinge nicht mehr den Geruch des Holzes abgeben, sondern den von Menschenblut.
    Das Gesicht des Mannes verzog sich sekundenlang zu einer Grimasse. Es hatte den Anschein, als wollte er im nächsten Moment anfangen zu weinen oder von seiner Tat noch ablassen. Dann ging ein Ruck durch seinen Körper, und Kirchner schüttelte den Kopf.
    »Nein«, flüsterte er. »Ich muss es wissen. Heute noch – heute...«
    Entschlossen ging er die letzten beiden Schritte auf die dicke Holztür zu und legte seine linke Hand auf die Klinke. Die rechte brauchte er, um das Beil zu halten.
    Er zog die Tür auf.
    Vorsichtig. Er wollte auf jeden Fall alle verräterischen Geräusche vermeiden. So ganz gelang es ihm nicht. Es lag nicht an ihm, sondern an der Tür, die er nur so weit aufzog, um sich in die Kirche schieben zu können.
    Das Dunkel im Innern passte zum Dunkel draußen, hier hatten die Schatten ebenfalls den Kampf gegen das Licht gewonnen. Dennoch war es nicht völlig finster. Nahe der Fenster gab es hellere Flecken. Sie waren in ihren Umrissen deutlich zu erkennen. Klein, kantig. Nicht so groß wie die Fenster der gotischen Kirchen. Sie hatten sich auch der Bauweise der übrigen Häuser in den kleinen Orten angepasst.
    Die Tür schwang wieder zu. Er stoppte sie, kurz bevor sie ins Schloss fiel. Zwei Schritte nach vorn. Er hatte das Taufbecken erreicht und blieb stehen.
    Nichts war zu hören. Stille umgab ihn. Er traute ihr trotzdem nicht und lauschte.
    Kirchner kam sich vor, als hätte er eine fremde Welt betreten. Die Weite der Landschaft war verschwunden. Hier fühlte er sich wie in die Enge getrieben, und die

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