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0639 - Der Tod des Großadministrators

Titel: 0639 - Der Tod des Großadministrators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schuld. Wir hatten geglaubt, Oranas Reaktion werde ihn nicht sonderlich erschüttern. Wir hatten seine Entschlußkraft unterschätzt. Er war uns durch die Lappen gegangen.
    Imperium-Alpha gab Alarm.
     
    8.
     
    Auch der Alarm kam jedoch zu spät. Wenige Minuten später erfuhren wir, daß Rhodans Doppelgänger das Kommandozentrum in offensichtlicher Eile verlassen habe und zum militärischen Sektor des Raumhafens TerraniaCity gefahren sei. Es war nicht schwer zu erraten, was er dort zu suchen hatte.
    Nach kurzer Zeit hatten wir es schwarz auf weiß in den Händen, unterschrieben und besiegelt vom Kommandeur des Raumhafens: Perry Rhodan oder vielmehr der Mann, den alle Welt dafür hielt hatte die Erde an Bord einer überlichtschnellen Space-Jet verlassen. Er flog ohne Begleitmannschaft, und das Ziel seines Fluges war unbekannt. Hätte der Kommandeur nach Vorschrift gehandelt, wäre der Start verboten worden. Niemand hatte das Recht, ein Militärfahrzeug zu benützen, ohne einen Flugplan vorzulegen. Der Kommandeur, ein junger Oberstleutnant, hatte sich von der Autorität des Großministrators doch einschüchtern lassen und den Abflug genehmigt, ohne daß ihm ein Plan vorgelegt worden war.
    Wir standen wieder am Anfang. Es war uns gelungen, den Verräter zu entlarven, aber er war uns entkommen. Es stand uns die Möglichkeit zur Verfügung, die galaktische Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, daß der Mann, der wie Perry Rhodan aussah und überall wie dieser auftrat, nicht in Wirklichkeit Perry Rhodan 'war. Wir konnten den Bürgern des Imperiums auseinandersetzen, daß sie über ein Jahr lang einem Betrüger gefolgt waren.
    Aber wir taten es nicht. Wir fürchteten die Panik, die sich daraufhin erheben würde. Perry Rhodan hatte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem Mann entwickelt, zu dem die Menschen - die meisten Menschen - respektvoll aufblickten. Ein wortgewandter Journalist hatte Perry Rhodan „den Kitt" genannt, „der das Solare Imperium zusammenhält". Wenn wir der Menschheit mitteilten, daß wir selbst, Rhodans engste Mitarbeiter, uns mehr als ein Jahr lang von einem Doppelgänger hatten hinters Licht führen lassen, dann würde sie das Vertrauen in das Funktionieren der Regierung verlieren. Den wenigen, die auf den Siedlerwelten ständig und lauthals nach voller, Unabhängigkeit strebten, wäre das Wasser auf ihre Mühlen, Zuzugeben, daß Perry Rhodan verschwunden war und ein Doppelgänger die Menschheit über ein Jahr lang zum Narren gehalten hatte, bedeutete, die Auflösung des Imperiums zu riskieren. Diese Erkenntnis traf uns als ein Schock. Wie gesund war ein politisches Gefüge, dessen Wohl und Wehe unauflöslich mit dem Schicksal eines einzigen Menschen verknüpft war? Aber es blieb uns nicht die Zeit, philosophischen Fragen nachzuhängen. Sie würden warten müssen. Vergessen durfte man sie nicht, denn die Welt verlangte nach einer Antwort. Für den Augenblick jedoch hatte die Pragmatik den Vorrang. Wir mußten den Doppelgänger fassen, bevor er noch mehr Unheil anrichten konnte. Das, und nichts anderes, war das Gebot der Stunde.
    Nathan, der sublunare Rechengigant, wurde in den Kreis der Ermittlungen eingeschlossen. Die Space-Jet, mit der der Doppelgänger entkommen war, trug die Bezeichnung SX-801.
    Die Flotte war alarmiert, ohne jedoch zu wissen, wer sich an Bord des Fahrzeugs befand. Mit Halbraumspürern ausgestattete Sucheinheiten hatten sich der Space-Jet auf die Fersen geheftet und versuchten zu ermitteln, wohin ihr Kurs gerichtet war. Nathan wartete binnen weniger Minuten mit einem höchst interessanten Ergebnis auf. Der Rechner war der Ansicht, daß Rhodans Double seinen Fall noch nicht für gänzlich hoffnungslos halte, Er mochte der Ansicht sein, daß sein Verhalten gegenüber Orana Sestore durch eitle vorübergehende geistige Instabilität erklärt werden könne, In diesem Fall war ihm weiter nichts vorzuwerfen, als daß er für ein paar Augenblicke die Beherrschung verloren hatte.
    Seine Flucht mußte die Möglichkeit einer solchen Entwicklung mit in Betracht ziehen. Daß war am besten damit zu erreichen, daß er sich nach Tahun wandte. Beim Auftauchen aus dem Linearraum kurz vor dem Ziel konnte der, Flüchtling sich umhören und sein weiteres Verhalten danach richten, wieviel Staub seine überstürzte Flucht aufgewirbelt hatte.
    Tahun also war der Punkt, an dem der falsche Rhodan mit aller Wahrscheinlichkeit in Kürze auftauchen würde. Auf dem Raumhafen wurde ein Kreuzer der

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