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0642 - Horror im Harem

0642 - Horror im Harem

Titel: 0642 - Horror im Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stöhnte auch hörbar auf. Dabei bewegte er sich fahrig und fuhr mit der Handfläche über seine Wangen. Auch die Stirn ließ er nicht aus, wo er merkte, wie eine Ader dicht unter der Haut zuckte. Für ihn der Beweis, dass er innerlich tatsächlich unter Strom stand.
    »Eine Frau!«, keuchte er, »eine Frau, wie ich sie noch nie in meinem Harem hatte.«
    Der Europäer lachte. »Eine oder zwei.«
    »Beide!«, stieß der Orientale hervor. Er bewegte sich auf seinem bequemen Sitzkissen unruhig wie ein ungezogenes Kind. »Ich will beide haben, koste es, was es wolle.« Ohne sich dabei umzudrehen, fragte er: »Nenne mir deinen Preis!«
    Der Mann aus Europa lachte. Er ließ das Geräusch erst ausklingen, dann gab er die Antwort. »Du bekommst sie umsonst, Abdul.«
    »Tatsächlich?«, hechelte er.
    »Vorerst jedenfalls.«
    Der Sultan überlegte. »Und später?«
    »Mein Preis ist für dich nicht unbezahlbar. Ich möchte kein Geld, weder Gold noch andere Dinge aus deiner Schatzkammer. Ich werde dir erst die Frauen holen, dann reden wir weiter.« Plötzlich war das Bild nicht mehr da, einfach weggerissen, ausgelöscht, und der Sultan kam sich vor wie jemand, dem ein wunderschöner Traum genommen worden war. Er senkte den Kopf und lebte von der Erinnerung.
    Der Europäer blieb, wo er stand. Er wartete auf die Fragen des Sultans, der jedoch musste sich erst aus der Erinnerung lösen und drehte sich dann sehr langsam um.
    »Was kann ich für dich tun?«
    Abdul Hamid erhob sich ächzend. »Das will ich dir sagen.« Er streckte seinen Arm vor. Aus dem kurzärmeligen Ausschnitt stach der Finger hervor wie ein bleiches Stück Fett. »Ich möchte von dir wissen, wann ich sie hier haben kann.«
    »Das ist kein Problem.«
    Der Sultan blieb misstrauisch. »Wieso nicht? Ich glaube nicht, dass sie freiwillig kommen werden.«
    »Das nicht, aber ich habe vorgesorgt. Es ist alles geregelt. Sie befinden sich bereits auf dem Weg hierher. Es war leicht, an beide Personen heranzukommen.«
    Der Sultan schnüffelte, als er über seinen Leib strich. »Habe ich richtig gehört? Schon auf dem Weg hierher?«
    »So ist es.«
    »Wie denn?«
    Der Mann aus Europa winkte ab. »Das ist meine Sache. In zwei Tagen können sie bei dir sein.«
    Dem Mann blieb vor Staunen der Mund offen. »Das - das kann nicht wahr sein. Du belügst mich.«
    Die Antwort klang spöttisch. »Weshalb sollte ich dich belügen? Es entspricht alles der Wahrheit. Ich wusste sehr genau, was ich dir anbot, mein Freund.«
    »Aber du kennst mich noch nicht lange.«
    »Lange genug, um dich einschätzen zu können. Ich weiß, dass du zu den Genießern zählst.«
    »Ja!«, keuchte der Sultan. »Ich bin ein Genießer. Ich bin jemand, der hier in den Bergen sein eigenes Reich errichtet hat. Keiner wagt es, mich anzugreifen. Nicht einmal der König. Erlässt mich in Ruhe, denn er weiß sehr genau, dass ich ihm Ärger bereiten kann. Aber ich sage dir, die alte Zeit wird zurückkehren. Sie ist nicht vorbei, sie hat sich nur für eine Weile versteckt.«
    »Schön, ich drücke dir die Daumen. Und ich danke dir, dass du mir eine Zuflucht ermöglicht hast. Vielleicht werde ich schon bald wieder dorthin zurückkehren, wo ich hergekommen bin, aber diese Zuflucht ist zunächst wichtig für mich.«
    Der Potentat breitete die Arme aus, als wollte er die ganze Welt umfangen. Bei ihm wirkte die Bewegung lächerlich. »Du kannst bleiben, so lange du willst. Du hast hier dein Versteck, du hast die Dunkelheit, es ist alles vorhanden.«
    Der Mann aus Europa nickte. »Ich weiß!«, zischelte er. »Ich weiß alles.« In seinem Hirn standen längst die nächsten Pläne. Davon allerdings ahnte der Sultan nichts.
    »Eine letzte Frage habe ich noch«, sagte der Orientale.
    »Bitte.«
    »Es klingt lächerlich. Jeder Mensch hat einen Namen, auch die beiden Frauen müssen…«
    »Ah ja, verstehe.« Der andere nickte. In der Dämmerung sah er aus wie ein Gespenst. »Die Schwarze heißt Glenda, die Blonde Jane. Du wirst sie leicht auseinander halten können.«
    Der Sultan legte den Kopf zurück. Dann schob er seine Unterlippe vor, die geschwollen war. Er buchstabierte beide Namen und verdrehte dabei die Augen.
    »Gefallen sie dir?«
    »Ja, obwohl sie sich so fremdländisch anhören, sind sie nicht schlecht. Ich werde mich an sie, an ihre Gesichter und auch an ihre Körper gewöhnen.«
    »Das glaube ich auch.« Der Europäer verneigte sich, drehte sich um und ging.
    Er wandte dem Sultan den Rücken zu, und so konnte Abdul

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