Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0642 - Horror im Harem

0642 - Horror im Harem

Titel: 0642 - Horror im Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sein Gesicht glänzte, als wären die fetten Wangen mit einer Speckschwarte eingerieben worden. Ein ähnlicher Glanz lag auch in seinen dunklen, sich ständig bewegenden Augen, deren Ausdruck aus einer Mischung zwischen Gier, Geilheit und Tücke bestand.
    Seine Hände schlossen sich ständig zu Fäusten, öffneten sich wieder, wurden abermals geballt, und das scharfe Atmen, das über die dicken Lippen floss, hörte sich an, als würde eine alte Lok Dampf ablassen.
    Wieder musste er eine Pause einlegen, wischte sich über die Stirn und befahl dem zweiten, für ihn nicht sichtbaren Mann mit harter Stimme, die Präsentation zu unterbrechen.
    »Aber wieso, Abdul Hamid? Was hindert dich daran, die Frauen zu betrachten?«
    »Es sind zu viele, verstehst du?«
    Der andere lachte scharf. »Ja, ich weiß. Aber ich wollte nicht mit leeren Händen zu dir kommen.«
    Der Sultan nickte zufrieden. Mit seinen dicken Fingern grapschte er nach einer Weintraube und hätte sie beinahe zerquetscht, so nervös war er geworden.
    Schließlich packte er die gesamte Traube, hielt sie für einen Moment über seinen weit geöffneten Mund und biss blitzschnell zu. Dass ihm anschließend der Saft aus den Mundwinkeln strömte und er auch einige Stiele mit verschluckte, störte ihn nicht. Was ihm der Fremde da präsentierte, hatte ihn einfach zu sehr aufgewühlt, da war alles andere nur Nebensache.
    »Soll ich weitermachen, Sultan?«
    »Warum so schnell?«
    »Ganz einfach. Ich möchte erstens eine Entscheidung, und zweitens habe ich noch einige besondere Bilder, wobei ich dir raten möchte, auf die Letzten ganz genau zu achten.«
    Der Sultan schluckte den letzten Rest der Trauben. »Weshalb soll ich das?«
    »Weil sie die Perlen sind. Die echten Perlen, verstehst du? An sie kommt sonst keiner heran.«
    »Aber du?«
    »Wäre ich sonst hier, Sultan?«
    Der orientalische Potentat lachte. »Ja, das stimmt, mein Freund, das stimmt genau. Aber ich will dir sagen, dass ich dich zwischen meinen Händen zerquetschen kann wie eine Laus, wenn es nicht stimmt, was du mir da gesagt hast. Du weißt, dass ich sehr schwer zufrieden zu stellen bin. Ich bin es gewohnt, die hübschesten Frauen um mich zu wissen. Schlanke, vollschlanke, welche mit kleinen und andere mit großen Brüsten. Ich bin also sehr verwöhnt.«
    Der Mann im dunklen Hintergrund, der neben dem Projektor stand, stimmte ihm zu. »Das weiß ich alles, Abdul Hamid. Ich bin aber sicher, dass es dir gefallen wird, was ich noch in Reserve habe.«
    »Ich hoffe es für dich. Sonst werde ich dich entmannen lassen.« Diese Androhung machte ihm Spaß, denn er kicherte wie ein Teenager, der zum ersten Mal einen Nackten gesehen hatte.
    »So weit wird es nicht kommen, Sultan. Ich weiß genau, auf was ich mich eingelassen habe.«
    »Mach weiter.« Der Mann mit dem schweißglänzenden Gesicht wischte sich die Hände am Stoff des rauen Gewandes ab und wartete darauf, dass die nächsten Bilder erschienen.
    Aber der Vorführer machte es spannend. »Ich wollte dir noch eines sagen, Abdul Hamid. Du brauchst dich natürlich nicht für eine zu entscheiden. Du kannst sie beide bekommen.«
    Der Sultan schnaufte. »Und der Preis?«, fragte er schließlich, denn er war auch Geschäftsmann.
    »Darüber lässt sich verhandeln. Ich kann mich schließlich den landesüblichen Sitten anpassen.«
    Hamid nickte. Zweimal bewegte er seinen dicken Schädel. »Komisch, dass ich dir vertraue. Dabei weiß ich nicht einmal genau, wer du bist und wie du alles schaffen willst.«
    »Wenn ich nur leere Hände hätte, wäre ich sonst zu dir gekommen? Hätte ich es je wagen können?«
    »Nein!«, erwiderte der Sultan voller Überzeugung. »Das bestimmt nicht.«
    Der Vorführer lächelte eisig. Er kannte sich in der Psyche des Sultans aus. Wie alle Potentaten überschätzte sich der Mann gewaltig, das sagte der Besucher ihm nicht. Er gab ihm Recht, obwohl er in Wirklichkeit nach der Pfeife des Europäers tanzte, ohne es zu merken, denn er war bereits zu stark beeinflusst worden.
    Seine Nervosität steigerte sich. »Wann - wann geht es endlich weiter?«
    »Einen Moment bitte. Es wird alles nach deinen Wünschen geschehen. Ich möchte nur etwas aussortieren.«
    »Weshalb?«
    »Sie würden dir nicht gefallen. Oder liebst du Mädchen mit Mandelaugen, die aus dem fernen Asien kommen?«
    »Nein, die mag ich nicht, das weißt du. Weshalb hast du sie mitgebracht?«
    »Sie gehören zu meiner Kollektion. Ich bin nicht dazu gekommen, sie

Weitere Kostenlose Bücher