0649 - Schach der Finsternis
Entfernung, die intergalaktische Raumschiffe bequem überwinden konnten, eine herrenlose Galaxis mit Milliarden unbesiedelter Planeten auf die Invasion der naupaumschen Menschheit wartete.
Die katastrophale Übervölkerung innerhalb der Galaxis Naupaum würde endlich, aufhören, eine Gefahr zu sein.
Menschen, die seit zahllosen Generationen sich, daran hatten gewöhnen müssen, in barbarischer Enge zu leben, würden mit Begeisterung hinausströmen auf die unbesiedelten Welten der Nachbargalaxis Catron. Die naupaumsche Zivilisation würde eine neue Blüte erleben.
Und trotzdem waren Heltamoschs Gedanken Während des Rückflugs nach Naupaum schwer und voller Trauer. Er hatte einen Freund verloren.
Toraschtyn, in dessen Körper das Bewußtsein des Freundes gelebt hatte, war nur noch eine tote Hülle. Verschwunden war das Gehirn, das Bewußtsein des Freundes, dem Heltamosch seine Erfolge zu verdanken hatte.
Es gab in dieser Hinsicht keine Ungewißheit.
Das Glück, das er jetzt nach Naupaum brachte die Befreiung aus den Fesseln der Übervölkerung, der Enge, des unkontrollierbaren Paarungsdranges, der die eigentliche Ursache der Übervölkerung bildete dies beides verdankte er zwei Männern, die sozusagen aus dem Nichts hervorgetreten waren, um ihm in diesen Stunden der Not zur Seite zu stehen: Torytrae, dem Tuuhrt, und dem Ceynach-Gehirn, das in Toraschtyns Schädelhöhlung gelebt hatte.
Er versuchte sich vorzustellen, wie es dem Freund in diesen Augenblicken erging. Aber es gibt Entfernungen, die sind so groß, daß der Mensch sie sich nicht einmal vorzustellen, geschweige denn in Gedanken zu überbrücken vermag.
*
Der Flug der MARCO POLO verlief rasch und ohne Zwischenfälle. Am 3. Mai 3458 allgemeiner Zeitrechnung materialisierte das Flaggschiff der Solaren Flotte an den Grenzen des Solsystems. Auf der Erde wurde das Auftauchen des riesigen Raumschiffs schon wenige Sekunden später über sämtliche Nachrichtenstationen gemeldet. Die Menschheit bereitete sich vor, ihrem Großadministrator einen triumphalen Empfang zu bereiten.
In einem kleinen Seitenraum des riesigen Kommandostands verfolgten Perry Rhodan, Atlan und Roi Danton die Vorgänge auf dem Bildschirm, als die MARCO POLO in das heimatliche Sonnensystem eindrang. Die ehemalige Bahn des Pluto wurde passiert, auf der jetzt nur noch Felstrümmer, die Überreste des Planeten Pluto umhertrieben. Die MARCO POLO bewegte sich annähernd in der Ebene der Planetenbahnen. Es war ein Zufall, daß sie dem nebelverhangenen Neptun dabei bis auf weniger als eine Million Kilometer nahekam.
Die Freunde verhielten sich schweigend. Aber da gab es einen - nicht an Bord dieses Raumschiffs, sondern weit draußen, irgendwo im Nichts, der von solchem Schweigen nicht viel hielt.
Sein lautes Gelächter dröhnte ihnen plötzlich in den Gehirnen.
Und gleichzeitig vernahmen sie seine Stimme: „Mit letzter Kraft und nur durch meinen Beistand habt ihr es eben noch geschafft! Wollt ihr euch nicht Schwächlinge nennen?"
Perry Rhodan wußte nicht. wohin er sprach und ob man ihn hören konnte, aber mit lauter Stimme antwortete er dennoch: „Nein, wir wollen uns nicht Schwächlinge nennen, auch nicht nennen lassen. Wir haben gekämpft, so gut ein Mensch zu kämpfen vermag."
Einen Augenblick herrschte Schweigen, das Von gelindem Staunen erfüllt zu sein schien.
„Recht hast du!" antwortete ihm schließlich die telepathische Stimme des Mächtigen von WANDERER. „Ihr habt gezeigt, daß es mehr als menschlicher Macht bedarf, um euch zu bezwingen.
Und darum ist der Lohn euer!"
Das war alles, was vorläufig von ES zu hören war. In den Bewußtseinen derer, die an dem kurzen Gedankenaustausch mit dem Überwesen teilgenommen hatten, bohrte die Frage: Welches ist der Lohn? Was haben wir uns verdient? Wie geht es weiter?
Die Antwort ließ, auf sich warten" Die MARCO POLO landete auf der Erde, und Perry Rhodan wurde empfangen, wie noch kein Mensch vor ihm von seiner Heimat empfangen worden war.
Aber die Frage blieb, ohne eine Antwort zu finden.
Welches ist der Lohn?
Wie geht es weiter ?
ENDE
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