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065 - Corrida der Dämonen

065 - Corrida der Dämonen

Titel: 065 - Corrida der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dem Druck ihrer Finger kleine wellenförmige Bewegungen machte,
als würde sich ein Fremdkörper unter ihrer Haut bewegen.
    »Ich weiß nicht, was du willst«, klang Ramonas Stimme
unwillig an sein Ohr.
    Hathly merkte, wie es ihm siedendheiß wurde.
    Er hatte plötzlich eine Idee. Er mußte an die Beulenpest
denken! Er wußte nichts Genaues, hatte aber schon darüber gehört, daß gerade im
Mittelalter diese Seuche Hunderttausende dahingerafft hatte.
    Und auch in der heutigen Zeit war es vereinzelt gerade in
Mittelamerika in den Elendsvierteln und in Vietnam als Folge des Krieges, zum
Auftreten dieser furchtbaren Krankheit gekommen, von der man glaubte, daß sie
längst ausgerottet sei.
    Eisiger Schreck durchfuhr ihn.
    Er selbst war gefährdet. Wenn herauskam, daß … er war
plötzlich nicht mehr in der Lage, klar und logisch zu denken.
    Wie hinter Nebel nahm er Ramona wahr, die das Zimmer
durchquerte, zwei Petroleumlampen anzündete und ihren nackten Oberkörper in
einem fast bis zur Decke reichenden Spiegel betrachtete.
    Bill Hathly sah, daß sie den Kopf drehte und daß ihr der
große dunkle Fleck zwischen den Schulterblättern in dieser Haltung unmöglich
entgehen konnte.
    Ramona Charreda aber verhielt sich nicht normal! Sie
behauptete, nichts zu sehen!
    Bill Hathly fuhr sich über die Augen. Er war solchen
Aufregungen hicht gewachsen. Sobald er mit Dingen konfrontiert wurde, die er
nicht sofort begriff oder die jeglicher Vernunft und natürlichen Gesetzen
widersprachen, wurde er unruhig.
     
    ●
     
    Mary Dawson hob ab und meldete sich.
    Das Büro der Fluggesellschaft, bei der sie persönlich für
Bill Hathly das Ticket bestellt hatte, meldete sich. Was Mary Dawson von dort
erfuhr, war wenig geeignet, ihre Stimmung aufzuheitern.
    Bill Hathly war nicht zum Abflug erschienen!
    Als perfekte Sekretärin, die gewohnt war, schnell und
selbständig Entscheidungen zu treffen, reagierte sie sofort.
    Sie buchte den Flug um, versprach sich innerhalb der
nächsten zwei Stunden zu melden und Nachricht zu geben, was eventuell
dazwischengekommen sein könnte.
    Als sie auflegte, merkte sie, wie ein leichtes Schwindelgefühl
sie ergriff.
    Was hier geschehen war, trug nicht die Handschrift Bill
Hathlys!
    Wenn Hathly nicht abgeflogen war, dann mußte dies einen
ernsthaften Grund haben. Hathly hätte auf jeden Fall abgesagt.
    Vorausgesetzt, daß er dazu Gelegenheit hatte!
    Und diese Voraussetzung schien es schon nicht gegeben zu
haben.
    Ein Unglück? Mary Dawson wollte nicht gleich an das
Schlimmste denken.
    Das Ganze konnte auch eine Dummheit sein.
    Hathly war mit seiner Freundin zusammen gewesen, hatte
einige über den Durst getrunken – was man ihm zum Abschied nicht übelnehmen
konnte – und hatte verschlafen.
    Da er sich bis zur Stunde weder bei der Fluggesellschaft
noch hier im Büro gemeldet hatte, nahm Mary Dawson an, daß man vielleicht im
Hotel mehr wußte. Sie rief dort an. Die Auskunft, die sie bekam, paßte zu dem
Bild, das sie sich bereits gemacht hatte.
    Es konnte nur so sein, daß Hathly mit seiner Freundin
noch alkoholselig in den Federn lag und überhaupt nicht wußte, was heute für
ein Tag war.
    Mary Dawson war lange genug Bill Hathlys Mitarbeiterin
gewesen, um zu wissen, was sie in einem solchen Fall tun mußte, zumal sie die
einzige war, die etwas Näheres über Ramona wußte.
    Kurzentschlossen rief sie ein Taxi an, schrieb ihrem
neuen Chef rasch ein paar Zeilen und verließ das Büro.
    Die Gegend, in die der Driver fuhr, wurde immer trister
und ärmlicher, und Mary Dawson merkte, wie eine Gänsehaut über ihren Rücken
lief, als sie daran dachte, was für einen Skandal es gab, würde man Bill Hathly
hier finden.
    Sie wußte, daß gerade in diesen Vierteln Menschen lebten,
die nicht gut auf Weißhäutige zu sprechen waren. Manch einer war schon
verschwunden, und man hatte nie wieder etwas von ihm gehört.
    Die Gedanken an eine solche Möglichkeit erschreckten sie.
    Sie merkte, wie sie nervös wurde und mit einem Mal sagte
sie sich, daß es vielleicht falsch gewesen war, auf eigene Faust die Adresse
aufzusuchen, von der sie annahm, daß Hathly dort zu finden sei.
    Doch wen hätte sie schon einweihen können?
    Mister Hogan?
    Dann wäre das Ganze seinen offiziellen Weg gegangen, und
niemand hätte verhindern können, daß auch die Geschäftsleitung der »Overseas
Corporation« davon erfuhr.
    Was dies für Hathlys Karriere bedeutete, konnte man sich
an den Fingern einer Hand abzählen.
    Nein, es war schon

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