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065 - Corrida der Dämonen

065 - Corrida der Dämonen

Titel: 065 - Corrida der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Rund zur einen
Hälfte aus. Die noch einigermaßen erhaltenen Zuschauertribünen lagen im tiefen
Schatten.
    Quarmo Lipiades' Blick irrte in das Dunkel hinüber.
    Dort bewegte sich etwas.
    Drei weitere Personen hatten die ungewöhnliche Corrida
verfolgt.
    Die drei Hohen Priester der Göttin Rha-Ta-N'my erwarteten
die Meldung der Zurückgekehrten.
    Die vier Vermummten benutzten den schmalen Weg zwischen
den beiden unteren Sitzplätzen, während Quarmo mit hängendem Kopf in die Mitte
der Arena ging. Im Schatten gegen einen mannshohen, einzelnen Stein gelehnt,
stand der Torero.
    Die riesige Maske vor seinem Gesicht war nur zu ahnen.
    Quarmo Lipiades preßte die Lippen zu einem schmalen
Strich zusammen. Er fieberte. Er wußte, daß er einen Fehler begangen hatte.
    Die vier Vermummten waren zu den wartenden drei
Hohenpriestern gestoßen. Diese drei unterschieden sich von den vier Begleitern
dadurch, daß sie auf der spitz zugeschnittenen Kapuze noch eine Haube sitzen
hatten, die wie aus goldfarben angestrichenem Stroh wirkte. Dieser Helm reichte
bis zu den Ohren herab.
    Eine Stimme hallte durch die Nacht, der der bleiche Mond
in dieser fast menschenleeren Arena eine gespenstische Atmosphäre verlieh. »Du
hast das Ritual unterbrochen!« Die kraftvolle Stimme wurde durch die
vorgezogene Kapuze gedämpft.
    »Zum erstenmal ist es einem Außenstehenden gelungen zu
entkommen. Es wird harte Strafe nach sich ziehen.«
    »Er wird sich im Urwald verirrt haben. Er ist fremd
hier!«
    Quarmo Lipiades versuchte seiner Stimme Kraft und
Selbstsicherheit mitzugeben. »Er wird den Urwald nicht überleben.«
    »Wie konntest du das Tor öffnen?« hallte die Frage durch
die Nacht.
    Der Indio hob den Blick. Die Gruppe der Vermummten wirkte
verloren auf den halbzerfallenen Rängen. Die dunklen Körper hoben sich kaum vom
nachtschwarzen Hintergrund ab.
    »Der Balken war heruntergerutscht. Er hat sich aus der
Halterung gelöst. Das Tor ging von selbst auf«, versuchte er sich zu
rechtfertigen.
    »Dann hättest du besser aufpassen sollen!« herrschte ihn
der mittlere der drei Hohen Priester mit den goldenschimmernden Helmen an. »Du
bist der Wächter. Du hast dein Leben in den Dienst von Rha-Ta-N'my gestellt,
vergiß es nie! Der Fremde hatte alle Weihen empfangen, um Rha-Ta-N'my als
gefälliges Opfer nach den vorgeschriebenen Riten vorgestellt zu werden.
    Durch die Unterbrechung kann es zu einer Lücke in dem
Plan kommen, der bis in alle Einzelheiten vorbereitet ist und an mehreren Orten
zur gleichen Zeit ausgeübt wird. Durch Fahrlässigkeit sind wir schuldig
geworden – bist du schuldig geworden, Quarmo Lipiades!«
    Es war der Stimme anzuhören, daß Lipiades' Tod eine beschlossene
Sache war.
    »Habt Gnade mit mir! Ich werde es wiedergutmachen!«
flehte er und wich langsam Schritt für Schritt zurück.
    »Gutmachen? Wie?«
    »Ich werde den Flüchtling finden, damit das Ritual
beendet werden kann.«
    Einige Sekunden lang herrschte tiefes Schweigen nach den
hallenden Worten des Indios.
    »Gut!« antwortete ihm die Stimme des Sprechers der
Priester.
    »Wir werden dir entgegenkommen, weil du bisher treu
gedient und alles getan hast, was man von dir verlangte. Geh' und such'
    Rha-Ta-N'mys Opfer und schaff' es hierher! Wir geben dir
zweimal vierundzwanzig Stunden Zeit. Morgen abend, wenn das Mondlicht die erste
Reihe dieser Ränge berührt, und auch übermorgen zur gleichen Zeit werden wir
hier auf dich warten.«
    Quarmo Lipiades nickte und starrte wie hypnotisiert auf
den silbernen, kalten Lichtstreifen, der unterhalb der ersten Rangreihe lag und
langsam den Schatten auch von dieser Seite der Arena vertrieb. Die flammend
roten Umhänge der Priester wirkten wie Blutflecke im hellen Licht.
    »Ich werde alles wiedergutmachen.«
    »Stell' es dir nicht zu leicht vor«, erhielt er als
Antwort.
    »Solltest du das vorbereitete Opfer nicht finden, dann
weißt du, was dir geschieht. Und es hat keinen Sinn, auch nur eine Flucht zu
versuchen. Denn Rha-Ta N'my, die Göttin der Dämonen, wird immer und überall den
Ungetreuen finden und vernichten!«
     
    ●
     
    »Good Morning, die Herrschaften!«
    Bill Hathly, frischrasiert und frohgelaunt, nickte den
Angestellten seines Büros zu. Sein strahlendes Lächeln wirkte heute morgen noch
bezwingender, als es sonst der Fall war. Kein Mensch hatte während der zwei
Jahre von Hathlys Anwesenheit im Büro den leitenden Angestellten je schlecht
gelaunt erlebt.
    Mit seinen zweiundvierzig Jahren stand er auf

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