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065 - Corrida der Dämonen

065 - Corrida der Dämonen

Titel: 065 - Corrida der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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auf Reisen befand.
    Kein Mensch auch brachte Miguel Baranja mit Raymondo
Camaro in Verbindung.
    Miguel Baranja aber war eine weitere Gestalt im
Repertoire des unheimlichen Señor Camaro.
    Unter dem Namen Baranja war das Flugzeug angemeldet.
    Am Nachmittag startete die kleine einmotorige
Sportmaschine vom Flughafen von Mexico City angeblich zu einem Flug nach
Prograso, einem Ort direkt an der Küste der Halbinsel Yucatan. Er lag rund
achthundert Meilen von Mexico City entfernt.
    Doch diese Angabe stimmte nicht.
    Der Mann hinter dem Steuerknüppel der Maschine brachte
die geheimnisvolle Fracht im Schrankkoffer in die Nähe von Campeche, wo die
Arena lag.
    Miguel Baranja alias Raymondo Camaro hatte die Absicht,
die PSA-Agentin den Tod der dämonischen Corrida sterben zu lassen.
     
    ●
     
    Als sie die Augen aufschlug, wußte sie zunächst nicht, wo
sie sich befand.
    Morna lag auf dem Boden. Die Erde war hart. Aber es war
nicht die Küche der alten Rosana, wo das Unheil seinen Lauf genommen hatte.
    Jetzt befand sie sich im Freien.
    Sie hob den Blick. Sterne funkelten am Himmel. Das Rund
einer alten, baufälligen Arena umgab sie.
    Ihr Herz pochte.
    Es gab nur Andeutungen über das unheimliche Ritual. Die
dazu auserwählt waren, hatten es nicht überstanden. Und die Augenzeugen, die es
wissen mußten, schwiegen.
    »Und nun laufen Sie um Ihr Leben!« Die Stimme war direkt
schräg hinter ihr.
    Morna warf den Kopf herum.
    Sie starrte in eine abscheuliche, furchterregende Fratze.
    Ein leibhaftiger Dämon schien der Hölle entsprungen zu
sein!
    Die Gestalt vor Morna war in ein grelles Phantasiekostüm
gekleidet. Das Gesicht war dunkel und bösartig, abstoßend und häßlich, hatte
etwas von einem Drachen und etwas von den schaurigen Götzenfiguren der alten
Mayas an sich.
    Dieser Dämon sprach sie an. Und er bedrohte sie. In einem
breiten Gürtel steckten mehrere Banderillas, die mit farbigen Fähnchen
versehenen Wurfspieße, wie sie beim Stierkampf Verwendung fanden. In der
Rechten hielt der Unheimliche einen, langen, blitzenden Degen.
    Sie damit bedrohend, näherte er sich ihr. Morna wich
zurück, und instinktiv tat sie in dieser Sekunde genau das, was jede
PSA-Agentin, jeder PSA-Agent ebenfalls an ihrer Stelle getan hätte: sie tastete
mit der Rechten nach der kleinen goldenen Weltkugel und drückte den winzigen
Kontaktknopf, der die Miniatursendeanlage in Betrieb setzte.
    Der starke Sender war aktiviert. Und damit wurde von den
winzigen, hochwertigen Mikrofonen jedes Geräusch aufgenommen, in Funkwellen
umgesetzt und Tausende von Meilen weiter wieder in akustisch wahrnehmbare
Geräusche und Laute umgesetzt.
    Morna Ulbrandson kam langsam aus der Hocke in die Höhe
und ließ ihr unheimliches Gegenüber nicht aus den Augen. Ihr Gesicht hatte an
Farbe verloren, und durch das Licht des aufkommenden Mondes wirkte ihr Antlitz
geisterhaft.
    »Ich werde Sie töten! Es wird mir eine Genugtuung sein,
Ihre Neugierde auf diese Weise zu stillen!«
    Die Stimme des furchteinflößenden Toreros dröhnte in
ihren Ohren. Sie nahm alles noch viel stärker, viel intensiver wahr, als dies
normalerweise der Fall war. Gleichzeitig fühlte sie, daß ihr Reaktionsvermögen
beeinträchtigt war. Die Wirkung des Betäubungsmittels, das mit einem winzigen
Pfeil in ihren Körper geschleust worden war, ließ nicht sofort nach.
    Sie taumelte, als sie ging. Immer ihren Widersacher im
Auge, wich sie zurück. Sie wollte sehen, was er mit den Banderillas machte, und
mit dem Degen.
    »Sie opfern mich Rha-Ta-N'my?« fragte sie, und Morna
erschrak vor ihrer eigenen Stimme. Sie klang schwach und farblos.
    »Ja!«
    Die Schwedin biß sich auf die blassen Lippen, daß die
Eindrücke der Zähne deutlich zu sehen waren.
    Dieses Gespräch wurde in New York empfangen. Sobald eine
einlaufende Funkbotschaft von den Computern registriert und als brisant erkannt
wurde, erhielt X-RAY-1 sofort eine Information, egal zu welcher Zeit.
    Für den geheimnisvollen Leiter der PSA gab es keine
Befreiung von der Aufgabe, der er sich verschrieben hatte.
    Morna begriff, was ihr Trick mit der Aktivierung des
Senders bedeutete.
    Auch Larry Brent würde so reagiert haben, wäre er in
diese Lage geraten! Aber offensichtlich war dies nicht der Fall.
    X-RAY-3 hatte nicht um sein Leben laufen müssen und war
nicht dem Degen dieses dämonischen Toreros zum Opfer gefallen!
    Schritt für Schritt wich sie zurück, um dem Gegner keine
Gelegenheit zu geben, zuzustoßen und zu treffen.
    Der Torero

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