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0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

Titel: 0654 - Wo Deborah den Teufel trifft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hoffte, dass diese Packung ein Prototyp gewesen und das Zeug nicht in Serie hergestellt worden war.
    Aber ich hörte etwas.
    Hufschlag…
    Leicht klappernd und von der rechten Seite her kommend. Ich war irritiert, aber irgendwo in meiner Erinnerung sprang so etwas wie eine Klappe auf.
    Hufschlag?
    Das musste etwas zu bedeuten haben. Und zwar war es kein normaler Reiter, der den Weg abritt.
    Das wusste ich einfach, das sagte mir mein Gefühl. Ich wollte dem Reiter auch nicht unbedingt in die Quere laufen und suchte nach einem passenden Versteck.
    Zu spät.
    Auf einmal war er da.
    Und als ich ihn sah, da stockte mir der Atem…
    ***
    Ich hatte zu früh triumphiert. Zwar lebte Mason Rafferty nicht mehr, aber sein zweites Ich hatte nach seinem Tod die fürchterliche Schattenwelt oder das Pandämonium verlassen und war in der normalen menschlichen Dimension erschienen.
    Die Gestalt faszinierte mich und stieß mich auch gleichzeitig ab. Er ritt sehr langsam, die Beine des schwarzen Pferdes bewegten sich im Zeitlupentempo, bei jedem Aufsetzen eines Hufs erklang das hohle Klappern. Die Gestalt passte nicht in diese Welt. Da war einfach ein Vorhang aufgerissen worden, der die Dimensionen trennte und nun den Schrecken entlassen hatte.
    Pferd und Reiter bildeten ein wandelndes Denkmal, eine fest zusammengefügte Einheit. Über den Körper des Reiters war ein Mantel gezogen worden. Die hoch gestellte Kapuze bedeckte nur ein Drittel des Kopfes. Das Gesicht mit den roten Augen war mir zugewandt.
    Ich hatte mich wieder zurückgezogen und hockte im Schutz des Jaguars, der bereits einen Schatten warf. Ob mich der Reiter entdeckt hatte, wusste ich nicht. Er jedenfalls ritt weiter und hatte auch ein Ziel.
    Es war der Tote!
    Ich rührte mich nicht, obwohl meine Gedanken rasten. Was ich hier erlebte, war eigentlich unvorstellbar. Da bewegte sich das zweite monsterhafte Ich eines Menschen auf das erste zu, das nicht mehr lebte und als Leiche dalag.
    War dieses zweite Ich dreidimensional existent oder nur noch ein feinstoffliches Wesen?
    So genau konnte ich es nicht erkennen. Jedenfalls setzte es seinen Weg fort.
    Erst dicht neben dem Toten stoppte der Gaul. Mir fehlte das Klappern der Hufe beinahe.
    Ich wartete ab, den Blick auch auf die gefährliche Lanze gerichtet, die der Schattenreiter bei sich trug. Sie hatte nicht nur die Spitze, sondern war auch mit der Klinge versehen, dessen scharfe Seite einen bläulichen Widerschein abgab.
    Der Reiter stieg vom Pferd. Kein Laut war zu hören. Er stützte sich auf seiner Lanze ab, dann senkte er den Kopf. Aus seinen glühenden Augen starrte er den Toten an.
    Das genau war der Moment, als ich mich aus meiner Deckung löste. Ich schraubte mich langsam hoch und ging mit ebenso langsamen Schritten dem Unheimlichen entgegen.
    Der Schattenreiter ließ mich kommen. Obwohl er mich gehört haben musste, kümmerte er sich nicht um mich. Erst als ich nur zwei Körperlängen von ihm entfernt war, richtete er sich auf, drehte seinen Kopf, sodass ich in die Glutaugen schauen konnte.
    Sie bewegten sich. Mir kam es vor, als würden sie unterschiedlich stark aufflackern. Tief in den Pupillenschächten dunkel, weiter vorn um eine Idee heller.
    Es geschah zunächst nichts.
    Aus den Erzählungen der Frauen wusste ich, dass sie sich beim Treffen mit dieser Schreckgestalt unterhalten hatten. Das zweite Ich des Mason Rafferty redete also die Sprache der Menschen.
    »Es ist nicht deine Welt«, sagte ich.
    Er richtete sich auf. Normalerweise hätte man ihn als Sitzgröße bezeichnet, kaum größer als Myxin.
    Und doch strahlte er etwas ab, das ich nicht unterschätzen durfte.
    Es war ein Gruß aus der Welt des Schreckens, dem Reich der Albträume. Jessica hatte davon ebenfalls gesprochen. Da hatte sich ihr zweites Ich angefühlt wie von einem kalten Ring umgeben. Etwas Unerklärliches, das alles aus ihr heraussaugte, was noch positiv war, und ich merkte dieses ebenfalls.
    Mein Blick fiel auf das Kreuz!
    War es dunkler geworden? Hatte das Silber an Glanz verloren und war die Kraft auch deshalb weniger geworden? Mit hundertprozentiger Sicherheit konnte ich es nicht sagen, aber ich hatte den Eindruck und merkte auch an mir selbst, dass etwas nicht stimmte.
    Zugleich erhielt ich die Antwort von der Gestalt. Sie war nur ein Flüstern, vergleichbar mit dem scharfen Raunen des Windes. »Du kannst nicht beide töten. Wer einmal den Weg gefunden hat, der wird in den Träumen als das Geschöpf weiterleben, als das er sich einmal

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