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0655 - Der letzte Magier

Titel: 0655 - Der letzte Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht viel über die Laren", sagte er. „Ich komme nicht an sie heran."
    „Aber Sie müssen doch eine Meinung haben!" entrüstete sich Bull.
    „Das Selbstverständnis der Laren scheint nicht größer zu sein als das der Menschen", antwortete Kayndell ungerührt. „Schon aus diesem Grund würde ich es für verhängnisvoll halten, wenn der Großadministrator auf Konfrontationskurs gehen würde."
    „Sie unterstützen also Rhodans Pläne?" wollte Tifflor wissen.
    „Wie kann ich sie unterstützen, solange ich sie nicht kenne?"
    „Wir können nicht untätig bleiben", sagte Rhodan. „Die Laren erwarten von uns, daß wir gegen Atlan vorgehen. Wir haben bereits einen Plan entwickelt. In der Nähe des Wega-Systems werden einige Schiffe der Solaren Flotte das Fluchtschiff Atlans stellen und angreifen. Es wird zu einem echten Gefecht kommen, bei dem Atlan im letzten Augenblick mit einem Beiboot entkommen kann."
    Kayndell starrte auf seine Fingernägel.
    „Man sollte die Dummheit unserer Gegner nicht übermäßig strapazieren, das wäre sicher ein Fehler."
    „Sie sind also dagegen?" fragte Rhodan.
    „Ich habe keinen Alternativvorschlag", sagte Kayndell.
    „Wir müssen etwas tun, um das Vertrauen der Laren nicht zu verlieren. Das heißt: Eigentlich vertrauen sie ja nur Ihnen."
    „Es ist ein gefährliches Spiel", gab Rhodan zu. „Aber ein fehlgeschlagener Angriff ist immer noch besser als Tatenlosigkeit."
    Im weiteren Verlauf der Diskussion erkannte Kayndell zu seinem Erstaunen, daß niemand wirklich gegen Rhodans Pläne stimmen wollte. Aber die Stimmung war gereizt und nervös.
    Die unterschwellige Furcht vor einem vernichtenden Schlag der Laren gegen das Solare Imperium war überall spürbar.
    Ich beginne, Menschen zu studieren! dachte Kayndell grimmig.
    Dabei hätte er sich mit den Laren beschäftigen sollen. Aber wie, so überlegte der Kosmopsychologe, sollte er an ein solches Wesen herankommen?
    Bisher war Kayndell darauf angewiesen, seine Studien nach den allgemein vorliegenden Daten zu betreiben.
    „Ich weiß, was die Laren beabsichtigen", sagte Rhodan abschließend. „Sie wollen, daß ich vor den Augen der Galaxis einen meiner besten Freunde töte. Damit wäre ich endgültig als ihr Handlanger abgestempelt."
    „Die Galaxis wird so oder so eine schlechte Meinung von ihrem Ersten Hetran haben", sagte Reginald Bull. „Denn vor den Augen der Öffentlichkeit mußt du zum Verräter an Atlan werden."
    Kayndell hatte nicht gewußt, bis zu welch hohem Maß zwischenmenschliche Beziehungen bei den gegenwärtigen Ereignissen eine Rolle spielten. Vor allem die Zellaktivatorträger, die sich bereits seit Jahrhunderten kannten, besaßen besondere Beziehungen zueinander.
    Kayndell bezweifelte, ob Rhodan oder Bull in der Lage waren, in dieser Situation mit kühlem Kopf zu handeln. Und gerade gegenüber den Laren wäre das außerordentlich wichtig gewesen.
    Die Laren, das glaubte Kayndell bereits herausgefunden zu haben, ließen sich von Tatsachen beeindrucken. Für diese Wesen galten feststehende Daten.
    „Die Laren erwarten, daß wir uns persönlich an dieser Jagd auf Atlan beteiligen", fuhr Rhodan fort. „Eine Suchflotte ist bereits unterwegs. Wir werden uns mit der MARCO POLO an diese Einheiten anschließen."
    „Wie wollen wir glaubhaft machen, daß wir ausgerechnet vor dem Wega-System mit Atlan zusammenstoßen?" fragte Deighton.
    „Es muß so aussehen, als hätte uns ein Mitglied von Atlans Gruppe einen Hinweis gegeben", erwiderte Rhodan. „Wir haben alles gut vorbereitet. Wir können den Laren nachweisen, daß es Atlans Absicht war, sich im Wega-System zu verstecken. Das wäre in den Augen der Laren sogar logisch. Das Wega-System liegt in der Nachbarschaft des Solsystems. Dort könnte Atlan sich am ehesten über die weiteren Vorgänge auf der Erde unterrichten."
    Er blickte in Kayndells Richtung.
    „Haben Sie noch irgend etwas zu sagen, Kayndell? Wie stehen die Kosmopsychologen zu dieser Sache?"
    Kayndell räusperte sich.
    „Wir müssen etwas tun, um die Laren zu besänftigen.
    Schon unser bisheriges Zögern wird ihnen verdächtig erscheinen. Es wäre das Gebot der Stunde, den Arkoniden wirklich zu verhaften und ihm den Prozeß zu machen."
    Der Kosmopsychologe spürte, daß ihn alle anderen bestürzt ansahen. Seine Worte hatten einen tiefen Schock ausgelöst - und genau das hatte er beabsichtigt.
    „Sie würden Atlan opfern?" stieß Bull fassungslos hervor.
    „Sie wissen doch, daß wir Atlan zum Tode

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