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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Bitte keine Gouvernante!
    »Wißt ihr auch, daß heute der fünfte Mai ist?« fragte Jack mißmutig. »Die anderen Kinder sind heute schon wieder in der Schule.«
    »Wie schade, wie schade!« rief Kiki, der Papagei, indem er Jacks Tonfall genau nachahmte.
    »Ach, diese furchtbaren Masern!« rief Lucy klagend.
    »Philipp brachte sie in die Ferien mit. Dann steckte sich Dina an, gab sie an mich weiter, und zum Schluß bekam sie Jack.«
    »Aber jetzt ist doch alles vorüber«, ließ sich Dina aus ihrer Ecke vernehmen. »Warum erlaubt uns der Doktor bloß nicht, zur Schule zu fahren? Er sagt, wir brauchten unbedingt Luftveränderung und müßten vorher noch ein paar Wochen an die See. Als ob wir in der Schule keine Luftveränderung hätten! Es ist wirklich zu dumm! Das Som-mersemester ist immer so nett.«
    »Ganz meine Meinung«, fiel Philipp ein. »Bestimmt wäre ich diesmal in die erste Fußballelf gekommen.« Ungeduldig strich er seinen Haarschopf aus der Stirn. »Meine Haare müßten auch endlich geschnitten werden. Ich komme mir ja schon wie ein Mädchen vor!«
    Die vier Kinder waren in den Ferien ziemlich schwer an Masern erkrankt, und besonders Jack war es recht schlecht gegangen. Bei Dina hatte sich die Krankheit noch dazu auf die Augen gelegt. Das war allerdings ihre eigene Schuld. Der Doktor hatte ihr streng verboten zu lesen, und sie hatte es trotzdem getan. Nun tränten ihre Augen unaufhörlich und waren empfindlich gegen helles Licht.
    Der Arzt hatte äußerste Schonung angeordnet. Auf keinen Fall durfte Dina schon die Schule besuchen. »Das kleine Fräulein wußte es natürlich wieder einmal besser und hörte nicht auf das, was ich sagte«, schalt er. »Sie kann von Glück sagen, wenn sie keine Brille zu tragen braucht.«
    »Hoffentlich schickt Mutter uns nicht in irgendeine gräßliche Pension«, sagte Dina. »Sie kann uns ja nicht begleiten, weil sie eine Arbeit übernommen hat. Wenn sie nur nicht auf den Gedanken kommt, uns eine Gouvernante mitzugeben!«
    »Eine Gouvernante!« rief Philipp empört. »Ohne mich, kann ich nur sagen! Na, wenn sie erst merkt, daß ich weiße Mäuse abrichte, wird sie sowieso nicht bei uns bleiben.«
    Philipp war sehr tierlieb und hatte immer irgendwelche Geschöpfe bei sich, die alles taten, was er von ihnen verlangte. Lucy glaubte fest daran, daß er sogar einen wilden Tiger im Urwald zähmen könnte. Er würde einfach die Hand ausstrecken, wenn er ihm begegnete. Und der Tiger würde sie zärtlich lecken wie ein Hund und behaglich schnurren wie eine Katze.
    Dina sah voller Abscheu zu ihrem Bruder hinüber.
    »Wenn ich auch nur eine von deinen Mäusen zu sehen kriege, schreie ich laut los!« zeterte sie.
    »Na, dann schrei!« erwiderte Philipp ungerührt. »He, Quieker, wo bist du?«
    Sogleich kam ein weißes Mäuschen aus Philipps Pull-overkragen zum Vorschein und quiekte laut, wohl um zu zeigen, daß es seinen Namen mit Recht trug.
    Dina schrie entsetzt auf. »Pfui, Philipp, das ist ja ekelhaft! Wie viele von den Dingern hast du eigentlich bei dir?
    Wenn wir nur eine Katze hätten! Dann würden sie bald verschwinden.«
    »Wir haben aber keine Katze.« Philipp stubste Quieker in den Kragen zurück.
    »Alle meine Entlein«, bemerkte Kiki, legte den Kopf auf die Seite und paßte gespannt auf, ob Quieker wieder zum Vorschein kommen würde.
    »Irrtum, Kiki! Nicht alle meine Entlein, sondern nur ein kleines Mäuschen.« Jack streckte seine Hand aus und zupfte den Papagei ein wenig an den Schwanzfedern.
    »Sag mal, Kiki, warum hast du eigentlich nicht die Masern bekommen?«
    Sich mit Jack zu unterhalten, war Kikis größte Freude.
    Er krächzte laut vor Vergnügen und bog den Kopf herunter, um sich von dem Jungen kraulen zu lassen. »Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst dir die Füße abwischen?
    Wisch die Tür ab, mach die Füße zu, wisch ...«
    »Halt, halt, da stimmt was nicht!« unterbrach Jack ihn lachend. Auch die anderen brachen in ein Gelächter aus.
    Es war zu komisch, wenn der Papagei seine Lieblingssät-ze durcheinanderbrachte. Übrigens liebte er es, die Leute zum Lachen zu bringen. Nun hob er den Kopf, stellte den Kamm hoch und begann zu schnarren wie eine Mähmaschine, die im Garten Gras mäht.
    »Laß das!« Jack gab dem Vogel einen leichten Klaps auf den Schnabel. »Hör sofort auf damit, Kiki!«
    Doch Kiki gefiel das Geräusch nun einmal. Er flog auf die Gardinenstange und spielte weiter Mähmaschine, und zwar eine, die dringend geölt werden müßte.
    Da

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