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0656 - Der Geheimnisträger

Titel: 0656 - Der Geheimnisträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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welche Belastungen er zu ertragen hatte und wie sehr er seelisch zu leiden hatte.
    Das ahnte er noch nicht. Er stand nur vor dem Fenster und sah hinaus in die unwirklich anmutende Landschaft fünftausend Meter unter der Meeresoberfläche. Sie sah aus wie die Landschaft eines fremden Planeten. Das Wasser war klar wie Kristall.
    Ein riesiger Krake kroch auf dem Grund dahin. Er hatte vielleicht noch niemals die Sonne gesehen und war in dieser Tiefe geboren worden. Hier lebte er, suchte seine Beute und sorgte für Nachwuchs. Das Leben ging weiter, und es würde niemals enden.
    Aber wie sieht es „oben" aus, dachte Atlan und zwang sich dazu, in die Realität zurückzukehren. Was wird und was kann Rhodan jetzt tun? Hotrenor-Taak, der allmächtige Beauftragte des Bundes, würde ihn anerkennen und ihm vertrauen. Der offene Konflikt würde einschlafen, der heimliche Machtkampf jedoch weitergehen. Und er, Atlan, war offiziell tot. Hingerichtet von Perry Rhodan, dem besten Freund.
    Er schrak zusammen, als hinter ihm ein Geräusch war.
    Ras Tschubai!
    Der afrikanische Teleporter lächelte entschuldigend.
    „Verzeih, Atlan, es war der bequemste Weg. Ich wollte dich nicht in deinen Gedanken stören. Es geht dir gut?"
    „Man lebt, Ras. Gibt es Neuigkeiten? Man kommt sich hier unten einsam und abgeschnitten vor."
    „Aber man ist sicher vor den Laren und ihren Spionen."
    „Das stimmt. Aber bist du sicher, daß keine Hetos-Inspektoren eingeschleust wurden? Sie sind überall."
    „Hier nicht, Atlan. Ihr Gedankengut hätte sie früher oder später verraten. Es gibt nur einen Platz im Universum, der vor ihnen sicner ist: die Para-Burg. Man müßte die Erde vernichten, um uns zu gefährden."
    „Die Fremden würden auch davor nicht zurückschrecken, wenn sie es für notwendig hielten."
    „Sie haben Vertrauen zu Rhodan -jetzt haben sie es."
    „Gibt es Nachrichten von ihm?"
    Ras Tschubai nickte.
    „Gucky will sie dir selbst überbringen. Er kommt gerade aus Imperium-Alpha. Er hat die Strecke in einem einzigen Teleportersprung zurückgelegt und mich dabei so exakt angepeilt, daß er mitten in meinem Bett landete."
    „Wo steckt er jetzt?"
    „In zehn Minuten ist er hier. Du wirst es nicht glauben, aber er hat behauptet, sich baden zu müssen. Im übrigen wirkt er ein wenig verstört, so als habe er etwas Erschütterndes erlebt.
    Aber das kann man ja bei ihm niemals richtig beurteilen.
    Jedenfalls kommt er von Rhodan, und ich bin sicher, er bringt Grüße für dich mit."
    „Hoffentlich sind es nur Grüße", murmelte Atlan und setzte sich in den bequemen Sessel unmittelbar vor dem Fenster. „Ich erwarte ihn."
    Ras nickte.
    „Ich werde es ihm mitteilen. Bis später."
    Atlan starrte wieder hinaus in die Unterwasserlandschaft.
    Gucky war also zurückgekehrt. Nur ein Teleporter konnte sich noch unentdeckt auf der Erde bewegen. Alle Transmitter wurden von den Laren kontrolliert und ihre Leistungen angepeilt und gemessen. Somit wurden die Teleporter zu den letzten zuverlässigen Nachrichtenübermittlern Terras. Und zum Glück konnten sie auch noch andere Personen transportieren.
    „Da bin ich!" piepste der Mausbiber und riß Atlan aus seinen Gedanken. Er kam näher. „Darf ich mich setzen?"
    „Setz dich! Du kommst aus Imperium-Alpha?"
    Der Mausbiber nahm umständlich Platz und betrachtete eine Weile die Landschaft hinter dem Fenster. Obwohl die Para-Burg noch tief unter dem eigentlichen Meeresboden lag, in einem Bergsockel eingeschlossen, war der Blick ins Wasser an dieser Stelle frei. Man sah in einen flachen Graben, dessen eine Steilwand zugleich die Begrenzung der Burg war.
    „Ich soll dich von Perry grüßen, Atlan. Er hofft, daß es dir gutgeht und du ihm die Geschichte von gestern nicht weiter übelnimmst. Sie war notwendig. Er meint, hier bist du sicher, wenn dir die Untätigkeit auch nicht passen würde."
    „Da hat er recht, Gucky. Wenn auch meine Hinrichtung nicht echt war, so bin ich jetzt so gut wie tot, ausgeschaltet und auf Eis gelegt. Wenn die Laren das Täuschungsmanöver auch nur ahnen, ist alles verloren."
    „Bis jetzt haben sie keine derartigen Vermutungen, im Gegenteil. Dein qualvoller Tod hat sie zutiefst beeindruckt - leider aber auch solche, die besser nicht Zeuge des Geschehens geworden wären. Sie werfen heute Perry Mord und Verrat an seinem besten Freund vor."
    „Das läßt sich nicht vermeiden, und eines Tages, wenn die Wahrheit ans Tageslicht kommt, werden sie begreifen, daß es keine andere Lösung des

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