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0657 - Angst vor dem roten Phantom

0657 - Angst vor dem roten Phantom

Titel: 0657 - Angst vor dem roten Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesprochen, Kirtu. Dann kann ich davon ausgehen, dass das rote Phantom noch existiert. Aber nicht als rotes Ungeheuer, sondern als eine bestimmte Frau.«
    »Möglich…«
    »Ist sie es? Ist Ivana das rote Phantom, Kirtu? Das will ich jetzt von dir wissen!«
    Ich hatte ihn bewusst angesprochen, tatsächlich aber gehofft, von der Frau die Antwort zu bekommen. Das trat auch ein. »Ja, John Sinclair, ich bin das rote Phantom!«
    »Dann zeige dich!«
    Und sie kam.
    Wer mit einem spektakulären Auftritt gerechnet hätte, der sah sich getäuscht. Zwar hatte sie es geschafft, ihrer Stimme einen ungewöhnlichen Klang zu geben, doch wie sie auf uns zuschritt, das sah lässig und gleichzeitig entspannt aus. So wie sie ging eine Frau, die genau wusste, was sie wert war und die sich auch als Siegerin sah.
    Nicht einmal die Kleidung hatte sie gewechselt. Sie trug weiterhin den grauen, vorn offen stehenden Mantel, die weiße Bluse darunter, den modischen Rock.
    Das dunkle Haar glänzte und die darin steckende Klammer zeigte die Farbe des dezenten Lippenstifts.
    Eine Lady - aber auch ein Phantom? Ein Mörder?
    Schwer vorstellbar, aber ich ließ mich nicht täuschen und wartete auf ihre Erklärung.
    »Du glaubst mir nicht, John?«
    »Es fällt mir schwer.«
    »Ja, einem Außenstehenden immer. Du hättest meinen Rat befolgen sollen. Ich habe dich bei unserem zweiten Treffen nicht getötet, obwohl ich es hätte tun können. Ich schonte dich also, aber das werde ich jetzt nicht mehr tun. Ich kann dich nicht mehr schonen. Die Zeiten sind vorbei. Das rote Phantom ist beschworen worden und es kann als Rächer nur immer dann auftreten, wenn sich in der Mitte der Sippe eine Königin befindet, eine Person, die von der Abstammung her als Königin geeignet ist.«
    »Das bist du?«
    »Ich bin es tatsächlich. Eine meiner Urahninnen war eine große Zigeunerkönigin. Sehr mächtig, hoch angesehen. Ihr gelang es, den Weg in die Zwischenwelt zu finden, wo sich die Geister aufhalten und damit beschäftigt sind, die Erde und die Menschen zu beobachten. Sie flehte die Geister der Zwischenwelt um Hilfe an, wenn sie einmal gebraucht werden sollten. Und die Geister zeigten sich gnädig. Sie schickten das rote Phantom, einen aus ihrer Mitte, der dafür sorgen würde, dass jedwedes Leid der Sippe schrecklich gerächt wird. Es ist immer da gewesen, nur nicht sichtbar. Man musste es beschwören. Zusammen mit Kirtu habe ich es getan, als man ein Kind tötete. Die alten Regeln verlangen Rache. Auch Rache an denjenigen Personen, die uns bei unserem Vorhaben im Wege stehen. Es sind Männer gestorben, es werden noch mehr sterben, auch du, denn es gibt keine Waffe gegen das rote Phantom.«
    Ich hatte schon den Mund offen, um etwas zu sagen, aber sie redete schnell weiter. »Verlass dich nicht auf dein Kreuz, John Sinclair. Du wirst es damit nicht schaffen. Der Dolch hat es nicht geschafft, er hat den Geist aus der roten Kleidung vertrieben, das ist alles. Aber er ist noch hier, er ist vorhanden, das schwöre ich dir.«
    »Steckt er denn in dir, Ivana?«
    »Nein, nicht in mir. Ich bin nur der Mittler. Ich habe schon immer vermittelt, wenn dir das etwas sagt. Ich erscheine und gehe wieder. Ich merke, wenn jemand Hilfe braucht. Verstehst du…?«
    »Allmählich fange ich an«, gab ich murmelnd zurück. »Du hast schon immer geholfen.«
    »Richtig.«
    »Auch schon vor fünfzig Jahren und noch länger?«
    »So ist es.«
    »Dann bist du zwar Ivana, aber gleichzeitig noch mehr. Eine Person, die einmal die Zigeunerkönigin war und wohl niemals starb oder sterben konnte.«
    »Nein, ich bin kein Zombie, wenn du das so sehen wirst. Irgendwie hast du schon Recht, denn die Zigeunerkönigin wird immer wiedergeboren. Reinkarnation heißt es doch. Ich bin die Siebte in der langen Ahnenkette und nur die Person, die wiedergeboren wird, bekommt das Wissen um den roten Rächer und um dessen Beschwörung. Andere nicht, mein Freund. So bleiben wir immer die Ausnahmen.«
    »Dann gibt es zwei. Du und der Geist!«
    »Erfasst, John Sinclair.«
    »Wo könnte er denn sein?«, fragte ich und fügte ein Lächeln hinzu. »Ich würde ihn gern sehen. Oder habe ich ihn durch meinen Treffer mit dem Dolch doch vernichtet?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Wo hält er sich versteckt?«
    Sie lächelte. »Es ist sein altes Versteck. Es ist ein Ort, wo er sich immer zurückziehen kann, wenn es sein muss, und er wird hervorkommen, wenn er es für richtig hält.«
    »Ich möchte ihn jetzt sehen.«
    »Du wirst

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