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0657 - Angst vor dem roten Phantom

0657 - Angst vor dem roten Phantom

Titel: 0657 - Angst vor dem roten Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unruhig seine Hände. »Ich weiß es auch nicht. Aber es ist etwas da, das nicht jeder Mensch besitzt. Ich spüre es genau. Du bist nicht so wie die anderen. Da steckt noch einiges tief in dir, von dem du vielleicht nichts weißt. Eine Kraft…«
    »Möglich.«
    »Ja, wer bist du?«
    »Jane Collins.«
    »Und wer noch?«
    »Tut mir Leid. Ich bin keine zweite Person. Ich lebe auch nicht auf zwei Ebenen. Ich kann mich nicht verdoppeln…«
    Yago hatte den Kopf schief gelegt. »Und trotzdem merke ich die gleiche Strömung wie bei Ivana. Ja, es gibt zwischen euch eigentlich keine Unterschiede. Auch sie strahlt etwas Fremdes ab. Es ist wie eine Erinnerung, die mich überfallen hat. Du und Ivana - irgendwo seid ihr euch gleich. Nur weiß ich nicht…«
    »Dann sollten wir sie selbst fragen«, meinte Jane. »Oder erzähle du mir von Ivana.«
    »Sie stammt aus einem sehr alten Geschlecht«, flüsterte Yago. Sein Gesicht nahm einen sehr versonnenen und irgendwie entrückten Ausdruck an. »Sehr alt ist das Geschlecht, aus dem viele Persönlichkeiten hervorgegangen sind. Eine ihrer Vorfahren ist damals zur Schwarzen Zigeunerkönigin gekürt worden. Eine mächtige Frau, kann ich dir sagen. Eine Person, die auch Blicke in die Welt der Dämonen werfen konnte, die sogar das Zwischenreich liebte. Es gab Menschen, die für diese Frauen einen bestimmten Namen hatten.«
    »Hexe?«, fragte Jane.
    »Ja, Hexe.« Er nickte heftig. »Darauf wollte ich hinaus. Ivana und du, ihr strahlt etwas ab. Ich kann mir vorstellen, dass auch du zu den Hexen zählst.«
    »Ich war eine«, gab Jane zu.
    Yago sah aus, als wollte er ihr gleich um den Hals fallen. Er freute sich diebisch. »Ich wusste es, ich habe es gespürt.« Bei jedem Wort stieß sein Arm vor und dann wieder zurück. »Ja, ich habe es sehr genau gespürt, das kann ich dir sagen.«
    »Und wie stehst du zu mir?«
    Sein Gesicht verklärte sich. Der scharfe Ausdruck verschwand und schuf einem nahezu kindlichen Platz. »Ich liebe Hexen. Ich mag sie deshalb, weil sie mich lehren können, wie man in die anderen Reiche gelangt. Ich muss mich bei dir entschuldigen, dass ich dich angriff, aber ich wusste leider zu spät Bescheid.«
    »Macht nichts«, sagte Jane. »Ist ja noch mal gut abgelaufen. Ich möchte dir einen Vorschlag machen.«
    »Wie soll ich dich anreden? Warst du auch einmal eine Hexenkönigin oder gab es in deinem Ahnenkreis…«
    »Keine Sorge, damit bin ich nicht belastet. Du kannst mich Jane nennen. Einfach nur Jane.«
    »Sag das nicht.« Er verbeugte sich. »Es ist ein schöner Name. Ein sehr schöner.«
    »Danke. Darf ich meine Waffe an mich nehmen?«
    »Bitte.«
    Jane hob das blanke Schwert auf, ließ ihre Pistole verschwinden und sah sich wie in einem Spiegel.
    Die Umrisse ihres Gesichts zerfaserten, als würden sie von der Fläche allmählich aufgesaugt werden.
    Irgendetwas stimmte nicht mit dieser Waffe. Jane glaubte auch, ein gewisses Kribbeln zu spüren, das vom Griff her durch ihre Hand lief und sich innerhalb der Klinge ausbreitete.
    Woher stammte die Waffe?
    Yago hatte Janes Unsicherheit bemerkt. »Ist etwas nicht in Ordnung?«, fragte er und seine Stimme hörte sich dabei besorgt an.
    »Schon, ja, aber…«, Jane hob die Schultern. »Ich hätte gern gewusst, von wem die Waffe stammt. Wer hat sie dir gegeben?«
    »Ivana!«
    »Was?«
    »Ja, Jane, ja.« Yago nickte heftig. »Sie gab mir die Waffe, damit ich sie in Ehren halte. Sie ist etwas Besonderes, denn sie stammt von einem uralten Spiegel, den die Zigeunerköniginnen früher besessen haben. Der Spiegel ist leider zerstört worden, doch eine Scherbe wurde weitergegeben. Ein Stück Vergangenheit und auch sehr mächtig, wie mir Ivana gesagt hat. Ich verwahre sie gut. Ich hätte sie auch niemals aus der Hand gegeben, wenn ich bei dir nicht das gleiche Fluidum gespürt hätte wie bei Ivana. Die Hexenkräfte sind zu…«
    »Schon gut«, sagte Jane. Für ihren Geschmack redete der Knabe zu viel. »Ich möchte dich noch nach Ivana fragen.«
    »Gern.«
    »Sie ist ja zu John gekommen, um ihn zu warnen. Das weißt du, Yago, nicht wahr?«
    »Sicher.«
    »Dann wird sie auch über das rote Phantom sehr genau Bescheid wissen. Wenn du mich zu ihr führst, könnte sie mir erklären, was es mit dem roten Phantom auf sich hat und…«
    Das Lachen des Mannes gefiel Jane überhaupt nicht. Sie sprach nicht mehr weiter und wartete, bis sich Yago beruhigt hatte.
    Das geschah nach einem tiefen Luftholen. Er japste noch einmal, dann schaute er

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