0663 - Leticron, der Überschwere
Arm davongetragen. Sie störte ihn kaum. Er fühlte sich besser. Als er das von den Laren ausgeschickte Beiboot betrat, befand er sich sogar in einer gewissen Hochstimmung. Er wußte, daß die Entscheidung jetzt bald fallen würde.
Die Überschweren an Bord seines Schiffes hatten ihn geradezu enthusiastisch verabschiedet. Sie wußten, daß sie sich von einem Ersten Hetran mehr versprechen konnten als von einem Corun of Paricza.
Paricza ...
Leticron gestand sich ein, daß er diese Welt schon fast vergessen hatte. Er würde so schnell nicht wieder dorthin zurückkehren. Als Erster Hetran würde er viel Arbeit bekommen, denn der Mutant wollte sich in der selbstgewählten Rolle alles andere als passiv verhalten. Er würde den Laren zeigen, wozu ein entschlossener Mann fähig war.
Zwei Laren erwarteten ihn im Innern des Beibootes.
„Wir müssen Sie nach Waffen durchsuchen", sagte einer von ihnen.
Leticron breitete breitwillig die Arme aus.
„Bedienen Sie sich. Ich habe, die Anweisungen Hotrenor-Taaks genau befolgt."
Es gab nichts zu beanstanden. Leticron warf einen Blick auf die Pneumosessel und verzog das Gesicht. Er würde den kurzen Flug stehend erleben. Die Sitze der Laren waren nicht für einen so großen Überschweren wie ihn konstruiert.
Leticron stellte seinen beiden Begleitern keine Fragen, sie würden ihm doch nicht darauf antworten.
Der entscheidende Mann war der Verkünder der Hetosonen, Hotrenor-Taak.
Als das kleine Raumschiff von der strahlenden Außenhülle des großen SVE-Raumers aufgesogen wurde, unterzog sich Leticron einer schnellen Selbstkontrolle. Er konnte keine Schwächen feststellen. Eine gewisse Erregung war nur natürlich. Auch seine Gegner würden davon betroffen sein.
„Es ist soweit", sagte einer der beiden Laren.
Leticron nickte und begab sich zum Ausgang. Er trat durch eine Art Energieschleuse. Die Helligkeit im Innern des großen Larenschiffes blendete ihn. Als er sich an die neue Umgebung gewöhnt hatte, sah er Hotrenor-Taak auf sich zukommen.
„Willkommen an Bord!" rief der Lare.
Leticron ließ sich durch die Freundlichkeit dieses Wesens nicht täuschen. Er merkte, daß seinen parapsychischen Fähigkeiten Grenzen gesetzt waren. Hotrenor-Taak würde sich nicht so leicht beeindrucken lassen. Der Überschwere spürte, daß der andere ihn nicht mochte. Er wußte nicht, wodurch die Abneigung hervorgerufen wurde, und er zwang sich, keinen Gedanken daran zu verschwenden. Der Lare würde sich einer vernünftigen Entscheidung nicht widersetzen.
„Kommen Sie!" sagte Hotrenor-Taak barsch. „Es wird Zeit."
„Ist schon einer der anderen hier?"
„Spanger!"
„Und die anderen?"
„Später!" Es war deutlich zu merken, daß Hotrenor-Taak ungeduldig war. Er wollte jetzt nicht mehr sagen.
Leticron folgte dem Laren in die Zentrale. Seine Blicke fielen auf eine Ansammlung häßlicher Körper, die sich ineinander verkrallt hatten und von der Decke hingen. Unwillkürlich blieb er stehen.
„Hyptons!" klang die Stimme des Larenführer auf. „Angehörige des Konzils. Sollten Sie Erster Hetran werden, müssen Sie auch mit diesen Wesen zusammenarbeiten."
„Bilden Sie ein Kollektiv?"
„Es ist zu kompliziert, um es Ihnen jetzt zu erklären", erwiderte Hotrenor-Taak. „Gehen wir weiter."
Inmitten der Zentrale stand ein großer, eckig aussehender Mann. Er blickte Leticron aufmerksam entgegen. Der Mutant ließ seine parapsychischen Ströme auf den Fremden eindringen.
Der Mann lächelte.
„Ich dachte mir, daß Sie ein Mutant sind, Leticron!" sagte er.
„Doch diesmal haben Sie Pech. Ich bin ein Anti. Ihre Fähigkeiten sind völlig nutzlos. Wie gefällt Ihnen das? Sie haben alle Siege mit diesen Fähigkeiten errungen, nicht wahr? Was wollen Sie jetzt tun?"
Der Schock traf Leticron schwer. Die Überrumpelung war dem anderen perfekt gelungen.
Leticron hörte das Dröhnen des eigenen Herzschlags in den Ohren. Er war wie gelähmt.
„Ich bin Spanger", fuhr der Fremde fort. „Bisher hatten Sie keinen ernstzunehmenden Gegner."
Leticron machte einen neuen schwachen Versuch, seine Kräfte erfolgreich einzusetzen. Es geschah eher instinktiv als bewußt und hatte nicht den geringsten Erfolg. Der Überschwere hörte sich aufstöhnen. Dann jedoch gewann er seine Fassung zurück.
„Wollen Sie freiwillig aufgeben?" fragte Hotrenor-Taak spöttisch.
Der Mutant schüttelte den Kopf. Er war noch nicht in der Lage zu sprechen.
„Wir können nicht warten", sagte der Lare ungeduldig. „Wir
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