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0663 - Leticron, der Überschwere

Titel: 0663 - Leticron, der Überschwere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Der Block der Hyptons hing von der Decke der Zentrale herab.
    Hotrenor-Taak schätzte, daß sich etwa fünftausend Wesen aus Chmacy-Pzan in der HATRON-YMC aufhielten. Obwohl die Hyptons ein Mitgliedsvolk des Konzils der Sieben waren, begegnete Hotrenor-Taak ihnen voller Mißtrauen. Die Hyptons waren viel später als die Laren in der Galaxis eingetroffen.
    Sie sollten die Rolle der Planer und Umgestalter übernehmen.
    Vor Hotrenor-Taak war ein Riesenkristall aufgebaut. Wenn der Larenführer sich mit den Hyptons unterhalten wollte, mußte er in diesen Kristall sprechen.
    Die unförmige lebende Riesentraube schwankte leicht hin und her, als würde sie vom Wind bewegt.
    Hotrenor-Taak beobachtete diesen Vorgang mit Unwillen.
    Er wünschte, er hätte in dieser Galaxis noch ein paar Wochen ohne Einflußnahme der Hyptons arbeiten können. Nun, da sie einmal hier waren, mußte er ihre Ansichten respektieren. Das Konzil der Sieben hatte eine genaue Arbeitsaufteilung vorgenommen. Niemand durfte sich diesen Anordnungen widersetzen, denn dadurch wäre der Zusammenhalt des Konzils in Frage gestellt worden.
    Auf der Oberfläche der Riesentraube krochen ein paar Hyptons hin und her. Es war deutlich zu sehen, daß diese Wesen von Flugtieren abstammten. Die wallenden Gewänder, die sie trugen, waren durchsichtig. Sie konnten unterhalb der Flughäute zusammengefaltet werden.
    Die Hyptons kamen von einer Eiswelt. An ihren Körpern trugen sie mikroskopisch kleine Kühlanlagen. Keines dieser Wesen wurde größer als siebzig Zentimeter.
    Larische Wissenschaftler bezeichneten die Hyptons als Paralogik-Psychonarkotiseure. Diese Wesen besaßen keine parapsychischen Fähigkeiten, aber sie verfügten über die Macht der Überzeugung.
    Hotrenor-Taak hatte an sich selbst erlebt, mit welcher Geduld die Hyptons zu Werke gingen, wenn es darauf ankam, andere Lebewesen zu überzeugen. Irgendwann, und wenn es Monate dauerte, überzeugten die Hyptons jeden von ihren Ansichten.
    Sie wandten niemals Gewalt an.
    Hotrenor-Taak verwünschte seine Nachgiebigkeit, die auch er an den Tag gelegt hatte.
    Viel zu schnell war er den Wünschen der Hyptons gefolgt.
    Nun war es passiert: Der Trick mit Orana Sestore als Bombe hatte seine Wirkung verfehlt. Seit der Gefangennahme und erneuten Befreiung Atlans stand der größte Verband der larischen Flotte tatenlos im Raum.
    Für Hotrenor-Taak war der Verrat Perry Rhodans erwiesen.
    Er hatte sofort erbarmungslos zuschlagen wollen.
    Anders die Hyptons. Sie zögerten mit dem Einsatzbefehl. Für sie stand es noch nicht endgültig fest, daß Rhodan als Erster Hetran nicht die Interessen des Konzils sondern die seines eigenen Volkes vertreten hatte.
    Hotrenor-Taak fühlte sich in seiner Handlungsfreiheit beengt.
    Das machte ihn wütend und aggressiv zugleich.
    „Ich habe diese Konferenz einberufen, weil ich mich über die Art unserer Strategie in den letzten Tagen beschweren will!" rief der Verkünder der Hetosonen in den Riesenkristall. „Ich hatte den sofortigen Einsatz unserer Flotte gefordert. Bisher ist nichts geschehen. Wir dürfen den Terranern nicht so viel Zeit lassen. Es wäre ein Fehler, dieses Volk zu unterschätzen. Rhodan weiß, was bevorsteht. Er rechnet mit unserem Angriff. Er wird seine Vorbereitungen treffen."
    Der Sprecher der Hyptons hing ganz unten an der Traube aus fünftausend Körpern. Hotrenor-Taak wußte nicht einmal den Namen dieses Wesens, aber das war im Augenblick auch bedeutungslos, denn ein Hypton sprach immer für alle anderen.
    Hotrenor-Taak konnte sich nicht vorstellen, daß ein Hyptonvolk untereinander Streit bekam. Diese Wesen lebten nach unverständlichen Regeln.
    „Wir geben zu, daß wir die Menschheit unterschätzt haben", erwiderte der Hypton. „Das gilt aber nur für den Psychoangriff mit Orana Sestore. Dagegen glaubten wir im Gegensatz zu den Laren niemals richtig daran, daß Perry Rhodan seinen besten Freund getötet haben könnte. Wir haben recht behalten."
    Hotrenor-Taak hatte nicht damit gerechnet, daß man seine Vorwürfe mit Gegenvorwürfen beantworten könnte. Die Hyptons hatten niemals darüber gesprochen, daß sie an der Ermordung Atlans gezweifelt hatten. Wenn sie es nun taten, dann bestimmt nur, um aus der Verteidigungsstellung herauszukommen.
    Trotzdem lenkte Hotrenor-Taak ein. Er mußte die Hyptons für seine Pläne gewinnen, daß war im Augenblick wichtiger als der Streit um längst vergangene Ereignisse. Der Larenführer wollte das Solsystem angreifen und

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