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0663 - Leticron, der Überschwere

Titel: 0663 - Leticron, der Überschwere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie von anderen Gesichtspunkten ausgehen."
    „Ich habe versucht, sie zu überzeugen, daß wir jetzt das Solsystem angreifen und vernichten müssen. Doch das lehnen sie vorläufig ab."
    Kormtevor-Brook drückte sein geflochtenes Haar zurecht.
    „Wir haben das Kommando über die SVE-Flotte", sagte er leichthin.
    Hotrenor-Taak lachte auf.
    „Das sagen Sie, alter Mann. Kein Wunder, Sie tragen auch nicht die Verantwortung. Wie soll ich gegenüber dem Konzil ein eigenmächtiges Handeln vertreten, wenn die Hyptons mich anklagen? Ich will noch einige Zeit Verkünder der Hetosonen bleiben."
    „Wenn Sie Ihren Willen nicht durchsetzen können und sich auch weigern, auf eigene Faust zu handeln, sehe ich im Augenblick keine Möglichkeit, etwas gegen das Solare Imperium zu unternehmen."
    Hotrenor-Taak preßte die Lippen zusammen. Er wußte, daß der alte Mann recht hatte. Deshalb durfte er nicht aufgeben. Es war möglich, daß in den nächsten Stunden entscheidende Nachrichten von den Hetos-Inspektoren eintrafen. Nach der Befragung des Arkoniden Atlan würde es in der Galaxis nicht ruhig bleiben.
    Das war Hotrenor-Taaks Chance.
    Er würde sich eine kurze Ruhepause gönnen und danach abermals mit den Hyptons sprechen.
    „Sorgen Sie dafür, daß ich nicht gestört werde!'' befahl er Kormtevor-Brook. „Ich will mich ausruhen und dabei nachdenken.
    Ich werde eine Lösung finden. Das Solsystem muß in kürzester Zeit vernichtet werden, nur darin kann unsere Antwort auf Rhodans Verhalten bestehen."
    Vor seinen geistigen Augen erschien das Bild eines sterbenden Systems. Die Aussicht, daß es bald Realität sein würde, machte ihn ruhiger. Er verdrängte sogar seinen Ärger auf die Hyptons.
    Inzwischen hatten die in der Zentrale von der Decke hängenden Hyptons ihre Hautfarbe verändert. Die Körper der Fremden waren fast durchsichtig geworden - ein sicheres Zeichen dafür, daß sie angestrengt nachdachten.
     
    4.
     
    Carsoner Airhahn, Admiral der 16. Flotte von Carsual, war zusammen mit achtundsechzig Getreuen desertiert. An Bord des Schnellen Kreuzers KORBTHAN hatten sich die Deserteure abgesetzt. Das war etwa zwei Stunden nach dem Bekanntwerden von Atlans gelungener Befreiung geschehen.
    Airhahn war, wie fast alle führenden Männer des Carsualischen Bundes Ertruser. Seit Jahren hatte er damit gerechnet, in das führende Triumvirat aufsteigen zu können. Doch alle seine Bemühungen waren vergeblich gewesen. Man hatte ihn immer wieder abgewiesen, obwohl er geschickt versucht hatte, das führende Dreigestirn gegeneinander auszuspielen.
    Dann war plötzlich eine Chance gekommen.
    Airhahn war entschlossen, sie zu nutzen.
    Der sechzehn Zentner schwere und zweieinhalb Meter große Mann stand in der Zentrale seines Schiffes. Er rechnete nicht mit einer Verfolgung, denn das Hauptquartier mußte sich darüber im klaren sein, daß es nahezu unmöglich war, ein einzelnes Schiff zu finden. Trotzdem hatte die Admiralität von Carsual schnell reagiert. Etwa zehn Minuten nach der Desertation waren Funksprüche an alle carsualischen Verbände und Stationen gegangen: Airhahn sollte bei seinem Auftauchen verhaftet und sofort hingerichtet werden.
    An Bord der KORBTHAN hatte man diese Funknachrichten ebenfalls empfangen.
    Der Admiral lächelte darüber. Er dachte nicht daran, einen der carsualischen Stützpunkte anzufliegen. Sein Ziel lag in einem anderen Gebiet der Galaxis.
    Airhahn hatte aus Atlans Wiederauftauchen schnelle Schlüsse gezogen. Die Laren würden Perry Rhodan als Ersten Hetran absetzen. Airhahn hatte vor, dieses machtpolitische Vakuum auszufüllen.
    Er würde Erster Hetran der Milchstraße werden.
    Airhahn beobachtete die Bildschirme in der Zentrale.
    Die KORBTHAN hatte ihre Flucht auf der Westside der Galaxis vorübergehend unterbrochen. Airhahn wollte sich neu orientieren und die Koordinaten bestimmen. Es kam darauf an, die Flotte der Laren möglichst schnell zu erreichen, denn der Admiral war sich darüber im klaren, daß er nicht der einzige Bewerber sein würde.
    Wahrscheinlich hing alles davon ab, wer als erster bei den Laren vorsprechen würde.
    Airhahn verließ seinen Platz an den Kontrollen und ging zu Quanta Chierson hinüber. Für eine Ertruserin war Quanta ungewöhnlich zierlich, ohne dabei mager zu wirken. Sie war Major der Carsualschen Flotte, eine ungewöhnlich anziehende Frau. Sie hatte sich für Airhahn entschieden, weil sie an seiner Seite Macht gewinnen wollte. Der Admiral gab sich keinen Illusionen hin: Sein

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