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0664 - Satan in Weiß

0664 - Satan in Weiß

Titel: 0664 - Satan in Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf dem Bauch, das Licht der beiden brennenden Taschenlampen reichte aus, um die Gestalt als Schatten sehen zu können. Zudem irrlichterte vor der Waffe das Mündungsfeuer.
    In das schoss er, bevor sich Larry ihm zugedreht hatte.
    Prentiss brüllte auf. Der Aufprall hatte ihn von der rechten Seite her getroffen. Er bekam einen heftigen Stoß und flog nach vorn, aus dem Sarg heraus, stolperte noch über den Rand. Es sah aus, als wollte er die Maschinenpistole wegwerfen, die über den Boden rutschte und im Dunkeln verschwand.
    Ich lag noch eingeklemmt zwischen Schreibtisch und Wand, hatte aber mitbekommen, dass die Schüsse verstummt waren. Durch einen Stoß schaffte ich mir die zerschossene Deckung vom Hals und konnte endlich auf die Beine kommen.
    Suko war schon auf dem Weg zu Larry Prentiss, bewaffnet mit Beretta und Lampe.
    Er war nicht tot, zum Glück, denn sein Stöhnen durchdrang klagend die eingetretene Stille. Suko hatte den Mann vor mir erreicht und drehte ihn auf den Rücken.
    Ich leuchtete ihn an und sah in Hüfthöhe den frischen nassen Flecken, wo Blut aus der Wunde getreten war. Die anderen hatte er noch verpflastert und halb verbunden. Über so etwas konnte ich nur den Kopf schütteln. Was musste diesen Mann dazu getrieben haben, das Krankenhaus kurz nach der Operation zu verlassen.
    Jetzt lag er auf dem Rücken, abermals verletzt, sogar ziemlich schwer, doch er wollte sich nicht helfen lassen. Als Suko sich bückte, trat er meinem Freund gegen die Brust. »Hau ab, du dreckiger Hund! Du bist der Killer!«
    Suko schüttelte den Kopf. Ich aber fragte: »Und wen sollen wir umgebracht haben, Larry?«
    »Das wisst ihr genau. Meine Schwester Jade.«
    »Ja, sie ist tot. Irgendwie passt alles in dieser Familie, die einzig und allein davon ausgeht, Probleme durch Mord zu lösen. Deine Schwester hat zufällig eure Mutter getötet. Oder sollte dir das etwa egal sein, Larry?«
    »Nein! Aber sie musste es tun, das weiß ich.«
    »Und du musstest herkommen?«
    »Ja.«
    »Woher wusstest du denn, dass wir hier sind?«
    Er lachte und spie aus. »Ich war schon einmal hier. Aber da war das Haus besetzt.«
    »Von Sheldon Drake, nicht?«
    »Richtig. Er ist ein Genie, er ist ein Arzt, ein besonderer. Er spritzt die Patienten gesund. Er verabreicht ihnen Mittel, die ungemein wichtig sind, daran müsst ihr denken. Er hat die neuen Wege entdeckt, und er ist mein Freund. Ich wusste, dass ihr seine Spur finden würdet, denn er hat hier leider zuviel Aufsehen erregt.«
    »Ist er deshalb gegangen?« fragte ich.
    »Nicht nur.«
    »Weshalb dann?«
    »Weil er woanders bessere Chancen sah. Ihr werdet ihn nicht bekommen, er ist euch entwischt.«
    »Und hat seine Schlafstätte, den Sarg, zurückgelassen«, bemerkte Suko. »Sehr fein. Eine Frage am Rande noch, Larry. Ist dein großes Vorbild nur Arzt oder auch Vampir?«
    Da fing er an zu lachen und wollte sich nicht mehr einkriegen. Sein Gelächter war uns Antwort genug. Über ihn hinweg schauten wir uns an und nickten.
    Als sein Gelächter verstummte, war es zunächst unheimlich still.
    Sekunden nur dauerte die Stille an, danach durchbrach sie das Flüstern des Mannes. »Auch euch wird er den Keim spritzen. Hier hat er nur geforscht. Doch wo er jetzt ist, werden seine Forschungen vollendet.«
    »Das hört sich schlimm an«, sagte Suko nebenbei.
    »Es ist auch schlimm, wenn man nicht eben auf seiner Seite steht und erkennen muss, wie wehrlos man ist. Dr. Drake ist ein Genie. Ein jeder sollte sich dies merken.«
    »Okay, wir werden ihn besuchen.«
    »Viel Spaß, Chinese.«
    Es war uns klar, dass wir aus Larry Prentiss nicht mehr viel herausbekommen würden. Zudem war er nicht mehr als ein Rädchen im Getriebe, keine Leitfigur, auf die es ankam, denn die hatten sich längst in andere Teile verzogen.
    Suko kümmerte sich um einen ersten Verband. Ich leuchtete noch einmal durch den Keller. Der Sarg hatte seinen Schrecken verloren, die Wände waren von Einschlägen gezeichnet, und auch die Decke hatte Kugelnarben bekommen.
    »Las mich doch verrecken, Chinese!« keuchte Prentiss meinen Freund an.
    »Nein, das werden wir nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Sie sollen noch die Chance bekommen, sich vor Gericht zu verteidigen. Ich bin der Ansicht, dass da noch einiges offensteht. Oder täusche ich mich da?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sie gehörten doch einer Bande an.«
    »Was ist das denn?«
    Suko winkte mir zu. »Hebst du ihn mal mit an?«
    »Okay.« Wahrscheinlich war es nicht richtig, wenn wir den

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