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0664 - Satan in Weiß

0664 - Satan in Weiß

Titel: 0664 - Satan in Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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um seine Patienten steht, weis ich leider nicht.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, flüsterte ich. »Er wird genau da weitermachen, wo er in Sussex aufgehört hat. Und er wird wieder auf Menschen treffen, die ihm glauben werden.«
    »Sorgen Sie dafür, dass dies nicht geschieht.«
    Suko hatte eine spezielle Frage. »Wie lange hält er sich dort schon auf?«
    »Das habe ich nicht herausbekommen. Um allgemein zu antworten, würde ich sagen: schon lange.«
    Ich hob die Schultern. »Okay, dann können wir mal wieder die Koffer packen.«
    »Ja, aber erst morgen fliegen, dafür ziemlich früh. Sie können sich in Berlin einen Leihwagen nehmen. Ich habe mich kundig gemacht. Von dort bis Wittenberg fährt man ungefähr eine Stunde oder etwas länger. Es kommt darauf an.«
    »Machen wir.« Ich schaute Suko an. »Da wir noch Zeit haben, könnten wir jetzt ins Krankenhaus fahren.«
    »Nichts dagegen.«
    Sir James rang sich zu einem Lächeln durch. »Und grüßen Sie Glenda herzlich von mir.«
    »Das versteht sich von selbst, Sir.«
    Diesmal nahmen wir den Wagen nicht und verließen uns auf die U-Bahn.
    Um diese Zeit bekamen wir Sitzplätze und hockten fast nur zwischen Frauen aller Altersstufen.
    Natürlich sprachen wir über den Fall. Suko wollte wissen, ob ich mir einen bestimmten Grund vorstellen konnte, dass dieser Drake ausgerechnet den Ort Wittenberg ausgesucht hatte.
    »Bestimmt nicht wegen Martin Luther, der dort seine Thesen angeschlagen hat und in Wittenberg begraben liegt.«
    »Da hast du recht.«
    »Wir werden sehen. Jedenfalls freue ich mich, wieder mit Kommissar Stahl zusammenzutreffen. Der war ja richtig heiß darauf, Mallmanns Nachfolge in Deutschland zu übernehmen.«
    »Klar, verständlich. Wo man ihn doch früher zu SED- und Stasizeiten abgeschoben hat.«
    »Nur fehlen ihm leider noch die Möglichkeiten.«
    »Die kriegt er.«
    An der nächsten Station mussten wir den Wagen verlassen und gingen den Rest der Strecke zu Fuß. Man kannte uns bereits, und als wir im Krankenhaus standen, fiel uns auf, dass wir kein Geschenk hatten. An einem Kiosk kauften wir den Saft und wurden diesmal nicht gestört.
    Glenda lag nicht mehr auf der Intensivstation. Wir fanden sie auch nicht im Bett. Sie saß bereits in einem Stuhl mit breiten Lehnen, aus dem sie nicht herausfallen konnte.
    »Himmel, du bist ja schon wieder halb auf den Beinen, Glenda. Gratuliere!« Ich lief zu ihr, umarmte sie und spürte das Zittern ihrer Wange, als sie weinte.
    Diesmal bestimmt vor Freude, weil sie endlich wieder eine Zukunft sah.
    »Es hat auch lange genug gedauert, John.«
    Auch Suko umarmte sie. Dann mussten wir ihr aus dem Stuhl helfen, denn sie wollte die ersten Schritte gehen.
    »Platzt die Wunde denn nicht auf?«
    »Der Verband ist weg. Sie wird von einem Pflaster gehalten. Jetzt muss sich zunächst der Kreislauf stabilisieren, versteht ihr? Dann werde ich das Laufen lernen, und bald kann ich im Büro sitzen.«
    »Las dir nur Zeit.«
    Glenda protestierte. »Warum das denn? Schmeckt euch mein Kaffee nicht mehr? Vermisst ihr ihn nicht?«
    Da legten wir beide schärfsten Widerspruch ein. Sogar im Flur sprachen wir davon, als Glenda, von uns beiden links und rechts gestützt, ihre zaghaften Gehversuche unternahm.
    Wir kamen bis zu einer kleinen Sitzgruppe. Dort musste sie sich erst einmal ausruhen.
    Das Gesicht war blass, sie bot einen schutzbedürftigen Ausdruck und strich über das dunkle Haar. »Über meine Krankheit möchte ich nicht sprechen. Sagt mir, was euch alles widerfahren ist.«
    »Wir fliegen morgen nach Ostdeutschland.«
    »Was?«
    »Ja, es geht um Flüssiges Leben.«
    Glenda hatte alles vergessen. Ihre Krankheit, ihre Umgebung. Sogar die Wangen zeigten wieder Farbe. Sie hörte zu, was wir erzählten und ärgerte sich, dass sie nicht dabei sein konnte.
    »Ein Grund für dich, schneller wieder gesund zu werden«, sagte Suko.
    »Darauf kannst du dich verlassen. Zu Weihnachten jedenfalls bin ich wieder im Lande.«
    »Bekommst du nicht eine Kur oder so ähnlich?«
    »Darauf verzichte ich. Das hier ist Kur genug. Ich rechne mit zwei Wochen, dann bin ich wieder fit.«
    »Was wir dir alle wünschen. Auch Sir James, von dem wir dir die besten Grüße übermitteln sollen.«
    »Danke. Grüßt den alten Brummbär zurück.«
    »Das werden wir.«
    Wir blieben noch eine Viertelstunde, dann wurde es Zeit für Glenda, das Abendessen einzunehmen.
    »Wie ist denn das Dinner?« wollte Suko neugierig wissen.
    »Möchtest du es

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