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0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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bevor die Schneide den Hals des Zauberers vom Rumpf getrennt hätte.
    Gwaiyur, das Schwert der Gewalten, schützte den Herrn, dem es diente. Die Kräfte der unheimlichen Waffe weigerten sich, Amun-Re zu verletzen. Der Zwang, den die dunklen Runen der schwarzen Schmiede von Atlantis jetzt in Gwaiyur ausübten, triumphierte über den Elbenzauber Glarelions, der Gwaiyur einst geschaffen hatte, um der Lichtwelt zu dienen.
    Jeder, der es wagte, Gwaiyurs Hilfe in Anspruch zu nehmen, mußte damit rechnen, daß die Kräfte der Gegenseite in dem Schwert stärker wurden und die Waffe die Seite wechselte, um dem Feind zu dienen. Professor Zamorra, der das Schwert jahrelang in seinem Besitz hatte, machte nur sehr selten Gebrauch von ihm. Er kannte das Risiko und hatte es oft genug erlebt, daß sich das Schwert gegen ihn wandte.
    Scotland-Yard-Inspektor Kerr, einer seiner engsten Freunde, war durch Gwaiyurs Wankelmut zu Tode gekommen. Und als der Meister des Übersinnlichen es gewagt hatte, in den Katakomben von Meknes den Herrscher des Krakenthrons mit dem Schwert der Gewalten anzugreifen, hatte der Zauber Amun-Res endgültig von Gwaiyur Besitz ergriffen. Die Flamme, die aus dem Elbensegen auf der Klinge hervorbrach, wurde durch das Feuer aus den dunklen Runen gefressen. Und nun war das Schwert der Gewalten voll unter der Kontrolle des Amun-Re. Der Wille des Schwarzzauberers und seine geheimen Künste hatten Gwaiyur unterworfen.
    Sabrina Brandner hatte niemals eine Chance, den Herrscher des Krakenthrons mit dem Schwert der Gewalten zu verletzen oder gar zu töten. Für das Mädchen war es, als hätte es ein blankes Metallkabel mit Starkstrom berührt. Das Schwert wurde Sabrina mit der Macht einer Riesenfaust aus der Hand gerissen und klirrte vor ihr auf den Boden.
    »Närrin! Mutige kleine Närrin.« Amun-Re hatte sich zu ihr umgewandt und sah sie fast, freundlich an. Sabrinas Blick war reine Verzweiflung. Ihr ganzer Körper war völlig starr. Die unheimlichen Kräfte, die aus dem sich ihr widersetzenden Schwert in sie hineingeflossen waren, hatten sie vollständig paralysiert. Sie war unfähig, sich zu bewegen.
    Eine lässige Handbewegung Amun-Res ließ Sabrina zu Boden sinken. Sie war nicht in der Lage, auch nur davonzukriechen und zu versuchen, den Händen des alten Hexenmeisters zu entkommen, der sich über sie beugte und mit seinen spindeldürren, an Raubvogelkrallen erinnernden Fingern nach ihr griff. Der Schutzzauber Gwaiyurs hatte jede Kraft und Energie aus ihrem Körper gesogen.
    »Die Lähmung geht gleich vorbei, mein Täubchen«, kicherte Amun-Re. »Aber wenn es soweit ist, bist du bereits gefesselt. Dann kannst du keine Dummheiten mehr machen und mein Ritual stören. Deine hübsche Freundin hier kann warten.« Damit wies Amun-Re auf Kerstin, die sich auf dem Altar des Schreckens hin und her warf. Aber die Ketten, die ihre Handgelenke umspannten, hätten selbst einen Elefanten festgehalten.
    Angst krampfte Sabrinas Herz zusammen. Über ihre Wangen glitten Tränen. Sie hatte versagt. Und jetzt war es zu spät. Die Lähmung, die ihren Körper erfaßt hatte, wich zwar langsam von ihr. Doch nicht rasch genug, um sich gegen den Alten zu wehren, der sie scheinbar ohne Mühe aufhob und zu der freien Säule schleppte. Sabrina wimmerte leise, als sie die Ketten klirren hörte.
    »Bevor ich das Opfer vollständig bereit mache, bist du dran, Mädchen«, zischelte Amun-Re. »Und ich zweifele nicht, daß Tsat-hogguah selbst dich zur Speise erwählt, wenn er erscheint. Denn du bist die Schönste all dieser Traummädchen…«
    Sabrina hätte gern etwas geantwortet, aber die Paralyse ihres Körpers ließ kein Sprechen zu. Amun-Re schob die dünnen Träger ihres Minikleides über die Schultern, und der Stoff raschelte zu Boden. Dann spürte das Mädchen die Kälte der Säule in ihrem Rücken. Es klickte metallisch, dann hatten sich die eisernen Verschlüsse der Ketten um ihre Handgelenke gelegt. Sabrina weinte vor Scham, als ihr der Zauberer mit meckerndem Lachen den pinkfarbenen Slip abstreifte. Noch einmal klirrte Eisen, dann war Sabrina wie Regine und die anderen Mädchen mit gespreizten Armen und Beinen an die von schwarzem Dämonenblut überronnene Säule gekettet. Eine verächtliche Handbewegung des Zauberers ließ die Lähmung vollständig aus ihrem Körper weichen. Verzweifelt zerrte Sabrina an ihren Ketten.
    Hilflos mußte sie Zusehen, wie Amun-Re zurück zum Altar ging, auf dem Kerstin noch einmal versuchte, sich trotz der

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