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0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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großen Reichtümern belohnte. Da mußte man am Ball bleiben, wenn man etwas abhaben wollte.
    Die beiden Freunde kannten zwar genau die Lage des Grabes, nahmen aber doch einen der Führer in Dienst, um den Rest der schreienden und gestikulierenden Menge loszuwerden. Michael Ullich hatte wie üblich noch einige Geldscheine im Stiefel versteckt.
    Den leicht ansteigenden Hang links neben dem Grab von Tut-ankh-Amun ungefähr dreißig Doppelschritte hinauf, dann war das Ziel schon erreicht. Omar, der Führer, lief eilfertig vorneweg. Unterwegs befragte ihn Carsten Möbius nach den beiden Mädchen. Na klar, daß solche Schönheiten auf Pferden einem Mann wie Omar ben Kandar auffielen und in Erinnerung blieben. Aber Omar hatte in diesem Augenblick eine größere Touristengruppe zum Grab des Sethos geführt und sich leider nicht weiter um die beiden Girls kümmern können.
    »Nichts«, stieß Michael Ullich enttäuscht hervor, nachdem sie die Grabstätte bis in den letzten Winkel durchsucht hatten. Doch in Carsten Möbius schien in diesem Augenblick eine Veränderung vor sich zu gehen. Sein Gesicht wurde altersgrau, seine Haltung gebückt und sein Gang noch schlurfender, als es sonst der Fall war.
    »Er war hier!« flüstert Carsten tonlos. »Ich spüre es ganz sicher. Und er hat die beiden Mädchen mitgenommen.«
    »Alles klar, Carsten? Geht es dir gut?« Besorgt sah Michael Ullich seinen Freund an. Doch dann erkannte er, daß Carsten Möbius in diesem Augenblick ein anderer war.
    Rostan, der Wissende, hatte von seinem Körper Besitz ergriffen. Und der uralte Magier aus den Tiefen einer unbekannten Vergangenheit brannte darauf, seinem Erzfeind erneut gegenüber zu stehen, um ihn zu vernichten.
    »Hier hinein könnten sie vielleicht gegangen sein.« Omar wies auf den kleinen, geheimen Eingang, der zum Bild des Osiris führte.
    »Das sehe ich mir mal genauer an.« Michael Ullich schob den Ägypter beiseite und entwand die Taschenlampe seiner Hand. Gebückt betrat er die geheime Kammer - und pfiff durch die Zähne.
    »Bingo!« sagte er, nachdem er eine kurze Zeit Boden und Wände mit dem Lichtkegel der Lampe abgesucht hatte. »Selbst Winnetou hätte an dieser Spur keinen Zweifel.« Und er hielt die Sofortbildkamera hoch, als er nach draußen kam. »Sie waren also hier. Das Bild«, damit hielt er das Bild in die Höhe, das Kerstin und Sabrina in aufreizender Pose zeigte, »ist der Beweis.«
    »Das Weltengefüge«, flüsterte der Geist von Rostan, dem Wissenden durch den Mund von Carsten Möbius. »Amun-Re versteht es, Tore durch die Dimensionen zu schaffen. Aber normalerweise wird der Lichtstrahl, der das Tor öffnet, durch Zauberei geschaffen.«
    »Dann ist unser alter Feind etwas behäbig geworden und nimmt bei seinen Zaubereien neuerdings die Hilfe der Technik in Anspruch«, erkannte Ullich die Sache ganz richtig. »Wenn wir uns von Omar da drin fotografieren lassen, müßte es uns eigentlich auch gelingen, auf die andere Seite zu gelangen, wo die Mädchen jetzt sind.«
    »Wenn Amun-Re den Riß im Gefüge noch nicht verschlossen hat, dann ganz gewiß«, murmelte Carsten. Langsam wich Rostans Geist von ihm und er wurde wieder er selbst. Wie lange - das war in dieser Situation nicht abzusehen.
    »Wir werden es wagen und unsere verlorenen Schätzchen im Tempel des Todes suchen. Also auf zum letzten Kreuzzug«, erklärte Möbius drei Atemzüge später mit fester Stimme, die keinen Widerspruch duldete. »Aber vorher muß ich noch Professor Zamorra verständigen. Er muß sofort hierher kommen und uns helfen.«
    »Und wie soll er so schnell hierher kommen?« Michael Ullich sah ihn von der Seite an. »Selbst mit einem schnellen Hubschrauber braucht man mehrere Stunden von Château Montagne nach Luxor. Wir können nicht so lange warten. Wer weiß, was Amun-Re den Mädels antut…«
    »Ich habe ein rascheres Transportmittel. Und billiger ist es auch«, erklärte Carsten Möbius.
    »Einen schrottreifen Düsenklipper von Mayday-Airlines?« Michael Ullich sah ihn von der Seite an. »Einen SOS-Jet mit der Lizenz zum Abstürzen?«
    »Ich habe da einen alten Kumpel, der hier in der Wüste rumgeistert«, sagte Carsten grinsend. »Und seit einem unserer letzten Abenteuer an Zamorras Seite ist er mir noch einen Gefallen schuldig!« [11]
    »Wie? Wo? Was? Wer? Wem?« sprudelte Michael Ullich hervor. »Wen meinst du mit Er, der dir so eben mir nichts, dir nichts mal Zamorra holen könnte?«
    »Ich rede von Asfar«, erklärte Carsten Möbius mit

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