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0678 - Flucht aus der Ewigkeit

0678 - Flucht aus der Ewigkeit

Titel: 0678 - Flucht aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wildnis transportieren. Wir wären Tage unterwegs. Vor allem ohne die Satellitennavigation.«
    »Was soll das heißen?« fragte Carmen Lopez. »Was ist damit?«
    »Das Gerät befand sich ausgerechnet in dem zerstörten Wagen«, sagte Santa Ana trocken.
    »Na prima«, seufzte Lopez. »Und der Funk?«
    »Das Gerät hat dieses Ungeheuer kurz und klein geschlagen«, verriet Juan Ferengo. »Auch die Vorräte sind… größtenteils zerstört. Die Wasserkanister zerschlagen, die Essensvorräte verstreut und teilweise verschmutzt, ungenießbar.«
    »Junge, du glaubst gar nicht, was man alles genießen kann, wenn man hungert«, sagte Seneca leise und sah zu Santa Ana. »Aber vielleicht kannst du mit deinem famosen Ballerspielzeug ja einen Braten schießen. Eine Boa constrictor vielleicht, oder eine Vogelspinne oder ein paar Moskitos. Fang auf, Opa!« Er warf dem Mexikaner dessen Revolver wieder zu, täuschte aber die falsche Richtung an. Prompt griff Santa Ana daneben. Die Waffe flog an der anderen Seite an ihm vorbei und landete in einer getrockneten Blutpfütze des toten Malacia.
    »Ich bring dich dreckige Gringo-Ratte um«, zischte Santa Ana.
    »Versuch's, greaser«, gab Seneca lässig zurück. »Da sind schon ganz andere dran gescheitert, und die waren stärker und mächtiger als alle Höllenteufel zusammen!« Als Santa Ana seine Waffe aufhob und herumfuhr, blickte er in zwei Pistolenmündungen, die direkt auf seine Augen gerichtet waren.
    »Hört auf, euch wie kleine Kinder zu benehmen!« fauchte Kirsten Andersson. »Ihrem berühmten Namensvorfahren General Santa Ana aus dem mexikanisch-texanischen Krieg machen Sie so keine Ehre, Pedro! Verdammt, wir haben gerade einen mörderischen Überfall von unbekannten Ungeheuern knapp überlebt, und diese beiden Rotzjungen wollen sich an die Kehle gehen! Was ist mit Jones? Wo steckt er? Hat es ihn auch erwischt, wie Malacia? Jemand muss nach ihm suchen!«
    Sie dachte daran, dass sie ihn schießen und brüllen gehört hatte, aber nur kurze Zeit.
    Und der Beginn des unheimlichen Überfalls lag nun schon - ein Blick auf die Uhr verriet es ihr - erschreckende drei Stunden zurück, die wie im Flug vergangen waren.
    »Was waren das überhaupt für Ungeheuer?« fragte Ferengo. Ihm schien wie Carmen Lopez immer noch nicht aufgefallen zu sein, keinen Faden am Leib zu tragen, und Kirsten dachte nicht daran, ihn darauf aufmerksam zu machen. Immerhin sah er wesentlich attraktiver aus als der arme Teufel Malacia. Selbst in dieser Situation…
    Sie sah ihn an, während sie sagte: »Seneca, was war das für eine Sprache, in der Sie das Monster angebrüllt haben?«
    »Eine uralte Sprache einer aussterbenden Rasse«, wich der hochgewachsene Fremde aus, den sie sich auch verdammt gut in ihrem Bett vorstellen konnte. Eine andere Zeit, ein anderer Ort…
    »Was für eine Sprache?« drängte sie. »Und wie kommen Sie überhaupt in diese Wildnis? Ich glaube, ich habe Sie das schon einmal gefragt.«
    »Und ich glaube, ich habe nicht darauf geantwortet. Beantworten Sie mir die Frage, woher Sie einen E-Blaster haben?«
    »Woher kennen Sie die Waffe?« zischte sie kaum hörbar.
    »Woher kenne ich diese uralte Sprache? Wir drehen uns im Kreis. Sagen wir's mal so: Ich habe Sie gefunden, und scheinbar gerade rechtzeitig. Sie suchen nach etwas, das jemandem nicht gefällt, ja? Was ist es?«
    »Nichts, was einen Außenstehenden etwas angeht«, warf Carmen Lopez ein. »Ich weiß nicht, ob wir Ihnen dankbar sein müssen, Señor, aber Sie fragen so oder so ein bisschen zu viel.«
    »Ich bin eben neugierig, von Natur aus. Wen haben Sie mit Ihrer Expedition so geärgert, dass er Ihnen diese Monstren auf den Hals hetzte?«
    ***
    »Dschungel-Expedition sucht abgestürztes UFO in brasilianischem Dschungel«, zitierte Pascal Lafitte. Die zurechtgefaltete Zeitung lag auf dem Frühstückstisch; der Redaktion war diese Meldung unter der Schlagzeile nur ein kleiner Zweispalter auf Seite 3 wert gewesen.
    »Und das erzählst du uns am frühen Morgen noch vor dem ersten Fass Kaffee?« seufzte Professor Zamorra und beäugte misstrauisch die Brötchen, die Butler William bereitgestellt hatte. Der Frühstückstisch sah nach bereits reger Benutzung aus - natürlich, Lady Patricia hatte ihren Sohn zur Schule gebracht. Deren Gedecke waren abgeräumt, die Kaffee- und Marmeladenflecken auf der Tischdecke boten ein malerisches Bild. Ebenso die spärlichen Überreste eines Schleichhasen in Wendelkraut - des Jungdrachen Foolys

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