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0678 - Flucht aus der Ewigkeit

0678 - Flucht aus der Ewigkeit

Titel: 0678 - Flucht aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu zupfen und so viel Haut wie möglich vor Senecas Blick zu schützen.
    »Die anderen«, sagte Kirsten. »Ich muss ihnen helfen. Machen Sie mit!« Keine Frage, eine Aufforderung. Ein Befehl.
    Der Fremde lächelte.
    »Natürlich. Wo sind die Feuerlöscher?«
    »Idiot«, murmelte sie und wandte sich ab, lief zur Lichtung hinüber, auf der das Camp eingerichtet worden war. Der Geländewagen brannte immer noch. Das Camp war teilweise verwüstet. Pedro de Santa Ana stieg gerade aus einem der anderen Wagen, die er so weit wie möglich vom Feuer weg gefahren hatte.
    »Wofür bezahlen wir Sie eigentlich, Andersson?« brüllte er und ließ einen ellenlangen Fluch folgen, den sie nur zur Hälfte verstand.
    Sie sah Julio Malacia - oder das, was von dem Mann übrig geblieben war. Er würde seine geplante Doktorarbeit nie mehr schreiben. Kirsten bekämpfte die Übelkeit, die beim Anblick des Toten in ihr aufstieg. Vor ein paar Stunden hatte sie noch mit Julio zusammengesessen, geredet und gelacht, und sie hatte ihn zurückgewiesen, als er ihr näher kommen wollte, als er durfte. Jetzt war sie nicht mehr sicher, ob sie das vielleicht bereuen sollte. Es hätte ihm noch eine schöne Stunde vor seinem grausigen Tod geschenkt. Andererseits - wenn sie auch noch mit dem Mann, der jetzt hier so übel zugerichtet lag, geschlafen hätte - es würde es für sie selbst noch viel schlimmer machen!
    Sie hatte schon einige Tote gesehen. Aber nicht so zugerichtet wie diesen Mann.
    Was waren das für alptraumhafte Monster gewesen, die über das Camp herfielen?
    Und wo zum Teufel war Cayman Jones?
    Lebte er noch?
    Carmen Lopez und Juan Ferengo standen anscheinend völlig verwirrt zwischen den Resten des Camps und begriffen offenbar nicht einmal, dass sie beide splitternackt waren. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte Kirsten sich darüber amüsiert; die beiden ließen keine Gelegenheit aus, den anderen zu versichern, dass sie nicht miteinander ins Bett gingen. Nun gut, im Zelt gab es kein Bett, sondern nur Luftmatratzen… Hatte es gegeben. Jetzt war alles zerfetzt, und die beiden, die von einem der Monstren überrascht worden waren, konnten froh sein, dass sie mit zwar nackter, aber heiler Haut davongekommen waren.
    Gott schützt diè Liebenden, dachte Kirsten ironisch.
    Pedro de Santa Ana kam zu ihr. Er bebte vor Zorn.
    »Malacia könnte noch leben, wenn Sie und Jones Ihren verdammten Job gemacht hätten!« brüllte er Kirsten an. »Ihr Honorar können Sie jetzt vergessen, verdammt! Ich werde Sie verklagen! Wegen Verletzung Ihrer Pflichten und damit fahrlässiger…«
    »Halten Sie die Luft an, Ana«, erwiderte Kirsten. »Am besten, bis Sie platzen. Oder sagen Sie mir, mit was für Kreaturen wir es hier zu tun hatten! Das hier steht nämlich nicht im Vertrag!«
    »Was erlauben Sie sich?« Santa Ana streckte die Hände nach ihr aus. Kirsten machte eine schnelle Bewegung. Eine Hand, zwei Finger schnellten vor. Der Mexikaner krümmte sich zusammen und taumelte zurück. Er keuchte.
    »Ich gehe davon aus, dass Sie unter Schock stehen«, sagte Kirsten. »Wir sollten aufräumen und dann weitersehen. Sie könnten sich nützlich machen und…«
    Er kam wieder hoch. In seiner Hand lag ein kleiner Revolver. Sah aus wie ein Spielzeug, aber dieses »Spielzeug« konnte dennoch gefährliche Löcher machen. Pedro de Santa Ana richtete die Waffe auf Kirsten Andersson.
    Plötzlich war jemand neben ihm.
    Eine großkalibrige Pistole berührte seine Schläfe.
    »Wenn du auch nur wagst, den Finger krumm zu machen, liegst du eine halbe Sekunde später neben dem da, Amigo!« sagte der Mann, der sich Ty Seneca nannte. »Her mit deiner Zimmerflak!«
    Er nahm Santa Ana das Revolverchen aus der Hand und senkte die eigene Waffe wieder. »Ruhe bewahren, nach Verletzungen sehen, aufräumen«, befahl er. »Sofort!«
    Der Mexikaner starrte ihn verwirrt an.
    »Wer sind Sie?«
    »Der Teufel auf der Jagd nach deiner Seele!« sagte Seneca schroff. »Und nun beweg dich!«
    Santa Ana spie ihm wütend vor die Füße.
    »Scher dich zur Hölle!«
    Seneca lachte böse auf.
    »Was glaubst du eigentlich, woher ich gerade komme?«
    ***
    In den nächsten Stunden war an Schlaf für keinen der Gruppe mehr zu denken. Sie räumten das verwüstete Camp auf, so gut es ging. Seneca wickelte die sterblichen Überreste von Julio Malacia in Decken. »Wir werden ihn hier bestatten müssen«, murmelte Pedro de Santa Ana. »Bei diesem Klima können wir ihn nicht über Hunderte von Kilometern durch diese

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